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Erfüllt nämlich die fretti ihre Pflichten tut Hause als Herrin und vor- bes
zugsweise als Erzieherin der Binder — der seinem Berufe nachgehende bil«
Mattn kantt itt diesem Punkte wenig in Betracht gezogett werdett — in vollem feto
Maße, so hat sie keine Zeit dazu, um einem attderett Erwerbszweige ttach- füll
zugehen, sie tnacht somit dein Mattne sciìte Tottcurrenz und bleibt ihrer we
Aufgabe als bVeib vollkomtnen treu. int
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IV. Geschichtliche Skizze über die Lrauenbildung. "»>
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Fragett wir utts nun, was die Geschichte zu dieser Angelegenheit ^
spricht. Zch will nicht eine auch nur kurze Geschichte der Frauenbilduug
bringen, ich will ttur einige Thatsachen anführen, welche das früher Ge- a^c
sagte bekräftigen sollen.
3m frühen deutschen Mittelalter mtterschied matt eigentlich nur zwei ^en
Stättde, die Vornehmen oder Edlett, und die Bauern, wozu sich später ein
dritter, tnittlerer Stand, der der Bürger, gesellte. Zn dieser früheren Zeit jn c
war das Bildungsbedürfnis der Frauen ein viel größeres als das der Männer. ^an
Zur Zeit Karls des Großen,, noch mehr als die sächsischett Kaiser, die Gttonen, ^àt
auf dem Throtte saßen, gab es eine große Anzahl Frauen, sowohl dem
weltlichen als auch deut geistlichem Stande attgehörettd, welche sich eine ^a-
hohe geistige Bildung attgeeignet hatten, ohne dabei im inindestett ihre
pflichten als Frauen zu versäumen. Diese Frauen wirkten segenbrittgend im ' acm
engerett und weiteren Kreise, und itt späterett Jahrhunderten pries matt jene ^icht
Zeit als eine pom Geschicke besottders begünstigte.
Bilduttgsschulen für Mädchen sowie auch für Knaben waren damals für <
itt den Klöstern, und mit dem chO. Jahrhundert wurde es bei den vorttehmett orde
Ständen allgemeitte Sitte, die Töchter itt Klöstertt ausbilden zu lasiett. Ztt Zua
verschiedenst Gegettdett Deutschlands, auch in Oesterreich (Klosterneuburg),
findett wir Mädchenschulett. Als tttit dem Verfalle des Mtterthums die geht
Bilduttg der Mäntter abnahm, wurde das Banner der Bilduttg und Sitte Notl
von der Frau aufrecht gehalten. Erst am Ettde des Mittelalters tritt auch die g
hieritt ein Rückgang ein, und es wird vielfach geklagt, dass das Frauen- er u
geschlecht von dem Lichte der Erkenntnis ausgeschlossen sei, dass „viele Hau;
Frauen aus dem Gruttde verworfen und elend werdett, weil sie tticht die Herr,
Segnungen der Wissenschaften und des durch sie attgeregtett eigenett Nach- gebr<
denkens genießen". Es wird auch hinsichtlich dessen um Abhilfe gerufett, gewe
und die Zdee einer für das weibliche Geschlecht im besottderen geeigtteten sich *
Bilduttg gewinnt immer tnehr Ausbreitung. die g
Mit Begitttt der Neuzeit, als sich der Eittfluss der Reformation auch auch
auf dem Gebiete der Schule und Erziehuttg geltend machte, wird es für sch le
die Volksbildmtg im allgetneitten, sowie für die Bilduttg eittzelner Stände, Sprc