Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Zum Schluss möchte ich davor warnen, heisse Brustumschläge 
und Dampfkompressen oder gar Schwitzbäder anzuwenden, weil 
dieselben die trocken-käsige Entzündung in eine Eiterung umwandeln. 
Fassen wir nun die Hauptheilfaktoren noch einmal zusammen, 
so dienen sie: 1) der Aufbesserung -der Ernährung, 2) der Blutzufuhr 
zu den Lungen, 3) der Neubildung von Zellen durch Buhe und Frei 
luftatmen, 4) der Ausscheidung von Krankheitsstoffen. 
Heilberichte. 
Ozaena (Stinknase) geheilt! 
Mitgeteilt von A. Pickel, Moabiter Naturheilbad, Lehrterstr. 48 C. I. 
Obige Bezeichnung ist unschön, aber durchaus bezeichnend und zutreffend. — 
Würde man diese Krankheit mit „chronischem Nasen-Rachenkatarrh“ be 
zeichnen, so wäre dies zu milde ausgedrückt, denn eine Person, welche mit 
dieser Krankheit behaftet ist, macht sich schon in einiger Entfernung durch 
einen faulig stinkenden Geruch bemerkbar. *— Ein wahrer Segen für die Mensch 
heit ist es, dass diese Krankheit nicht gerade allzuhäufig vorkommt. 
Doch nicht der üble Geruch allein ist charakteristisch für die Diagnose, 
denn der könnte auch von den schlechten Zähnen, sowie überhaupt von schlechter 
Mundpflege herkommen, wenigstens für den Uneingeweihten. — Vor allen 
Dingen zeichnet sich ein derartig leidender Patient durch schlechte Aus 
sprache, — Nasensprache — aus, dabei sind innen, auch häufig aussen, dicke 
Krusten bemerkbar, sowie auch abwechselnd blutige und jauchige Ausscheidungen 
aus der Nase. Starker Kopfschmerz, Druck über den Augen, auch Schwindel- 
Anfälle, sind fast stete Begleiter dieses Leidens. 
Die Entstehungsursachen können mannigfacher Art sein. Verschleppter 
und zurückgetretener Schnupfen, Geschwüre in der Nasenschleimhaut, auch 
Entzündung der. Nasenschleimhaut durch gewaltsam ausgerissene Härchen, sowie 
Medizin-Siechtum können Ursachen dieser Krankheit werden. 
Auch sind mir Fälle vorgekommen, wo dieselbe nach Scharlach und 
Masern, sowie nach Diphtheritis als sogenannte Nachkrankheit auftrat. Doch 
dürfte man wohl nicht fehl gehen, wenn man in solchen Fällen den furchtbaren 
Medizingiften die Schuld der Entstehung zuschreibt. Bei naturgemässer Be 
handlung hat man derartige Nachkrankheiten nie beobachtet. 
Im Januar d. J. kam in meine Anstalt ein Fräulein A. R., Schumann 
strasse, welche in hohem Grade mit dieser Krankheit behaftet war. — Ich 
ziehe vor, die Patientin selbst sprechen zu lassen. — 
Im 10. Lebensjahre erkrankte ich an Diphtheritis, welche jedoch nicht 
so recht zum Ausbruch kam. Seit dieser Zeit war die Nase stets ganz ver 
stopft ; ich litt fast fortwährend an heftigen Kopfschmerzen, welche sich haupt 
sächlich auf Stirn und Schläfen konzentrierten. Das Geruchs vermögen ist voll 
ständig aufgehoben, dagegen verspürte ich einen eklig, fauligen Geschmack im 
Munde. 
Nachdem ich bei verschiedenen hiesigen, med. Aerzten Hilfe gesucht, reiste 
ich auf Empfehlung nach Frankfurt a. M. zu Professor Dr. Schmidt. Derselbe 
diagnostizierte: Krustenbildung infolge Nasendiphtheritis. 
Nun wurde die Nase vermittelst Kupferdrath, welcher innen eingehakt 
wurde, elektrisiert, — eine sehr schmerzhafte Prozedur. Ausserdem erhielt ich 
Einspritzungen. Aber so viel Mühe sich auch Herr Prof. Sch. gab, das Leiden 
war nicht zu heben; im Gegenteil, der Kopfschmerz verschlimmerte sich sehr, 
wenn auch von den Krusten welche abfielen. Nun habe ich eine zeitlang jede 
Kur aufgegeben! — Jedoch hörte ich Sie kürzlich im Moabiter Naturheil verein 
sprechen, und möchte Sie nun bitten, doch die Heilung des unangenehmen 
Leidens zu versuchen.