Volltext: Der Spaßvogel 1916 (12. 1916)

friagt hab', wirkli nöt und wannst mi gleich 
lumbringst." 
„Lalli. Du!" schreit'» da Petrus ganz 
fuchti .an. »Mas red'st denn im Himmels 
da für'n blöden Quatsch daher?! Was 
glaubst denn a so von uns herobnat, he? 
Im Reich der eroig'rt Glückseligkeit vom 
Ambringa red'n! So was! Hiatz'n sag' i 
Dir's zum letzt'n Mal: B'sinnst Di nöt 
bald, warum und Wir was Du Deine .Or¬ 
den friagt host, is 's mit'm Einikumma in 
Simmel niz!" 
Da Hofrat hat iatzt ins Flenna ang- 
'fangt und endli in all'n Ernst zuag'stehn 
müff'n. daß 'r sie halt koa Brösel nöt auf 
d' Arsach' derinnern funnt, warum er seine 
Orden friagt hat. 
. Da Petrus, schon ganz, wild, daß cahnt 
dö ioane Seel' so lang aufhalsn tuat, hat 
hiatz'n gach 'd Guckerl zuag'haut und nach- 
anander a bißl gar laut zum Schimpfn ang¬ 
ehebt. , , 
„So was! Protzt Mit sein' Hofratstitel, 
als hätt r 's Recht glei hjnter'n Erzengel 
Gabriel eing'reiht z'wer'n, vder als wollt 'r 
gar ganz a ertrich's Ehrenplätzl herob'n — 
haha! und woaß nöt amol, für was ’r seine 
Brustglankerln friagt hat. Soll i 's eppa 
wifs'n.? Da ganze Schntarr'n steht ja nöt 
lantal dafür eigentli, .daß i mi so gift'n 
tua!" 
:>Was hast denn, Peterl?" sagt auf arnal 
« Wrfbc Stimme neben Petrus, der gar gach 
daschrock n is; denn vor eahtn is da Herr¬ 
gott g'stand'n. 
„Vazeigst m'r scho, liaba Herr und Ma¬ 
ster. daß i wieder antal fuchti roor’n bin 
Manigsmal müaßt m'r aba scho a (Esels- 
geduld hab'n auf den (Posten da bei der 
Hirnnielstür. Draußt steht hiatzt g'rad a 
toafturbener Hofrat, a Ezzellenz, ©röfelroeiet 
schreibt 'r si . . ." 
„I watz eh, waß," is eahm da Hen= 
ig»tt in d' Md' g'fall'n und hat s'lacht. 
— . . .-And über den habJ i mi so sou- 
frisch g’fuchst, denk Dir nur, lieber ÄllvaL- 
der. kann sich der alte Kracher absolut nöt 
derinnern, für was 'r seine Orden friagt hat! 
Is jo was Dumm's xppa not zum Argem?" 
..Geh. geh, Peterl," hat 'n da Herrgott 
beruhigt, „darfst über so ia Dummheit nöt 
intnta glei aus'n Häusl sein. Und dos 
schiache Schimpfn und Fluachn, woatzt ja, 
kann i scho gar nöt leiden. Ueber Jfo was 
gift'n! Steht dafür! Wannst Aber wos im 
unklaren bist, woast ja, was D’ z' tuan 
hast. Zu was bin i da. han? Hätt'st halt 
mi g’fragt, woaht ja do, daß i allwissenÄ 
bin." 
„Is eh a wahr," sagt da Petrus und 
hat si dabei aus d' Stirn g'schlag'n, daß 
nur.so klescht hat, und wär' bald glei wieda 
fuchti wor'n, weil eahm dös nöt selba ein- 
g'fall'n is. .Er hat si aber tto gach da¬ 
fangt und g'fragt: „Schau, liaba Allrmdder, 
feg mir's nur gleich, warum und für was 
der Bröselmeier drunt'n feine Orden friagt 
bat. 's is nöt nur alloans der Ordnung 
halber — i bin hiatzt'n selba d'rauf neu- 
giert." 
' £, Hiatzt'n hat der Herrgott seine Händ' 
aus'n Petrus seine Achseln g'legt, hat eahm 
soviel liab tn d Slug'n g'schaut und rtacha 
ganz stad, afrat a so, als dafe dös neamd 
and rer als der Petrus hören dKrfat, zu 
caj£n g fegt: „Siagst, Peterl, heunt is 's 
erfiUelmial' daß D' mi mit Deiner Fragerei in 
d Balegenheit bringst. Ja — i bin aNwis- 
fend, dos stimmt scho — aber für was der 
Bröselmeier seine Orden kriagt hat, dös woafe 
ein!" So. And hiatz'n latzt'n halt 
Gnad,jge(mißtrauisch): „Den 
Eierkuchen rühren Sie wohl für Ihren Bräu- 
Kn?" Köchin: „Bewahre, gnä' 
Z»u. der tft für die Kinder. Gnä' Frau 
sehen ja: ich habe nur ein einziges Ei hin- 
emgetan! 
. Frau Krause wird auf 
der Stvcche von einem kläffenden Terrier an' 
gefallen. Anstatt ihr freizustehen, flüchtet ihr 
c*r~« ochste Saustot. Schließlich läßt 
der Klaff er,ab und trottet davon, während 
Frau Krause chren Eheliebsten mit einer 
Sfendpauke verschüttet: „Ra, das war ja 
HEck» von dir! Hasenfuß, verdamw- 
i 1 m 6txnor «ein Köter aus ! Wie ich 
du renommiert, du 
wolltest dem Tod ms Angesicht blicken, um 
ru retten!" „Aber 
box SuTib mar food) Mr iticf)t tot l“
	        
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