Volltext: Der Naturarzt 1898 (1898)

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Apparates „Rhans Hydropath“ ist, kann auch diesen oder jeden anderen 
Dampferzeuger anwenden. Die Dauer eines solchen Schwitzbades soll zirka 
15—20 Minuten betragen, je nach dem Kräftezustande des Tieres. Sollte 
dasselbe sehr unruhig werden, so stelle man den Dampf zeitweilig ab. Man 
habe nun eine zweite Kiste zur Hand, welche zur Hälfte mit erwärmtem 
Grummet gefüllt ist; nehme das Huhn nach Ablauf der angegebenen Zeit 
heraus, lasse es von einer zweiten Person mit einem mit 18° R. Wasser 
gefüllten Blumenstäuber abstäuben, setze es in die zweite Kiste und be 
decke es vollends mit erwärmtem Grummet, worüber dann noch ein Tuch 
zu binden ist. Hierin lasse man das Tier so lange, bis es vollends trocken 
ist, was in den meisten Bällen nach 15—20 Minuten eingetreten sein wird 
und bringe es dann ins Breie, möglichst in die Sonne, oder aber in einen 
zugfreien Raum. — Die Wirkung dieser Kur wird sich sofort zeigen, sollte 
völlige Heilung nicht sofort erzielt sein, so wiederhole man unter Dar 
reichung eines leichten Butters dieselbe nach je zwei Tagen, bis völlige- 
Heilung erfolgt ist. 
Aus der Zeit. 
— Ein Österreichischer Verband der Naturheil vereine wurde nunmehr 
endgiltig (am 31. Oktober v. J. in Aussig) ins Leben gerufen. Die meisten 
Vereine der Kronländer haben sich dem neuen Verbände bereits angeschlossen. 
Zum Verbandsvorsitzenden ist Herr B. 0. Dürr-Komotau gewählt, doch 
soll darauf hingewirkt werden, dass der Sitz des Verbandes nach Wien ver 
legt wird. 
— Der Verein in Höchst a./ffl. hat einen Spielplatz errichtet und damit 
einem dringenden Bedürfnis abgeholfen. Der Platz wurde bis zum Eintritt 
der Kälte von Erwachsenen und Kindern zahlreich besucht. 
— Der Naturheilverein zu Linz a./D. hat das in Katsdorf bei Linz be- 
legene Gut samt Garten, Wiesen und Wald erstanden, um dortselbst ein 
Arbeiter- bezw. Mitglieder-Rekonvaleszentenheim zu begründen. 
— Was der Obstbau einbringen kann. In einem Dorfe auf Alsen besitzt 
ein Hufner, der sich für Obstbau interessiert, einen Obstgarten, etwa V 2 ha 
gross, meistens mit Gravensteinern und Prinzenäpfeln, den in Schleswig- 
Holstein beliebtesten Sorten, bepflanzt. Die Bäume stehen in der besten 
Ertragszeit. Der Besitzer pflegt dieselben und sorgt für geeignete Düngung. 
Sie stehen im Graslande, aber sehr geschützt gegen Norden, Westen und: 
Osten. Im vorigen Jahre wurden ihm für die gesamte Ernte in Bausch und 
Bogen 1300 Mk. geboten; er verlangte aber 1600 Mk. In diesem Jahre er 
zielte er 1800 Mk. von diesem 1 / 2 ha. — Möchten doch diejenigen Vereine,, 
welche über Mittel verfügen, diese zur Anlage von Obstplantagen ver 
wenden! Die Sache rentiert nicht nur, sondern die Vereine geben den 
Behörden wie auch allen Bernstehenden den Beweis, dass wir praktische 
Ziele verfolgen. 
— Nochmals die „Säbelduell-Angelegenheit“. Aus Haan bei Solingen er 
halten wir die Nachricht, dass die in No. 10 d. Bl. besprochene Duell 
forderung sich doch, wie berichtet, in Ohligs zugetragen hat. Der Einsender 
bemerkt sehr richtig: „Wenn etwas ähnliches sich auch in Schmalkalden er 
eignet hat, so beweist das eben, dass der Konkurrenzneid unter den Aerzten 
keine vereinzelte Erscheinung mehr ist.“ 
— Gegen die Verräter im eigenen Lager wendet sich in einem längeren 
schneidigen Artikel das Wörishofener Kur- und Bade-Blatt, indem es den
	        
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