Volltext: Der Naturarzt 1899 (1899)

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echeint mir das Wesentliche gesagt zu sein. Der kritischen Aussprache ge 
hört jetzt das Wort. 
Es ist erwünscht, dass möglichst viele sich äussern, sei es zustimmend 
oder ablehnend; im Falle der Zustimmung auch möglichst angeben, welche 
Beteiligung in Aussicht genommen wird. Ich bin bereit, diese Aeusserungen 
entgegenzunehmen (Adresse: Berlin NW., Cuxhaven&rstr. 13) und später 
darüber zu berichten und allfällig zu den weiteren Schritten die Vor 
bereitungen zu treffen. 
Schliesslich möchte ich zur Vermeidung jedes Missverständnisses noch 
wiederholt betonen, dass es sich keineswegs um eine Förderung der Ge 
nossenschaft Eden handelt. Eden kommt bei diesem Plan allerdings in 
Betracht, aber nur soweit es allgemeinen Zwecken dient und in diesem 
Dienste bereits etwas geleistet hat. Wenn auf Eden so oft Bezug genommen 
worden ist, so ist das nur beispielsweise geschehen. Im übrigen drängt ja 
•der richtig verstandene Plan gerade mit Macht dahin, gleiche und verwandte 
Unternehmungen der Obstbaukolonie Eden an die Seite zu setzen. Mögen 
viele helfen, dass es bald geschehe zu unser aller Wohl! 
Heilberichte. 
In der Diaspora. 
(Ein Heilbericht von F. S. in H.) 
Vor etwa sechs Jahren wurde ich, veranlasst durch traurige Er 
fahrungen mit der Medizin, ein Anhänger des Naturheilverfahrens. Seit 
jener Zeit habe ich, wo sich mir nur Gelegenheit bot, durch Wort und That 
auch andere für diese Heilweise zu gewinnen gesucht. Auch meinen jähr 
lichen Ferienaufenthalt in meiner Heimat benutze ich zu diesem Zweck. 
Aber da sie weit von der Heerstrasse, völlig in der Diaspora liegt, so habe 
ich mich bis jetzt mit wenigen Bekehrten begnügen müssen, hoffend, dass 
•diese wenigen in meiner Abwesenheit in meinem Sinne weiter wirken. Zu 
dieser Hoffnung fühle ich mich besonders berechtigt durch einen Heilerfolg, 
den ich bei meinem letzten Ferienaufenthalt erzielte. Da derselbe in 
mancher Hinsicht lehrreich ist, so erlaube ich mir, ihn dem Leser im 
folgenden mitzuteilen. 
Ein Jugendfreund suchte mich auf und erzählte mir folgendes: „Mein 
siebenjähriger, von Haus aus schwacher Junge ist sehr krank. Der Arzt, 
welcher ihn seit acht Tagen besucht, stellte fest, dass er an Lungenent 
zündung leide. Bei seinem gestrigen Abendbesüch sagte er, dass auch 
noch eine Nierenerkrankung hinzugetreten sei. In meiner Angst lief ich 
noch spät abends zu dem in N. wohnenden Dr. K., um den um Hat zu 
fragen (der Weg zu diesem Arzte beträgt 2 Stunden). 
Da ich aber denselben nicht zu Hause traf, so machte ich einen 
Umweg und sprach bei dem in 0. wohnenden Dr. Sp. vor. Derselbe 
schrieb ein Rezept, welches ich in der dortigen Apotheke anfertigen liess 
und dann eilte ich nach Hause in der Hoffnung, nun das richtige Mittel für 
meinen Jungen zu haben. (Der Heimweg betrug nun 2V 2 Wegstunden.) 
Ich teile das alles so ausführlich mit, um dem werten Leser einesteils 
•die unbeschreibliche Angst und Ratlosigkeit derjenigen Eltern bei Krank 
heitsfällen vorzuführen, die sich noch im Banne des Medizin-Aberglaubens 
befinden, andernteils um ihm zu zeigen, wie segensreich gerade in solch ab 
geschlossenen Gegenden die Naturheilkunde wirken könnte. Heute Morgen 
— so erzählte mein Freund weiter — ist nun der behandelnde Arzt wieder 
hier gewesen und hat mich mit den wenig tröstlichen Worten verlassen: 
.„Ich komme heute Abend wieder. Sollte aber gegen 3 oder 4 Uhr etwas
	        
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