goffentlich ruhig sein. Gesagt, getan, und
—5— schien zufrieden, er verkroch sich un⸗
ler Liner der Bettstellen und ließ nichts
mehr von sich hoͤren. Eine Stunde spä—
er mußten einige Wachleute hinaus, ihre
Kameraden abzulösen und keiner bemerkte
baß Mohrl mit hinausschlich und als man
fich früh seiner erinnerte, war der schwarze
udel, das „Corpus delicti“, nirgens zu
finden. —
Als Graf
Wildenstein am
nächsten Morgen
ankam, gah es
eine sehr lebhaf—
te Szene. Kom—
tesse Olga hatte
ihm teils wei—
nend, teils la—
chend das ganze
Abenteuer er—⸗
zählt und Ll'eb
bei ihrer von der
Zofe unterstütz⸗
ten Behauptung.
der Hund sei
vom Hundezwin⸗
ger Venator in
Ballingen ange—
bommen, sie habe
die vom Förster
Lehde bezahlte
Nachnahme er—⸗
legt und / der
Hund sei ihr
rechtmäßiges Ei⸗—
gentum. Baron
Thüngen wollte
hingegen beei—
den der Hund
ei nie im Hun—
dezwinger Vena—⸗
tor gewesen, son—
dern von ihm
aufgedogen und
er habe ihn die
verschiedenen
Kunststüke ge
lehrt. Nero sei ihm auf eine unerklär—
liche Weise abhanden gekommen, — habte
ihnm als er von der Zofe an der Schnur
geführt wurde, sofort erkannt und sei ihm
zugelaufen. Er sei daher sein Eigentum—
Als weiteren Beweis gab er noch an, daß
Nero an der rechten Seite der Schnauze
eine kaum vernarbte Schnittwunde habe.
da er, als ihn der Diener schor, nicht
stillgehalten und sich verletzt habe, diesen
Beweis kdonnte man jedoch auf lseine Rich—
— ——
war und blieb verschwunden.
„Diesen Hund hat der Teufel daher
gebraͤcht“ brummte der Polizeikommissär,
dann brachte er seine Entschuldigung we⸗
gen übereilter Belästigung der Komtesse
dor, welche der Graf mit einigen sarkasti—
schen Bemerkungen zur Kenntnis nahm.
* d sich auch der
aron Thüngen
entschuldigen
wollte, unter⸗
hrach ihn der
Graf: „Mit Ih—⸗
nen, Herr, habe
ich gar nichts zu
reden — wegen
Beschimpfung
meiner Tochter
werden Sie sich
bei Gericht zu
oerantworten
haben — die
derlicher Weise
mit den Waffen
auszutragen, ist
die ganze Ge—
schichte zu
dumm
mann aber, wel⸗
cher den Pudel
aus dem Arrest⸗
okal geholt und
im Wachzimmer
untergebracht
Zhatte, ohne
Maßregelnge⸗
gen sein Entwei—
chen zu treffen
mußte auf Ge—
heiß des Poli⸗
zeileiters lelber
auf pieriunde
zwanzig Stun⸗
den das unan⸗
— und der bestürzte Schaffnet sah noch
Hasen und Hund querfeld laufen.
genehme Lokal beziehen.—
Der Advokat des Grafen Wildenstein
brachte gleich am nächsten Tage eine Eh—
renbeleidigungsklage gegen den Baxon
Thüngen beim Amtsgerichte ein. Die ein⸗
geleiteten Vorerhebungen brachten kein
Licht in die verwickelte Geschichte. Baron
Thüngen glaubte zu triumphieren, als der
Besitzer des Hundezwingers unter Eid an⸗
gah, er habe nie einen Pudel verlauft.