Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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festen Plätze Schärding, Ried und Braunau mußten neu 
instandgesetzt werden, besonders Schärding, das durch seine 
festen Mauern und jein Schloß den Bayern einen starken 
Rückhalt bieten konnte. Die Untertanen spürten den Beginn 
des Arieges an ihrem Geldsack. Es wurden höhere Steuern 
ausgeschrieben und Proviantmittel für die einheimische 
Landw hr verlangt. Ferner fand eine allgemeine Aushebung 
der tauglichen Mannschaft vom J8. Lebensjahre statt. 
Die Landwehr dürfen wir uns nicht zu zahlreich vor- 
stellen. In den ^ Rentämtern Bayerns erreichte sie die 
Höhe von J5.000 Mann. Das Gericht Schärding stellte 
5J0 Mann, Braunau 300 Mann, das Rieder Gericht 
ungefähr eben so viele wie Braunau Die Grenzbefestigungen 
und auch die Landwehr hielten nicht lange stand. 
Beim beginnenden Frühjahre ^703 rückten die Oester¬ 
reicher an die Grenze vor. Unter der Führung des Grafen 
Leopold von Schlick überschritten J2.000 Mann, darunter 
sächsische Reiter und dänische Hilfstruppen, am 2. März 
die bayrische Grenze bei Ried au. Ohne eigentlichen 
Aampf wurden die bayrischen Schanzen genommen und die 
die Landwehrtruppen zerstreut. Von Riedau rückte die Haupt- 
macht am März nach Ried, das hinsichtlich seiner Be- 
festigung weit hinter Braunau und Schärding zurückstand 
und infolgedessen sich sofort ergeben mußte. 
Der österreichische Angriff richtete sich nunmehr gegen 
das untere Innviertel. Graf Schlick rückte mit seinem 
Heere die Antiesen abwärts über G r t und von da ins 
pramtal nach Taufkirchen, um, wie man erwarten 
mochte, etilen Angriff auf die Festung Schärding durch- 
zuführen. Die Bayern hatten in Schärding alle Vorsichts- 
maßregeln getroffen, um einem Angriffe standhalten zu 
können. Der Pfleger von Schärding, Freiherr von Lützl- 
bürg, hatte die Vorstadt zerstören lassen, um dem Feinde 
keinen Stützpunkt zu gewähren. Der Befehlshaber sollte die 
Stadt so lange halten, bis der Aurfürst von Bayern selbst 
zu Hilfe eile. 
Die Gesterreicher fühlten sich zu schwach, um eine