Volltext: V. Jahresbericht des Mädchen-Lyceums in Linz 1894 (5. 1894)

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schulinspectors Eduard 5 ch mammet, dazu benützt. Dieselben gestalteten 
sich sehr lebhast und anregend, da der Turnlehrer der Anstalt, Herr 
Professor Leopold Frctrtf, die ^ugendspiele selbst leitete und eine reiche 
Auswahl von sür Mädchen bestens geeigneten Spielen zusammenstellte, so 
dass bei einer gewissen Abwechslung jede Ermüdung und Langeweile, die 
bei geringerer Auswahl leicht eintreten kann, ferngehalten wurde. 
Wiederholt wurde der Spielplatz auch von Müttern mitspielender 
Mädchen besucht. An den Spielen nahmen nach eingeholter und gerne 
ertheilter Erlaubnis auch einige absolvierte Lyceumsschülerinnen theil. 
Spiele: Iagdball. — Areis- und Treibball. — Den Dritten schlagen. 
— j?lumpsack. — Aatze und Maus. — Jakob, wo bist Du? — Guten 
Morgen, Frau Fischer. — Ringrathen. — Geier und Henne. — Letztes 
Paar vor. — Urbär. — Holland und Seeland. — Iägerspiel. — Schlag¬ 
laufen. — Tappen und fangen. — Schwarzer Mann. — Fuchs zum Loch. 
— Aettenreißen. — Die blinde ^)agd. — Eier lesen. — Reifwerfen. — 
Topfschlagen. — Tauziehen. — 'Boccia. 
Die Anzahl der Spieltage betrug 8, und es betheiligten 
sich daran durchschnittlich ^0 bis ^5 Schülerinnen. 
Das gleiche Streben, im Dienste der Gesundheitspflege zu wirken, 
ließ den Leiter der Anstalt den Wunsch zum Ausdruck bringen, die an der 
Anstalt wirkenden Lehrerinnen mögen im Verlaufe der wärmeren Jahres- 
zeit mit den Schülerinnen kleinere Spaziergänge in die nähere Umgebung 
der Stadt unternehmen. Solche Ausflüge geben auch die beste Gelegenheit, 
die (Konversation in den modernen Sprachen an den in reicher Fülle vor 
Augen liegenden Gegenständen der Natur zu üben und das in der Schule 
Gelernte praktisch anzuwenden; so lasse sich das Angenehme und die 
Förderung des körperlichen Wohles mit dem Nützlichen, der Aneignung 
einer größeren Sprechfertigkeit, verbinden. 
Die Lehrerinnen Fräulein M. Bura s chi, M. A e ch t und 
E. Schwämme! giengen auch mit der größten Bereitwilligkeit darauf 
ein und widmeten verschiedene Nachmittage ihren Schülerinnen, was volle 
Anerkennung verdient. An einigen dieser Spaziergänge nahm auch 
Herr Professor Dr. I. Mayer theil, um den Schülerinnen im großen 
Bilderbuche der Natur die Gestaltung der Erdoberfläche zu zeigen und zu 
erklären, dieselben auch mit dem Aartenlesen und Orientieren nach Uhr 
und Compass bekanntzumachen. 
Die Zahl der Ausflüge betrug im ganzen ^0; dieselben wurden in 
der Zeit von ^ bis 7 Uhr nachmittags unternommen und hatten als Ziel- 
punkte: Freinberg und Aussichtsthurm, Seirlufer, Bachi und Dießenleiten. 
Am 23. Juni fand der Ausflug des gefa m m ten Lyceums statt- 
Wegen der äußerst unsicheren Witterung wurde in diesem Jahre von einem 
ganztägigen Ausfluge Abstand genommen, und als am 2Z. ^)uni der 
Morgen auch einen schönen Tag versprach, wurden die Schülerinnen um
	        
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