Volltext: Der Naturarzt 1899 (1899)

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clie vorher (4. Februar) von den bestellten Rechnungsprüfern Herren Gloy, 
Kolm und Hoppe vorgenommene Revision hatte das Ergebnis, das Buch 
führung und Belege richtig befunden wurden. 
— Die Priessnitzkarte des Bundes findet starken Absatz und wird von 
den Anhängern als wirksames Agitationsmittel bezeichnet; auch die 
Jubiläumsschrift „Vinzenz Priessnitz“ ist nunmehr erschienen. 
— Die Gruppen-Naturheilanstalt „Sanatorium Schledehausen“ wird nun 
mehr erbaut. Der Vertrag ist abgeschlossen, die erforderlichen Summen 
sind von den Mitgliedern bezw. Vereinen der Nordwestdeutschen Gruppen 
aufgebracht. Der unermüdlich für die Sache wirkende Gruppenvorsitzende 
Herr Beintker-Bremen wurde einstimmig zum Geschäftsführer gewählt. 
Den Bau leitet der Architekt Herr Meyer in Bremen, Anstaltsarzt wird Herr 
Dr. Rommel in Schledehausen. 
— Eine Petition gegen die Einführung der ärztlichen Ehrengerichte ist 
auf Veranlassung des Bundesvorstandes vom Rechtsanwalt und Notar Herrn 
Lothar Volkmar ausgearbeitet worden und soll dieselbe dem Landtage 
übermittelt werden. 
— Zu der Naturärzte-Anstellung in der Charlottenburger Maschinen 
bauer-Krankenkasse erhalten wir folgende Zuschrift von den Herren 
DDr. Weyl und Böhm: 
An den Redakteur des „Naturarzt“, Herrn Reinhold Gerling. Die 
beiden Unterzeichneten Aerzte ersuchen Sie, in der Märznummer*) des 
„Naturarzt“ die Angelegenheit des Herrn Dr. Hirschfeld-Charlottenburg 
betreffend, folgende feststehende Thatsachen als Berichtigung aufzunehmen. 
Es ist feststehend, dass 
1. der Aerzte-Verein für physikalisch-diätetische Therapie mit dieser 
Angelegenheit in keinem irgend welchem Zusammenhänge steht, 
2. Verhandlungen behufs Anstellung eines Naturarztes für die Char 
lottenburger Mitglieder der Neuen Maschinenbauer-Krankenkasse mit dieser 
Kasse schweben, 
3. Herr Dr. Hirschfeld laut Erklärung eines Vorstandsmitgliedes der 
Krankenkasse als Kassenarzt bereits abgelehnt war, als Herr Dr. Böhm vom 
Aerzteausschusse der Kasse um Auskunft über Herrn Dr. Hirschfeld an 
gefragt wurde. Dr. Weyl. Dr. Böhm. 
— Die Baron-Stiftung in Höhe von 470000 Mk., deren Annahme von 
seiten der Berliner Stadtverordneten infolge der Virchow-Spinolaschen 
Machtsprüche abgelehnt wurde, ist von der Stadt Breslau endgiltig mit 
allen gegen 3 Stimmen angenommen worden. Die 3 Gegner waren — 
praktische Aerzte. 
— Ein Lehrstuhl für Wasserheilkunde und eine klinische Abteilung für 
Hydrotherapie soll nunmehr auch an der Breslauer Universität errichtet 
werden. 
— Eine Ausstellung für Krankenpflege findet vom 20. Mai bis 18. Juni 
in Berlin statt. 
— Sanitätsrat Dr. Bilfinger hat die Leitung der Tschörtnerschen Natur 
heilanstalt in Hirschberg übernommen. 
— Dr. Lahmann-Weisser Hirsch hat sich im Falle Ausbruchs der Lyssa 
(Wutkrankheit) zur Verfügung gestellt und wird dieselbe „ohne Pasteursche 
Impfung“ nach den Grundsätzen der Naturheilkunde behandeln. Dass die 
Pasteurschen Impfungen den Ausbruch der Wutkrankheit in zahlreichen 
Fällen geradezu veranlasst haben, dürfte unsern Lesern ja bekannt sein. 
— Der Vorsitzende des Vereins Bremerhaven, Herr Wichels, veröffentlicht 
im Gruppenblatt einen. Bericht nebst Brief, den wir im Auszuge hier 
wiedergeben: 
*) Der am 17. 2. abgesandte Brief kam erst am 18. 2. in die Hände des Re 
dakteurs, die Märznummer war bereits gedruckt. Obiger Brief wird keineswegs unter 
dem Zwange des §11, sondern vielmehr freiwillig abgedruckt.
	        
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