Volltext: Heimatkunde 5. Heft (5. Heft / 1912)

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angehender Bürger und Handesmann in Ried, ein Sohn des gleichnamigen 
Krämers zu Oberngasta im Bistum Salzburg und der Maria Ehrentraut, 
die Frau Maria Regina, Witwe nach dem Handelsmanne Josef Kajetan 
Lehner in Ried. 22Jahre leitete er bis zu seinem Tode — er wurde am 
18. Dezember 1774 begraben — das Geschäft. 
n. Auf dem Hause in der Stelzhamerstraße Nr. 5 wurde seit alter 
Zeit das Bäckergewerbe betrieben, zumeist von der Familie Dobler und 
hierauf von der Familie Pfarrwaller. Franz Pfarrwaller, Sohn des 
Bäckers und Wirtes im pafsauischen Markte Weg scheid, heiratete im Jahre 
1770 die Bäckerswitwe Magdalena Dobler. 
y. Die Ledererfamilie Weidacher am Kapuzinerberge wanderte im 
Jahre 1769 aus St. Paternion in Oberkärnten nach Ried ein. Jakob 
Weidacher heiratete am 17. Juli 1769 die Frau Maria Klara, Witwe nach 
dem Lederer Johann Franz Käser. F. B. 
\8.Nachtwächters Htundenrufe. 
(Vergl dieses Hest S. 34 f.) 
Der Neujahrsspruch des Nachtwächters in Grünburg bei Steyr lautet: 
„Vollendet ist das alte Jahr, 
Schon sängt das neue an; 
Ich bringe meinen Glückwunsch dar 
Und wünsche, was ich wünschen kann: 
Gesundheit, Glück, Zufriedenheit 
Sei immer Euer Geschick, 
Langes Leden, Wohlergehen 
Mög' Euch Gott, der Höchste, geben, 
Und zum Schlüsse wünsch ich noch mir 
und Euch 
Nach diesem mühevollen Leben 
Das Himmelreich. Amen. 
Kimpling. 
Hat zwölf Uhr g'schlagn! 
Das neue Jahr, das bricht herein, 
O Gott, du mußt uns gnädig sein; 
Vor allem Unglück und Feuersgesahr 
Bewahre uns in diesem Jahr! 
Und wann unsre letzte Stund geschlagen, 
Daß wir glückselig in den Himmel fahren. 
Gelobt sei der Herr Jesu Christ, 
Der für uns geboren ist. 
Hat zwölf Uhr g'schlagn! 
Theodor Berger. 
Zur Bevölkerungsstatistik im Jahre 
(Vergl. Heimatkunde 4. Hest, S. 79.) 
Wie im Vorjahre wollen wir auch heuer eine Zusammenstellung der 
in den Zeitungen zu Anfang des Jahres veröffentlichten Matrikenauszüge 
des verflossenenen Jahres geben. Im ganzen wurden die Listen von 72 Pfarren 
verwertet, größtenteils solcher aus dem Jnnviertel und der angrenzenden 
Gebiete. Diese 72 Orte besitzen eine Einwohnerzahl von 108.188. 
Die Zahl der Geburten betrug in diesen 72 Gemeinden 3459, die der 
Sterbefälle 2675. Auch im Jahre 1911 übertrafen die Geburten die Sterbe- 
fälle bedeutend, die Volksvermehrung betrug 784. Doch diese Zahl weist 
gegen früher einen Rückgang auf. Denn im Vorjahre war die Volksver- 
mehrung schon bei 63 Pfarren 862, so daß im Durchschnitte jedes Dorf eine 
Vermehrung um nahezu 14 Personen erhielt, während diese Zahl für das 
abgelaufene Jahr 11 nicht erreichte. Die Sterblichkeit war daher im 
Jahre 1Z11 größer geworden als im Vorjahre. Dies kommt sehr
	        
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