Volltext: Heimatkunde 1. Heft (1. Heft)

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lichungen noch nicht zum Vorschein kam. Wir ersuchen um Geduld. Es wird 
alles zur rechten Zeit an den Mann gebracht werden. Bei manchen Ein- 
sendungen wäre es auch schade, wenn wir sie sofort veröffentlichen würden; 
wir warten noch auf ähnliche Nachrichten aus anderen Gegenden und wollen 
dann den betreffenden Gegenstand zusammenfassen. Daraus ersiehst Du, lieber 
Leser, daß Deine Notizen nicht wertlos sind, wenn sie auch nicht sofort 
ausposaunt werden. 
Wir hätten nur einen Wunsch, daß die Sache planmäßiger durch- 
geführt würde, daß wir also, um nur ein Beispiel anzuführen, auf Grund 
des vorausgehenden Artikels im Laufe des Sommers und Herbstes aus mög- 
lichst allen Pfarrdörfern unseres Bezirkes Einsendungen über Glocken er» 
hielten. 
Du wirst bereits aus verschiedenen Zeitungsnotizen ersehen haben, daß 
auch in den beiden übrigen Bezirken des Jnnviertels Leute aus den ver- 
schiedensten Ständen an der Verwirklichung des gleichen Zieles arbeiten. Es 
ist selbstverständlich, daß auch dort oft zur selben Zeit der nämliche Gegen» 
stand erforscht werden soll, daß auch dort gar manche Einsendungen über 
Sagen, Volksgebräuche, Haussprüche u. s. w. bereits eingelaufen sind. Um 
nun diese Bemühungen im ganzen Jnnviertel einheitlicher gestalten zu 
können, wurde in der Vertreterversammlung vom 4. Juli d. I. be> 
schlössen, diese Einsendungen einheitlich zu verarbeiten und sie allen 
Zeitungen des Jnnviertels ganz gleichmäßig zur Verfügung zu stellen. 
Eine gemeinsame Arbeit wurde ja schon in mancher Hinsicht erzielt. 
Wir erinnen nur an die Heimatkarten, die Ansichten aus dem ganzen 
Jnnviertel bringen werden und deren Vertrieb Ehrensache sämtlicher Heimat- 
freunde ist. 
Und in kurzer Zeit wird eine weitere Frucht einmütigen Zusammen- 
Wirkens hinausgegeben werden, der Jnnviertler Heimatkalender auf 
das Jahr 1910. Es gibt zwar schon viele Kalender, aber wir meinen, neben 
diesen hat der unsere noch immer Platz. Denn er unterscheidet sich gar 
wesentlich von den übrigen. Was interessieren uns denn die vielen unwahren 
Geschichten, die in den meisten Kalendern so öde und plump zusammengeleimt 
werden, daß man ihnen die Mache schon von weitem ansieht. Einen solchen 
Kaud-rwelsch und Rührkasten wirst Du in unserem Kalender nicht finden. 
Er wird nur Aufsätze enthalten, die sich auf unsere engere Heimat, auf 
das Jnnviertel beziehen. In den Gedenktagen wirst Du ersehen, was 
sich von Jahr zu Jahr Merkwürdiges erreignet hat. In den Bauern- 
regeln — wohl gemerkt, es sind solche, wie sie der Bauer nicht etwa in 
fernen Gegenden, sondern in unserem Oberösterreich vor fast 300 Jahren 
sich vorzusagen pflegte — wirst Du lesen, wie Deine Vorfahren über das 
Wetter, über Ernteaussichten u. f. w. gedacht haben. Dann haben uns 
Heimatforscher aus Braunau und Schärding ganz interessante Berichte 
Äier ihre Bestrebungen eingesendet, aus denen Du erkennen kannst, daß auch 
wir fest arbeiten müssen, wenn wir ihnen nacheifern wollen. Denn zu Braunau 
und Schärding besitzen sie schon gar schöne Sammlungen teils alter wert- 
voller Gegenstände, teils geschichtlicher Erinnerungen. Ferner erzählt Dir 
unser opferfreudiger Mitarbeiter, Professor Weber, der, wie Du mit Be- 
dauern gelesen haben wirst, unsere Stadt verläßt, um m seine Heimat Bozen
	        
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