Volltext: Der Naturarzt 1898 (1898)

Standes wurden wie der gewählt die Herren Lehrer Eggert zum Vorsitzenden, Uhr 
macher Erich Fischer zum Schriftführer, zu Beisitzern Naturheilkundiger Prinz und 
der dem Vorstand unentbehrliche Lehrer Paschasius. Der Vorsitzende macht darauf 
noch Mitteilungen über die Bedeutung der etwaigen Aufhebung der Kurierfreiheit, die 
Anwesenden um lebhafte Agitation zu Gunsten des Vereins bittend, 
Detmold. (B.-N. 392.) Unser Naturheilverein, dessen Mitgliederzahl in den 
ersten Jahren seines Bestehens zwischen 10 und 15 schwankten hat sich seit dem 
vergangenen Vereinsjahre so entwickelt, dass er heute 75 Mitglieder zählt. Diesen 
Aufschwung verdanken wir in erster Linie Frau Klara Muche, Herrn Oberst a. D. 
Spohr und Herrn W. Fricke-Bielefeld, welche durch ihre gemeinverständlichen Vor 
träge manchen Anhänger unserer guten Sache gewonnen haben, und dann weiter den 
durch Herrn Sander-Bielefeld im vergangenen Sommer hier veranstalteten Unterrichts 
kursen. Die Vortragsabende dieses Winter-Halbjahrs wurden im November durch 
einen Frauenvortrag des Fräuleins Klara Gunske-Eisenach eröffnet, der so allgemeinen 
Beifall fand, dass der Verein beschloss, die Dame zu einem zweiten Vortrage im Fe 
bruar 1898 einzuladen. Am 12. Dezember führte sich Herr Karl Hüter, welcher sich in 
Detmold als praktischer Vertreter der Naturheilkunde niedergelassen und ein Sana 
torium eröffnet hat, durch einen Vortrag über Medizin, Naturheilkunde und die Heil 
wissenschaft der Zukunft bei uns ein. An den Vortrag schlossen sich einige recht 
interessante Versuche in der Diagnose, welche Herr Hüter mit drei ihm bis dahin 
nicht näher bekannten Herren machte und zwar nach einem von ihm selbst erfundenem 
Verfahren, welches nicht mit der Kühneschen Gesichtsausdruckskunde zu verwechseln 
ist. Herr Hüter stellte bei diesen Herren nach ihrer Körperbeschafifenheit und Ge 
sichtsbildung ihre Charakter-Eigenschaften, Leiden und Empfänglichkeit für die ver 
schiedenen Heilmethoden fest; die Richtigkeit seiner Angaben wurde von allen drei 
Herren nachträglich bestätigt. Auf Grund dieser Vorführungen, welche hier all 
gemeinen Beifall fanden, können wir Herrn Hüter für die Veranstaltung praktischer 
Versuche in seiner Diagnose unseren verehrten Brudervereinen warm empfehlen. 
Stockmeyer. 
Langenbielau. (B.-N. 513.) Wir sind diesmal in der erfreulichen Lage, auch 
von unserem Verein ein Wachsen und Gedeihen berichten zu können. Unsere Mit 
gliederzahl stieg von 85 auf 168 Mitglieder. Vorträge hielten Herr Dr. med. Häusler- 
Breslau, Herr Wagner-Dresden-Radebeul, Herr Dr. med. Ehrlich-Neisse, Herr Köhler- 
Königsberg und Frau Schreiber-Hannover. Auch von seiten mehrerer Mitglieder 
wurden Vorträge gehalten. Es wurden 4 Hauptversammlungen, 11 Monatsversamm- 
lungen und 5 Vorstandssitzungen abgehalten. Die von Frau Bademeister Wunderlich 
abgehaltenen Frauenlehrabende erfreuten sich regen Zuspruches. Einem erkrankten 
Mitgliede wurde von seiten des Vereins, sowie vom „Deutschen Bunde“ Unterstützung 
zu Teil. Den Vorstand bilden jetzt folgende Herren: Lehrer Engmann, 1. Vorsitzender; 
Lehrer Becker, 2. Vorsitzender; Färbemeister Proeger, 1. Kassierer; Schneidermeister 
Pätzold, 2. Kassierer; Kaufmann Wanke, 1. Schriftführer; Kaufmann Günther, 
2. Schriftführer; Schuhmachermeister Gensior, Bibliothekar; Riedel, Jahn, Freitag, 
Klein, Wunderlich, Nippert, Elsner, Scholz als Beisitzer. 
N atur-Tierheilkunde. 
Die Kälberseuche. 
Von Caesar Rhan. 
Nachdruck verboten. 
Sehr oft sind zur Erzeugung einer Krankheit, beim Menschen wie heim 
Vieh, ein und dieselben Ursachen vorhanden, weshalb in kurzer Zeit viele 
Individuen entweder zugleich oder rasch nach einander von einer Krankheit 
ergriffen werden. Solche zu gleicher Zeit massenhaft erscheinende Krankheiten 
nennt man „Seuchen“’. So hat jede Tiergattung die ihr eigenen Seuchen zu 
bestehen, jede Jahreszeit hat in dieser Beziehung ihre Schrecken, auch — man 
könnte sagen: Jedes Dezennium sein Uebel. Dass Seuchen ansteckend wirken, 
lässt sich nicht leugnen, doch ist ihr Auftreten und Bestehen ganz genau an 
die ihnen zu Grunde liegenden Ursachen gebunden und so lange gewiss und 
ihnen das Feld offen, als dieselben bestehen bleiben und nicht aus dem Wege 
geschafft werden. Wollen wir uns heute einmal etwas verbreiten event.
	        
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