Volltext: V. Jahresbericht des Mädchen-Lyceums in Linz 1894 (5. 1894)

— 8 — 
dies für eine gedeihliche Entwicklung einer Schule nicht von Vortheil ist, 
mögen diese Lehrkräfte in ihrem Fache noch so tüchtig sein, ist wohl klar. 
<£s musste daher das Hauptbestreben der Leitung sein, den Unterricht auf 
eine geringere Anzahl von Lehrern zu concentrieren. Da nun infolge hohen 
Erlasses der k. k. Unterrichtsbehörde kein Lehrer einer Mittelschule sich mit 
mehr als vier wöchentlichen Stunden an dem Unterrichte im Mädchen- 
Lyceum betheiligen dürfte, so war es geboten, durch Ausschreibung von 
Lehrstellen interne Lehrkräfte heranzuziehen, welche nur an dieser Schule 
wirken sollten. 
Es gelang dies auch, indem schon im Jahre \ 89^/92 7 interne Lehr¬ 
kräfte und externe, im Jahre \892/93 ebenfalls 7 interne und ^ externe, 
im Jahre ]( 893/9^ 9 interne und bloß 6 externe Lehrkräfte für die obligaten 
und unobligaten Fächer an der Anstalt wirkten. In dem eben abgelaufenen 
Schuljahre standen für die obligaten Fächer nur 3 externe Lehrkräfte in 
Verwendung (siehe Personalstands-Tabelle). 
Freilich ist das Ausscheiden jener Herren des externen Lehrkörpers 
zu bedauern, welche bisher an der Anstalt in erfolgreicher Weise thätig 
waren; es sind dies die Herren Professoren W. Buley, I. Gartner, 
F. Wastler, (L. Wondraczek und 2ÏÏ. Aeilberger, denen für ihr eifriges 
Wirken der wärmste Dank der Anstalt ausgesprochen wird. 
In Bezug auf den Lehrplan wurden im abgelaufenen Quinquennium 
keine wesentlichen Aenderungen vorgenommen; nur wurde laut hohen 
Erlasses des k. k. Landesschulrathes vom Juli ^892, Nr. \\50, die 
französische und englische Konversationsstunde in allen (Hassen für obligat erklärt. 
Ferner kann constatiert werden, dass die Unterrichtsresultate während 
der abgelaufenen Jahre stets günstige genannt werden können. Der Lehr- 
körper des Lyceums sieht es eben als seine Aufgabe an, nicht bloß in 
Bezug auf die Bildung des Geistes und Vermehrung der Kenntnisse, 
sondern auch auf Erziehung und Bildung des Gemüthes einen günstigen 
Einfluss auf die Schülerinnen zu nehmen. 
Diesem Streben wurde eine gewiss sehr ehrenvolle Würdigung zutheil, 
als in der Eonserenz vom 2\. December (893 der Herr Landesschulinspector 
Dr. F. I. Aretschmeyer sich äußerte, dass er die Andauer der gegen- 
wärtigen Zusammensetzung des Leh rkö rp ers für eine lange 
Reihe von Jahr en wünsche. Schließlich hat die hohe 
Unterrichtsbehörde ihrer Anerkennung dadurch Ausdruck 
verliehen, dass laut hohen Erlasses vom j 3. Juni \89^, 
A. \ \.676, S e. Excellenz der Herr Minister für Eultus und 
Unterricht Dr. R. von Madeyski dem Mädchen-Lyceum in 
Linz das Oeffentlichkeitsrecht verliehen hat. 
Indem so die Anstalt durch die gewissenhafteste Pflichterfüllung der 
Lehrkräfte beim Unterrichte in den einzelnen Gegenständen das in den: 
Lehrplane bezeichnete Lehrziel erreicht, was neben dem wissenschaftlichen
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.