Volltext: Der Spaßvogel 1915 (1915)

Wodurch ist eine Steigerung unserer Acker¬ 
ernten erreichbar. Wenn wir die Ernteeriräge 
unseres Nachbarlandes Deutschland mit den unsrigen 
vergleichen, so zeigt es sich, daß die deutschen Erträge 
wesentlich höher sind als die Erträge in Oesterreich- 
Ungarn. So wurden beispielsweise von 1906 bis 
1910 im Durchschnitt pro ha geerntet: Weizen, 
Deutschland 20-1, Oesterreich 13 2, Ungarn 11-8 Dz.; 
Roggen, Deutschland 17 0, Oesterreich 13-1, Ungarn 
11-1 Dz. Aehnliche Differenzen weisen die Erträge 
der anderen Feldfrüchte auf. Deutschland verdankt 
erfahrungsgemäß diese seine hohen Ernten neben der 
Verwendung hochgezüchteter Saaten der steigenden 
und rationellen Verwendung künstlicher Dünge¬ 
mittel. Die Landwirte Oesterreich-Ungarns sind un¬ 
streitig in der Lage, falls sie dem Beispiele Deutsch¬ 
lands folgen, die Ackererträge erheblich zu vermehren. 
Um das zu erreichen, ist es aber notwendig, daß jede 
einseitige Düngung vermieden wird und daß den 
Kulturpflanzen alle benötigten Nährstoffe, Kali, Phos¬ 
phorsäure, Stickstoff und Kalk. im richtigen Verhältnis 
zur Verfügung gestellt werden. Vor allen Dingen 
ist es der leicht bewegliche Stickstoff, der im Äcker 
nur in ganz geringer Menge vorhanden ist und 
daher durch die Düngung in größerem Maße zu¬ 
geführt werden muß. Aus dem Stickstoffmarkt haben 
in der letzten Zeit sehr große Verschiebungen statt¬ 
gefunden. Während früher fast nur Chilisalpeter an¬ 
gewandt wurde, ist in neuerer Zeit mehr und mehr 
das schwefelsaure Ammoniak in Anwendung ge¬ 
kommen, es ist dies auf die sichere und anhaltende 
Wirkung dieses Stickstoffdüngemittels zurückzuführen. 
Erfahrungsgemäß wird durch rationelle Ammoniak¬ 
düngung im Verein mit einer Kali-Phosphat-Düngung 
der Reinertrag des Ackers pro ha um 100 bis 200 
oft noch um mehr gesteigert. Oesterreick-Ungarn hat 
sich aber der veränderten Lage auf dem Stickstoffmarkt 
immer noch nicht angepaßt; während Deutschland 
heute schon mehr Ammoniak- als Salpeterstickstoff 
verbraucht, braucht Oesterreich-Ungarn das im Lande 
produzierte Ammoniak nur zum kleinsten Teile auf, 
der größte Teil wird in das angrenzende Ausland 
abgesetzt und dafür der ausländische Chilisalpeter 
eingeführt. Die Ammoniakproduktion Oesterreich- 
Ungarns betrug 1912 39.000 Tonnen, der Verbrauch 
nur 13.000 Tonnen, während zu gleicher Zeit rund 
9000 Tonnen Salpeter eingeführt wurden. Im 
Interesse der einheimischen Land- und Volkswirtschaft 
muß daher gefordert werden, daß das einheimische 
schwefelsaure Ammoniak in erster Linie bei der 
Düngung der Felder berücksichtigt wird, zumal es 
dem ausländischen Chilisalpeter in der Wirkung 
durchaus gleichwertig, dagegen im Preise billiger ist. 
Gehörleidendc, welche an Schwerhörigkeit, 
Ohrenfluß, Ohrensausen und temporärer Taub¬ 
heit leiden, machen wir auf die heilsamen Wir¬ 
ke 'gen des Oberstabsarzt und Physikus Dr. G. 
