Volltext: Heimatkunde 1. Heft (1. Heft)

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Turmbau zu beginnen. Monatlich erhielt er für die Leitung 10 fl. Das 
Kirchengewölbe baute er im Jahre 1730 und bezog hiefür 292 fl. 
Ohne Zweifel war Pawagner ein im Jnnviertel viel beschäftigter Meister 
und es wäre gewiß eine lohnende Aufgabe, den Spuren seiner Tätigkeit zu 
folgen. Sollte der Name in Kirchenrechnungen aus der ersten Hälfte des 
18. Jahrhunderts begegnen, so möge man die kleine Mühe nicht scheuen, 
dies der „Rieder Heimatkunde" mitzuteilen. F. B. 
29. Mitteilungen. 
1. Zur Chronik der Brände. 
Nachrichten über größere Brände, denen öffentliche Objekte zum Opfer 
fielen, erhalten wir aus Kirchenrechnungen, die daher von unseren Mitarbeitern 
auch in dieser Richtung fleißig ausgebeutet werden mögen. 
So verzeichnen z. B. die Kirchenrechnungen von Pram (1707 — 1798) 
folgende Brandsteuern: 
1) 1749 für das Gotteshaus Pichl (Bez. Wels) 20 fl. 
2) 1764 fürdie Gotteshäuser Frankenmarkt und Hofkirchen 12 fl. 
'S)1773 für die Kirche Aiftersheim 12 fl,, 4 Schilling, 24 Pfennige. 
4) 1774 für die Kirche Aiftersheim und Gallneukirchen 48 fl. 
Außerdem wurden folgende Beiträge gezahlt, bei denen zwar die Be- 
zeichnung Brandsteuer fehlt, die aber doch diesen Charakter haben dürften: 
5) 1783 für die Kirche Putzleinsdorf 2 fl1 Schilling, 10 Pfennige; 
1784 aber 4 fl. 6 kr. 
6) 1796 zum Pfarrhofbau in St. Georg en 12 fl. 
2. Zur Geschichte der Pfleger von Erlach (bei Kallham). 
Das Vermögen der unter einer Vogteiherrfchaft stehenden Kirchen wurde 
von dem Pfleger der betreffenden Herrschaft verwaltet und die Rechnung 
hierüber von ihm gezeichnet. Hiefür bekam er ein bestimmtes Deputat, wie 
z. B. in Pram, das unter der Vogtei der Herrschaft Erlach bei Kallham 
stand, jährlich 18 fl. 
Die Verwaltung der Pfleger war nicht immer einwandfrei. In Pram 
fehlten beim Tode des Pflegers Johann Christian Schükmayr (f 1707) nicht 
weniger als 1700 fl. Viele ausgeliehene Kapitalien waren von ihm gar nicht 
verbucht worden, dagegen solche, die zur Kirche Kallham gehörten, in die 
Rechnungen von Pram eingetragen worden. Erst im Jahre 1714 brachte eine 
eigene Kommission Ordnung in die Angelegenheit, was der Kirche wieder eine 
unverschuldete Ausgabe von 115 fl. verursachte. 
Auch nach dem Tode seines Nachfolgers Siegmund Stephan Gurtner 
mußte die Verlassenschaftsmasse zum Ersätze von 1003 fl. verhalten werden, 
eine Summe, die jedoch uneinbringlich war. 
In den beiden Bänden Kirchenrechnungen des Gotteshauses Pram, die 
den Zeitraum von 1707—1798 umfassen, begegnen uns folgende Pfleger der 
Herrschaft Erlach: 
a) Johann Christian Schükmayr (—1707). 
b) Sigmund Stephan Gurtner (1708 — 1720).
	        
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