Volltext: Heimatkunde 1. Heft (1. Heft)

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Die mit Stichen versehenen Beschreibungen aus dem Nieder Bezirke be- 
treffen folgende Orte: 
1. Aurolzmünster mit zwei Ansichten. Die erste stellt den Markt 
von Osten aus, die zweite das Schloß von Westen aus gesehen dar. Letzteres 
Bild ist bei Wening nicht , enthalten. Wir sehen das Schloß schräg aus der 
Vogelschau. Interessant ist das Wasserwerk, das zwischen Garten und Schloß« 
gebäude angelegt ist. Der Bau dieses Schlosses wurde im Jahre 1711 durch 
den Grafen Ferdinand Franz von der Wahl vollendet. Der passauische Bau- 
meister Anton Riva, der einer oberitalienischen Familie entstammte, hatte 
ihn geleitet. Seine ausführenden Organe waren meist Italiener, wie der Polier 
Albertalli und der Stukateur Nik. Perti. Viel bewundert wurde der Stiegen- 
aufgang, wozu buntfarbiger Marmor aus Brixlegg und Rattenberg ver- 
wendet worden war^). 
2.Schloß Katzenberg von Süden. Im Hintergrunde sind jenseits 
des Inn links die beiden Kirchen von Aigen, darunter die Wallfahrtskirche 
St. Leonhard, rechts Egglftng sichtbar. Das Schloß trägt festungsartigen 
Charakter, da es von zwei tiefen Gräben und Mauern umgeben ist. 
3. Schloß Mairhof (Gem. Eberschwang) von Süd-Südosten. Der 
zweistöckige massive Bau aus dem Jahre 1668 ist im Viereck vollständig ge- 
schlössen und besitzt im linken Vordereck einen mit zwei Kuppeln — eine Galerie 
trennt sie — versehenen Turm. Das Schloß ist von einem Weiher umgeben, 
der im vorderen und rechten Teile eine größere Fläche einnimmt. 
4. Schloß und Hofmark Ort von Süden. In der Mitte ist die gotische 
Pfarrkirche, rechts davon die alte, 1819 abgetragene Frauenkapelle sichtbar; 
am Ende der Hofmark erhebt sich auf dem Aichberge das Schloß, im 15. Jahr- 
hundert im Besitze der Messenbach. 
5. Stift Reichersberg von Ost-Südosten. Das Doppelbild Wenings 
ist bei Schrötter um die Hälfte verkleinert. 
6. Das landesfürstliche Schloß samt dem Markte Ried, von den 
Gründen hinter dem jetzigen Kreisgerichtsgebäudes aus aufgenommen. Der 
Turm der Pfarrkirche ist unverändert mit dem alten Hclm aus dem Stiche 
Wenings herübergenommen, obgleich er schon im Jahre 1733 eine vollständig 
neue Gestalt erhalten hatte. 
7. Schloß Riegerding von Südwesten. Im Jahre 1779 war es im 
Besitze der Freiin von Lerchenfeld. Rechts im Bilde sehen wir das alte, von 
einem Weiher umfangene zweistöckige Schloß mit der Kapelle, dem heiligen 
Isidor geweiht. Das kleine Kuppeltürmchen enthielt zwei Glocken aus den 
Jahren 1752 und 1790*). Links erhebt sich das 1697 erbaute neue einstöckige 
Schloß, versehen mit einem vieleckigen Kuppeltürmchen, vorne abgeschlossen 
durch eine schöne Gartenanlage. 
8. Schloß St. Martin von Westen. Gehen wir von der Rieder 
Straße durch das äußere Tor, so breiten sich zu unserer Rechten die ausge- 
dehnten Wirtschaftsgebäude mit der Reitschule aus. Daran schließt sich das 
alte Schloß mit einem linken Eckturm. Nach rückwärts verbindet ein großer 
Saal dieses alte Schloß .mit dem im Viereck gebauten zweistöckigen neuen. 
l) Sieh Näheres bei Lamprecht-Lang, Aurolzmünster. S. 72 f. 
-) Nach Pillwein, Jnnkreis S. 359. 
Rieder Heimatkunde 12.
	        
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