Schmidtschen Gehöröls besonders aufmerksam, 
toucheS bereits seit 30 Jahren mit gutem Er¬ 
folge angewendet wird und sich als ein sehr 
gutes Mittel gegen Ohrenleidc» bewährt hat; 
dasselbe ist in den meisten Apotheken u. wie im Inse¬ 
ratenteil des Kalenders ersichtlich, in der Apotheke 
„zum weißen Adler" in Linz, Oberösterretch, erhältlich. 
Rheumatismus, Gicht, Ischias, Hexenschuß 
und Neuralgien zu heilen ist das Neueste, 
worüber wir unseren Lesern eine beglückende 
Freudennachricht bringen. Es sind nämlich die 
von dem großen Gelehrten, Professor Dr. Coole 
erfundenen, weltberühmten Rheonal-Mittel jetzt 
auch schon bei uns zu haben, so daß endlich auch 
unsere Kranken, die durch sie vielen Leiden, Ver¬ 
krüppelung und erfolgloses Kurieren zur Ver¬ 
zweiflung getrieben wurden, nunmehr zu Tau¬ 
fenden geheilt werden können. Denn die 
Rheonal-Salbe beseitigt schnellstens die heftigsten 
Schmerzen und entzündlichen Erscheinungen, 
während die Rheonal-Tabletten zu gleicher Zeit 
die krankheitserregenden Keime aus den verbor¬ 
gensten Winkeln des Organismus entfernen. Mit 
Freude und Stolz empfehlen wir die vereinte An¬ 
wendung dieser Mittel zum Wvhle der Kranken, 
zur Bekämpfung der Leiden. Gebrauchen Sie 
diese allein und Sie werden ihre Gesundheit wieder 
erlangen. Ein großer Tiegel Rheonal-Salbe 
kostet 3 Kronen. Eine große Flasche Rheonal Ta¬ 
bletten kostet K4.50. Bei Bestellung von fünf 
Flaschen eine sechste umsonst. Hauptniederlage: 
Apotheke Josef von Törvk, Budapest, VI., 
Kiräly-utca 12/282. 
Kaseruhofblittc. Unteroffizier: „Was ist 
eigentlich Ihr Vater, Sie dummer Kerl?" — Rekrut: 
„Zimmermann!" — Unteroffizier: „So, desbalb 
sind Sie so vernagelt!" 
Geld besitzen ist schön, gesund sein aber noch 
schöner, ein Husten ist aber immer ein Zeichen, daß 
etwas nicht in Ordnung ist, oft genug entstehen 
dadurch böse Leiden, versäume niemand für sich und 
seine Kinder das Uebel durch Kaisers Brust-Caramellen 
mit den 3 Tannen sofort im Keime zu ersticken. Die¬ 
selben sind durch 5.500 notariell beglaubigte Zeugnisse 
als wirksam anerkannt und kostet das Paket nur 20 h. 
Für Gartenbesitzer dürfte es von Interesse 
sein, zu erfahren, daß der reichillustrierte Ka¬ 
talog der altrenommierten Samenhandlung Ja¬ 
kob Zieglers Söhne in Salzburg (gegründet 
1869) bei Bezugnahme auf unseren Ulender 
gratis und franko versandt wird. Der Katalog 
enthält ausführliche Anweisungen über die Kul¬ 
tur der verschiedenen Gemüse- und Blumensorten, 
über Behandlung der Aussaaten, genaue Sorten¬ 
beschreibungen und viele sonstige Winke zur Er¬ 
zielung hervorragender Resultate im Gemüse- 
und Blumenbau. Ganz besonders empfiehlt die 
genannre Firma auch ihre hervorragenden Kar¬ 
toffel-Neuheiten. Wir verweisen unsere Leser- 
auf das Inserat der Firma und können nur 
empfehlen, sich den Katalog derselben kommen 
zu lassen. 
Kindliche Freude. Junger Mann: „Stolz kann 
ich auf den guten Namen meines Vaters sein! — 
Was ich aus den alles geborgt kriege!"
	        
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