Volltext: Mitteilungen der American Relief Administration 1920 (1920)

seinen ouz, in Wien genuininen una mngierb a,is „xecnmcai Auviser tu tue 
Austrian Government“. Ihm und Hoover haben wir es zu danken, daß unser 
Eisenbahnsystem wieder einigermaßen in Ordnung gekommen ist und daß die 
Kohlenbeiieferung allmählich wieder in die Wege geleitet wurde. 
400.000 Mahlzeiten täglich. — Die Kinderhilfsaktion in Österreich. 
Das zweite große Werk Hoovers für Österreich war die Einrichtung der 
Kinderhilfsaktion. Dieses Werk, das anfangs auf 60.000 tägliche Mahl 
zeiten und für drei Monate beschränkt war, hat er allmählich auf 400.000 Mahl 
zeiten täglich (davon 200.000 für Wien) erhöht und verlängert, es währt nun 
schon ununterbrochen seit Mai 1919. 
Die Spenden an Kleidern, Seife usw. 
Außer Nahrungsmitteln hat Hoover unseren Kindern große Werte in 
anderweitigen Bedarfsartikeln zugebracht: 170.000 Kilogramm Seife und 
30.000 Kilogramm Lebertran wurden in österreichischen Kinderinstitutionen 
verteilt; 100.000 Mäntel, 200.000 Paar Schuhe und Wollstrümpfe und 240.000 
Stück Unterkleider sind den Kindern gegeben worden. 
Der Wert der für die österreichischen Kinder durch Hoover bereits ver 
abfolgten und überwiesenen Lebensrnittel und Stoffe beträgt über 12 Millionen 
Dollars, oder, nach einem Kurs von K 700' — per Dollar, rund 8V2 Milliarden 
Kronen. 
Die ,,Dollarpakete“. 
In Verbindung mit der Kinderhilfsaktion hat Hoover die „Dollarpaket 
aktion“ eingerichtet. Außerordentlich zahlreiche Amerikaner schickten ihren 
persönlichen Freunden auf diese praktische Art Lebensmittel, und große 
Spenden sind insbesondere für die intellektuellen Klassen ins Land gekommen. 
Wenn man alle Spenden dieser Kategorie in Erwägung zieht, sind seit dem 
Beginne der Dollarpaketaktion im März 1920 bis heute etwa 2^2 Millionen Dollar 
in Form von Nahrungsmittelgeschenken eingetroffen. 
20.000 Waggons weißes Mehl für Österreich. 
Die allgemeine Ernährungslage für Österreich im vorigen Jahre wurde 
wesentlich auch durch den großen Mehlkredit verbessert, welcher ganz per 
sönlich von Hoover durchgesetzt wurde; 200.000 Tonnen, das sind 20.000 
Eisenbahnwaggons, weißes Mehl wurden dem österreichischen Staate kreditiert. 
Alles in allem genommen ist Hoover als derjenige Mann zu be 
zeichnen, der Österreich nach dem Zusammenbruch am allermeisten 
geholfen hat. 
Die Hilfsaktionen sämtlicher anderen Länder zusammengenommen 
ergeben lange nicht den Kapitalswert der von Hoover übermittelten Spenden, 
ganz abgesehen von der nicht zu beziffernden Rettung unseres Transport 
wesens und der allgemeinen Ernährungslage im Jahre 1920. 
Der Organisator. 
Was uns — abgesehen von seinen Verdiensten um unser Land — am 
meisten interessiert, ist Hoovers Organisation- und Administrationstalent, die 
Methode seines persönlichen Eingreifens. Eine Leistung in dieser Richtung 
wird schon aus seiner Schülerzeit berichtet; er organisierte die Sammlung und 
Verteilung der Wäsche in seinem College, dann veranstaltete er musikalische 
Vorträge von Bühnenkünstlern für die Universität. Von seinen Mitschülern zum 
Schatzmeister erwählt, fand er in der Kasse wenig Geld und ein großes 
Durcheinander. „Jede der verschiedenen studentischen Betätigungen“, so erzählt 
sein Biograph Vernon Kellog in dem hübschen Buche: „Herbert Hoover, The 
man and his work“, New-York Appleton & Co. 1920, „hatte ihre eigenen 
Verwalter — ihre eigenen Gelder — oder Schulden — und eine gefährliche 
Unabhängigkeit von der allgemeinen Kontrolle der Studenten. Hoover arbeitete 
eine Verfassung aus, in welcher alle Macht in den Händen der gesamten Stu 
dentenschaft lag, alle Gelder flössen in eine Zentralkasse und wurden von ihr
	        
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