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auch eine örtliche, die Magenmuskulatur und die Magennerven anregendo. 
Herrscht Schwäche der Magenbewegung mit vielom Glucksen der erschlafften 
Magenwand vor, so Kommen in Betracht: Schwache Faradisation der Magen- 
gegend, Magenmassage, Trinken kleiner Schlucko kalten Wassers, 180 B. 
Magenbegiessungen, 135180 R. Rücken- und Béeinbegiessungen, 20-220 R. 
Sitcbader, Magengymnastik — das ist öfteres Tinziehen und Anspannen doer 
Magengegend, allgeweino Gymnastik. Treten dagegen die Erscheinungen 
des Mangels an Salzsture: Tuftaufstossen, Aufstosson mit Geschmack des 
Genossenen, Magengârung, in den Vordergrund, so kKommon neben der Al- 
gemeinbehandlung in Betracht: Galvanisation der Magengegend: 4Paol, 
grosse Platte, Nacken oder Rücken; — Pol, kleine Platto, Magen, /,-1 
Milliampères, Sonnenbäder mit nachfolgender Douche oder, nachfolgender 
kühler Begiéssung der Magengegend (Fig. 19), Hafergrützkaukur (oder auch 
Speichelkur genaunt), Tiefatmen und leichte, Gymnastik, wobei besonders 
Armrollen nach hinten mit gleichzeitigom Tiefatmen gute Dienste leistet. 
Von besonderer Wichtigkeit ist dio Diät. Je kalkhaltiger dieselbe, 
desto mehr Lab wird abgeschiéden. Auch éêine kKonsequent durchgefüuhrte 
Milchernührung erhöht die Alkalescenz des Blutes und dadurch dio Magen- 
saft- und Magensaureabscheidung. Milch eérnährt nicht nur den Körper und 
schaftt besseres Blut, sondern sie ist gleichzeitig faulniswidrig und entgiftet 
den Magendarmkanal. Auch guter Zucker in Gaben von 100-200 8 soll 
ahnliché Diensto leissten? Am besten bewährt sich jodoch eine Kefyrmilchkur, 
wie überhaupt die Salasaurs des Magensaftes bei einer éiweissreichen Kost 
nicht wie män bjsher annahm fällt, Sondern um ein ganz Bedeutendes steigt. 
Die Rost béstehe im allgemeinen aus eiweissreichen, mehr vegetarischen 
Speisen: Obst und Weissbrot, Gemüse, Milch-, Mehl- und Tierspeisen, grüne 
Suppen, wenig Fleisch von Wild, Geflügel, Kalb. — Bohnenkaffee, Theo, 
Weéin, Bier, Kakao, Hafermehl, Zwieback sind, zu meiden, ebenso schwer 
verdauliche Végetabilien mit vielem Zellstoff (Länsen, Erbsen, Bohnen, Kobhl, 
RKraut, Kartoffeln ete. Dom schwachen untuchtigen Magen darf man eben 
keino grosse Arbeit zumuten, weshalb kleine Mengen einer leichtverdau- 
lichen Kost*) am empfehlenswertesten sind. 
fFolgen der Nichtheachtung ärztlicher Ratschläge. 
Dr. P. Schluter - Lubechkh. 
Die Kunstfehler, die die Aerzte bei der Ausubung ihres Berufes be- 
gehen sollen, bildon einen belie bten Unterhaltungsgegenstand des grossen 
Daienpublikums: Teoh sage „sollen“! Denn in Wirklichkeit handelt es sioh 
in deu allerseltenston Pülleu um Runstfehler, d. h. um Pehler, die der Arzt 
in, der Ausübung seiner Praxis begeht. Bei der Behandlung eines 
RKranken pflegt nieht, allein doer Arzt, sondern auch der Laio im Interesso 
des Kräanken“ zu denken. Béide konstruieren sieh ein Krankheitsbild in 
ihrem Kopfe, beide denken über dio notwendig erscheinenden Massnahmen 
zur Bekäinpfung der Krankheit nach. Aber diese verschiedenen Ansichten 
stimmen selton, man kann wohl ruhig sagen, nio überein! Geht alles gut, 
wird der Kranske schnell gesund, dann war die Behandlung des Arztes eine 
riehtigo — Iasst die Genesung étwas- Ianger aufwsich wWarten, dann hàatte 
der Arzt nach der unmassgeblichen Meinung des Laien dieses oder jenes 
besser machen müssen, d.“ h. es wird ihm wit woiser Miene das Zeugnis 
„befriedigend““ ausgestellt, bis auf einige „Pehler“ hat er eben die Krank- 
hbeit gut behandelt“ Er ist z2war nicht in der Achtung des Laien gestiegen, 
aber Auch vorläufig nicht gefallen. Aber wehe ihm, wenn die Krankheit 
einen bösen Ausgang nimmt — dann zögern viele Menschen nicht, mit dem 
*) Nahéres: Diat fur Magenkranke. Prois 0,80 Mk. —XR des Verfassers.