Volltext: V. Jahresbericht des Mädchen-Lyceums in Linz 1894 (5. 1894)

nothwendigsten Lehr- und Anschauungsgegenstände, infolge jährlich aus- 
gesetzter Summen zur Vermehrung derselben und infolge verschiedener 
Spenden — wie aus den einzelnen Jahresberichten zu ersehen ist — füllten 
sich die Aasten in dem bisher unwirtlich kahlen Tabinetsraume, die Wände 
bedeckten sich mit Karten und Bildwerken, so dass die Sammlungen heute 
aus ^0 Nummern für den historisch-geographischen, t\2\ Nummern für den 
naturhistorischen, <53 Apparaten für den physikalischen Unterricht, 5H Nummern 
für den Zeichnungsunterricht, j^O Chemikalien bestehen, und die Bibliothek 
300 Bände umfasst. 
Anfangs war im neuen Hause die Anstalt freilich noch auf die Aus- 
Hilfe von Seite anderer Schulen angewiesen, und es ist, wie schon in den 
Berichten der Jahre \8ty\¡<)2 und @02/93 erwähnt wurde, besonders der 
hierortigen k. k. Staatsoberrealschule und der Handelsakademie zu danken, dass 
es mit Bewilligung der Directoren dieser Anstalten hauptsächlich in den 
Fächern Naturgeschichte und Naturlehre dem Lyceum an Anschauungs- 
mitteln nie fehlte. 
Eine weitere Sorge war der Mangel einer geeigneten Localität zum 
Turnen. Diese fand sich in der vollendet ausgestatteten Turnhalle des 
Linzer Turnvereins, welche sich nur wenige Schritte vom Lyceumgebäude 
entfernt befindet, zu deren Benützung der Turnverein bloß gegen Vergütung 
für Beheizung und Beleuchtung seine Einwilligung in zuvorkommender 
Weise ertheilte. Seitdem turnen daselbst die Schülerinnen des Lyceums, und 
während der Frühlings- und Sommermonate wird auch der dazu gehörige 
Gartenraum zu den Iugendspielen benützt. 
Ferner schien es dem Leiter der Anstalt eine wichtige Aufgabe, eine 
für den sonn- und feiertägigen Gottesdienst der Schülerinnen des Lyceums 
geeignete Kirche ausfindig zu machen. Im Jahre \Qty\lty2 besuchten die¬ 
selben noch die von den Zöglingen des k. k. Pädagogiums besetzte Minoriten- 
kirche. Da jedoch neben anderen Unzukömmlichkeiten besonders der Mangel 
an geeigneten Plätzen und die. sehr frühe Stunde, Winter und Sommer 
um V28 Uhr morgens, eine Aenderung unbedingt nothwendig erscheinen 
ließen, so wurde es dank der Mitwirkung der. an der Anstalt wirkenden 
Religionslehrer, sowie dem freundlichen Entgegenkommen des hochwürdigen 
i?errn Domcapitulars Leopold Dullinger mit gütiger Erlaubnis des hoch- 
würdigsten fjemt Bifchofes Dr. Franz Maria Doppelbauer ermöglicht, dass 
seit dem Schuljahre \ 892/95 der für alle katholischen Schülerinnen obligate 
sonntägliche Schulgottesdienst in der Elisabethinerinnen-Airche um 9 Uhr 
vormittags abgehalten wird. Auch sind seit Beginn des abgelaufenen Schul- 
jahres der Religions-Unterricht und die gottesdienstlichen Handlungen für 
die Schülerinnen des Lyceums in den fänden eines von den: hochwürdigsten 
Bischöfe zu diesem Zwecke designierten und vom hohen k. k. Landesschul- 
rathe im Amte bestätigten Katecheten vereinigt.
	        
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