Volltext: Der Naturarzt 1899 (1899)

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Bundesverpflichtungen nachzukommen und dann erst für Vergnügungen 
Ausgaben zu machen, wie es leider umgekehrt vorgekommen ist. 
Ein Verein verlangte sogar Erlass resp. Stundung der Bundessteuer, 
um sein Abonnement für eine bundesfeindliche Zeitung, welche sistiert 
war, bezahlen zu können. 
An Flugblättern wurden gedruckt: 
Beinelt, „Ueber Naturheilkunde“ 
Gerling, „Was in Spitälern geschieht“ 
Siegert, ,,Mahnwort“ 
Muche, „Gesundheitliches Kochen“ 
Gerling, „Pocken-Impfung“ 
,, „Krankenkassen“ 
Stück 
70 000, davon verteilt 59 000 
„ 91300 
„ 64 000 
„ 31000 
„ 58 500 
78 700 
100 000, 
70 000, 
35 000, 
100 000, 
100 000, 
Im ganzen verteilt 382 500 
Dieselben kosteten der Bundeskasse Mk. 2595. 
Die Einrichtung des Nachrichtenblattes hat sich bewährt und 
ist auch für die Zukunft beizubehalten. Leider sind die Kosten für 
6000 Auflage sehr hoch. Dasselbe kostet uns Mk. 3749,52 incl. Porto. 
Im Anschluss hieran richte ich an alle Schriftwarte und Gruppen* 
Vorsitzenden die dringende Bitte, ihre Berichte recht kurz zu fassen 
und alles Unwichtige fortzulassen. 
Die Auflage des Naturarztes ist im verflossenen Jahre von 
94 000 auf 102 000 gestiegen. In Gera werden wir uns wahrschein- 
lieh mit der Frage beschäftigen müssen, ob das Pflichtabonnement 
auf den Naturarzt seitens der Vereine aufgehoben werden soll oder 
nicht, ob den Vereinen freigestellt werden soll, welche Blätter sie für 
ihre Mitglieder halten wollen. 
Viele Vereine lesen heut bereits zwei Zeitschriften, ein Zeichen 
dafür, dass die Mittel resp. die Vereinssteuern für zwei Zeitschriften 
ausreichen. Durch eine andere Art der Bundessteuer resp. Zeit 
schriftensteuer Hesse sich die Sache wohl einrichten. Ich stehe jedoch 
auf dem Standpunkt, dass es von den Vereinen verkehrt ist, Zeit 
schriften zu abonnieren, welche von Privatunternehmern herausgegeben 
werden. Zu abonnieren sind nur solche Blätter, deren Erträgnisse 
wieder dem Bunde resp. den Gruppen zugute kommen. Man strebe 
dahin, die bereits bestehenden Gruppenblätter auszubauen und zu er 
weitern, event. mit Unterstützung der Bundeskasse. Die Ueberschüsse 
sind jedoch an die Gruppen- resp. Bundeskasse abzuführen. Derartige 
Blätter können auch die Gruppen-resp. Landesinteressen besser vertreten, 
als die Privätunternehmungen, und den Naturarzt bestens ergänzen. 
Der Schriftenausschuss hat seine Vorarbeiten erledigt und sein 
Programm ausgearbeitet, derselbe steht unter der Leitung der Herren 
Siegert und Schulz. 
Bisher ist die Priessnitz-Broschüre erschienen, von welcher bereits 
5745 Stück abgesetzt sind. Ein noch besseres Ergebnis hatten die 
von demselben Ausschuss hergestellten Priessnitz-Postkarten, von 
welchen 34 977 verkauft wurden. 4 Preisaufgaben sind ausgeschrieben, 
und hoffe ich, dass dieselben guten Erfolg haben werden. 
Die Aufforderung an die Naturheilanstalten wegen Gewährung 
von Freistellen hatte leider nicht das gewünschte Ergebnis. Die ge 
währten Freistellen konnten wir wiederholt'belegen, desgleichen von 
den uns gewährten Ermässigungen Gebrauch machen. Der Dank des 
Bundes sei den wackeren Spendern hiermit abgestattet.
	        
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