Volltext: Der Naturarzt 1898 (1898)

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Ich liess nun folgende Anwendungen machen: 
‘Wöchentlich 1 Trockenheissluftbad mit Wannenbad, Uebergiessung und 
Massage. 
Zweimal wöchentlich Separat-Massage von Kopf, Hals, Nacken und Nase 
welche ich stets persönlich ausführte. 
Nächtliche Halspackung 18 0 R., abwechselnd mit 2 stündlichen Rumpf- 
und Wadenpackungen des Abends und darauffolgender Abwaschung 18° R. 
Ferner wurden WattepfrÖpfchen in warme Salbei getaucht und in die 
Nase eingeführt, sowie Spülungen mit Salbei-Absud vorgenommen. Zuletzt 
liess ich vermittelst Schläuche Nasen dämpfe geben. 
Schon in den ersten 8 Tagen war auffällige Besserung bemerkbar, und 
nach einigen Monaten war dieses über 10 Jahre alte Leiden geheilt. — Man 
sollte meinen, solche Heilerfolge sprächen mehr für unsere herrliche Sache, als 
es alle Worte der Welt vermöchten. Denn warum? — Hier haben wir die 
Ohnmacht der alten, wissenschaftlichen Schulmedizin auf der einen Seite und 
den glorreichen Sieg der Naturheilkräfte auf der anderen Seite! 
Für die Frauen. 
Die Naturheilmethode bei Entbindungen. 
Liete Cornelius, Berlin. 
II. 
Starke Blutungen bei Beginn der Geburt sind gefahrbringend, 
es handelt sich oft dabei um falschen Sitz der Nachgeburt, entweder 
sitzt die Nachgeburt dabei direkt vor dem innern Muttermund, in der 
Mitte und ist dann die Blutung derartig, dass sofort ärztliche Hilfe 
in Anspruch genommen werden muss, um die Frau vor Verblutung 
zu retten, oder die Nachgeburt sitzt nur mit einem Teil am Mutter 
mund oder in der unmittelbaren Nähe derselben. Handelt es sich um 
eine oder die andere Stellung, so darf keine Zeit versäumt werden, 
im ersteren Fall muss so lange tamponiert werden, bis der Mutter 
mund so weit erweitert, dass der Arzt einzudringen vermag, das 
Kind wendet, indem er aus der Schädellage eine Fusslage macht, 
den Fuss herauszieht, das Bein als Tampon benutzt und die Ent 
wicklung des Kindes so vor sich gehen lässt. Sitzt aber die 
Nachgeburt nur mit einem Teil am Muttermund oder nur in Her Nähe 
desselben, so wird bei fortschreitender Entbindung der Kopf des 
Kindes den Tampon ersetzen und blutstillend wirken, es wird dann 
auch bei genügender Vorsicht, besonders nach Ausstossung des Kindes, 
die Geburt ihr normales Ende erreichen. Durch Einrisse in den 
Halsteil der Gebärmutter, der Scheidenwandung oder Gefässe der 
Scheide können auch starke Blutungen entstehen und kommen sie oft 
bei starkem Pressen der Frauen vor, wenn der Muttermund noch 
nicht genügend erweitert ist, oftmals hören diese Blutungen von selbst 
auf, jedoch können auch starke Blutverluste entstehen, welche die Frau 
schwächen, deshalb verbiete man jedes Mitpresseu, bis der Mutter 
mund völlig erweitert ist. Gefahrbringend sind aber die Einrisse in 
der Gebärmutter selbst, die aber nur bei schweren, langdauernden 
Geburten zu befürchten sind und die Hilfe eines Arztes bedingen. 
Blutungen gleich nach der Geburt durch Erschlaffung der 
Gebärmutter erfordern schnelles Eingreifen, man suche durch Reiben 
des Leibes die Gebärmutter zur Zusammenziehung zu bringen, ferner
	        
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