Volltext: Der Naturarzt 1898 (1898)

Der 
Naturarzt 
Zeitschrift 
des 
Deutschen Bundes der Vereine für Gesundheitspflege 
und arzneilose Heilweise. 
No. 3. Berlin, März 1898. 26. Jahrg. 
Um genaue Beachtung der auf dem Titelblatt angegebenen Vorstands-Adresse wird dringend gebeten. 
—41 Aus Wissenschaft und Leben. •§§•— 
Die Naturheilbewegung und die Politik. 
Von der Leitung des Bundes der Deutschen Naturheilvereine 
und von der Leitung des „Naturarztes“ wird mir eine Mitteilung 
eigener Art. Beide sind, namentlich letzthin, wiederholt gemahnt 
worden, doch eingedenk zu sein, dass unsere Bewegung nicht mit 
Parteipolitik verquickt und von ihr getrübt werden dürfe. 
Und worauf gründet sich eine solche Mahnung oder Beschuldi 
gung? Darauf, dass in dem „Naturarzt“ Aufsätze von Männern ge 
standen haben, die zugleich politisch Farbe bekennen, die vielleicht gar 
bekannte Partei- oder Wortführer sind. Da sagt nun der eine: Die 
Leitung will die Bewegung wohl der Sozialdemokratie dienstbar 
machen, die anderen: Ihr seit Antisemiten und wollt auch in unsere 
Zeitschrift jene Bewegung einschmuggeln, u. s. w. 
Welch wunderliche Behauptungen! Man sollte sie von vornherein 
für unmöglich halten; aber sie sind gleichwohl wiederholt gethan 
worden. Wer soll denn eigentlich nach der Meinung solcher Un 
zufriedener — es mögen gute Leute sein, sie sind aber schlechte 
Musikanten — an dem „Naturarzt“ mitarbeiten, damit dieser „rein 
und zweifelsohne“ bleibe und nicht in den Geruch irgend welcher 
Parteilichkeit komme? 
Gewiss muss unsere Sache, der Männer aller politischen Parteien 
angehören und dienen, von jeglicher Parteipolitik freigehalten werden. 
Aus diesem Grundsätze folgt aber zugleich, dass Männer jeglicher 
Richtung, wenn sie nur ihre besondere politische Meinung nicht 
hereintragen, unsere Sache vertreten dürfen und sollen. Denn eben 
durch Ausschluss des einen oder anderen würden wir, was vermieden 
werden soll, parteilich. 
Wir treiben hier, friedlich, neidlos und duldsam, auf gemeinsamem 
Boden allesamt die eine grosse Staats- oder Volkskunst, das Wohl des 
Volkes, sein leibliches und damit auch sein geistiges und seelisches, zu 
fördern und uns in dem Kampfe der Zeit die Selb st Verfügung über den 
eigenen Leib zu sichern. Wir müssen ausserdem ein Augenmerk auf 
die soziale Politik haben, wo diese sich mit der Gesundheitspflege
	        
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