Volltext: Der Spaßvogel 1916 (12. 1916)

Doch etwas. Vater: ..2ch hoffe, mein 
Sohn, bu hast dir auf der Universität das 
Sprichwort Zu Nutze gemacht, dah man nie¬ 
mals borgen und niemals verleihen soll!" 
— Student: „Wenigstens teilweise, lieber 
Vater, verliehen habe ich nie etwas!" 
ZmLMegeS«. Hofopernjänger: 
Was machen Sie denn eigentlich mit der 
vielen Watte aus ihren alten UitiformtMen ?" 
- Leutnant: „Die jtopfe ich mir in die 
Ohren, wenn ich in die Oper gehe." 
Im ZllNggeseKe«wb. „Unser Freund 
Meier ist nun auch ein Opfer des Krieges ge¬ 
worden." — „Ist er tot?" — „Nein, aber er 
will seine Pflegerin heiraten." 
Auf dem Lande. Gutsbesitzer: 
Aber Herr, Sie können ja nicht Weizen von 
Gerste unterscheiden. Und dabei wollen Sie 
mir einreden, Sie wären Verwalter?" — B e- 
sucher: Allerdings, Konkursverwalter!" 
Schivaben und Bayern. Ein in Kon¬ 
stanz verwundet liegender Stuttgarter Land¬ 
wehrmann erzählte folgendes: „Ha, die hend 
an schwere Respekt, die Franzose; ond b'son¬ 
ders vor ons Schwabe hen se an Mords¬ 
angst." „Ich hatte geglaubt, die Bayern seien 
am gefürchtetsten," warf ich ein. „Freile, des 
au! Aber ich sag Ehne, wo mir in . . . ein¬ 
marschiert sind, isch do glei am erste Haus 
vom Dürfte g'st an de: „Koi Feur". No 
also hend se doch schwäbisch g'ternt vor lau¬ 
ter Angst!" Was wohl der biedere Dorfba¬ 
der zu dieser Deutung seines Firmenschildes 
(Coiffeur) gesagt hat? 
Degeneriert. Else: „Ist es wahr, öafe 
der Herr Alfred von Raubrittern abstammt?" 
— Mutter: „Gewiß, Elfe." — Else (für 
sich): „Der mutz aher schön degeneriert sein; 
bis jetzt hat er mir noch nicht 'mal einen 
Kutz geraubt." 
Sefotau. ^ 
Unheilbar. Maier (jung verheiratet): 
„Meine Frau ist so nervös! Nachts weckt 
sie mich öfters, wenn sie ein Geräusch hört. 
Sie denkt immer, es seien Einbrecher." — 
Lehmann (lang verheiratet): „Ganz wie 
meine Frau in früheren Jahren. Ich suchte 
ihr begreiflich zu machen, datz ein Einbre¬ 
cher sicher kein Geräusch machen würde —" 
— Maier: „Glänzende Idee! Werde es 
meiner Frau gleich klarmachen." — Leh¬ 
mann: „Lieber nicht! Nachher weckte mich 
meine Frau stets, wenn sie kein Geräusch 
hörte!" 
Die SBergeiteitß. Die menschenfressenden 
Kannibalen beschlossen, auf Anordnung der 
englischen Regierung, am Kriege teilzuneh¬ 
men, verlangten jedoch, daß ein Vertrauens¬ 
mann ihres Stammes Sitz im englischen Mi¬ 
nisterium erhalte. Diesem Verlangen wurde 
sofort stattgegeben. Afe der betreffende 
Häuptling in London eintraf, war seine ein¬ 
zige Bedingung vor Uebernahme des Po¬ 
stens, daß Sir Edward Grey aus dem Mi¬ 
nisterium ausscheide. „Denn", so sagte er, 
„mit einem solchen Kerl kann selbst em Kan¬ 
nibale, der etwas auf sich hält, nicht ver-. 
kehren." 
Führer: „An dieser Stelle stürzte im 
vorigen Jahre unser tüchtigster Bergführer 
ab!" — Fremde: „Nanu, hier ist es aber 
doch gar nicht gefährlich!" Führer: 
„Vor Schreck Über das kleine Trinkgeld!'
	        
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