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3. Briest über den Zehent zu Veichtn (S. 39—41).
Ulrich Khernpeckh, Bürger zu Zell, und seine Hausfrau Khuni«
gundt verkaufen dem Ersamen und geystlichen Herrn Michaeln Chaininger,
Khirchherrn und Pfarrer der Khirchen unser lieben Frawen ze Palling,
ihren ganzen großen und kleinen Zehent auf der Veichtn.
Sigler: Lienhard der Zeller zu Zeell. Zeugen: Stephan Chörndl,
Lienhartt Vorhawer, Hanß Roßnpeck. St. Jlnigtag 1477.
4. Briest über H. Michael Chainingers gestifften Jartag und Zehent
an der Veichtn (S. 41—44).
Michael Khayninger, Kirchherr und Pfarrer zu Palling, vermacht
in der Erkenntnis, daß alles Irdische vergeht und nur die guten Werke
weiterhelfen, seinen kleinen und großen Zehent, den er erkauft hat auf dem
guett Feuchten, in das Zechschrein oder Zechambt den hl. Zwelffpottn
Symon und Juda zu Taiskirchen; die Zechpröbste haben ihn wie anderes
Eigentum der Kirche zu betrachten und dem Pfarrer, seinem Vicar oder Ver«
weser jährlich an dem Tag Assumptionis Mariae Virginia (acht Tage vorher
oder später) ein Pfund Pfennig zu geben; dafür soll jeder Pfarrer ic. zur
selben Zeit des Nachts ein Vissiii, des Morgens ein Seelambt und ein Ambt
der Assumptionis Mariae und eine gesprochene Messe ad Salvatorem zu
Andrichtsfurth, sowie ein pater noster und Ave Maria „flümmen". — Es
soll „all Sontag das gantz Jar, Järlichen und ewigkhlichen wan man anderer
seelen gedenckht" gedacht werden auf offener Kanzl seiner und seiner Vorfahren,
„Alsdan zu Jartägen und Sontägen in der obgenantten Pfarrkhirchen ge«
wehnlich ist". Der Pfarrer ?c. soll jedem Gesellen davon geben nach Ge-
wohnheit der Kirche. Die Zechpröbste geben dem Mesner 4 Pfg. und 32 Pfg.
armen Leuten. — Verkauft darf der Zehent nicht mehr werden.
Sigler: Leonhardt Mauttner zu Kchatznperg, Kchorherr zu Pafsaw
und Kchirchherr zu Taiskirchen; Oßwald Schedlinger, Pfleger zu Trosperg.
Zeugen: Für Mauttner: Georg Chaininger (Bruder des Michael K.),
Hannß Arholl, Lienhartt Huetter, alle Bürger zu Schärding: Z. für
Schedlinger: Hanns Trenbegk, Jerg Ramdorffer, Christan Scherrer
(Schwager des Mich. Kaininger), Bürger zu Trosperg.
An Mitichen vor unsers lb. Herren Auffarttag. 1478.
ä) Zehent am Pfarrhof Taiskirchen.
1. Spruchbrief oder Verzeichbrieff über den Zehent am pfarrhoff zue
Taißkhirchen (S. 56—57)
Heinrich Petterßhaimer zue der Newen fellß verzichtet auf
den Anspruch, den er gegenüber dem geistlichen Herrn Georgen
Genpach, Pfarrer zu Meggenhofen, und dessen Erben, auf den
Zehent am Pfarrhof zu Taiskirchen hatte, gegen eine entsprechende
Summe Geldes, so daß der Kaufbrief, den jener besitzt und den Perchtram
Oedenwiser versigelt hat, bei Kräften bleibt. Jeder Inhaber des ZehentS
(also Georg Genpach und Erben) muß in des Petterßhaimer« Lehensteuer
jedes dritte Jahr kommen und 32 Pfennig geben.
Sigler: Heinrich Petterßhaimer. Zeugen: Wyllpolt Messenpeckh zue
Swentt, Pfleger am Warnnstainj1) Wyllhallm Jerger zu St. Jergen, Leon«
i) — Weinstein (vgl. Lamprecht, Schilding, 2,349).