Volltext: Der Naturarzt 1898 (1898)

Arbeit, die mit obigen Andeutungen auch nicht annähernd erschöpft 
ist, noch in tausenden Orten zu leisten ist, und dass dazu alle ver 
fügbaren Kräfte vom Vereins- bis zum Gruppen- und Bundesvorstand 
in Anspruch genommen werden, so ist es leicht zu verstehen, dass 
für die idealen Pläne des Herrn M. zur Zeit noch die geeigneten 
Kräfte fehlen, wenn auch einzelne Geister, wie gewiss Herr M. selbst, 
sich gerne zur Verfügung stellen werden. 
Scheint es ihm doch fast selbst, „als ob wir in unserer Be 
wegung nicht allzureichlich mit gut geschulten Rednern gesegnet“ 
wären, welche „zur lichtvollen Durcharbeitung gestellter Themen er 
forderlich“ sind. 
Dazu gehört aber viel mehr, als nur ein guter Redner zu sein. 
Dazu bedarf es einer vielseitigen Bildung, einer reichen Erfahrung 
und einer grossen Belesenheit auf diesen Gebieten, um nicht nur 
„platonische Betrachtungen“ anzustellen, sondern „diese Arbeiten in 
festen, exakten Forschungsergebnissen ausklingen“ zu lassen. Und 
solche Geister sind, ich muss es leider zugeben, noch recht selten in 
unseren Reihen. 
Ich gebe weiter zu, dass es noch an manchen Orten, wenn auch 
gerade nicht überall, an „Platzrednern“ fehlt, welche die Vereins 
abende beleben und „die dialektische Führung gegenüber lokalen“ 
und irgend sonstigen „Anfeindungen mit Erfolg übernehmen“ könnten, 
und dass es im Interesse unserer Bewegung dringend zu wünschen 
wäre, dass mit den verwendbaren Mitteln, wenn möglich, hier bald 
Abhilfe geschaffen würde. Herr M. giebt selbst als einzige Abhilfe 
die Errichtung einer Rednerbildungsanstalt an, und dieser Vorschlag 
scheint mir nicht allein sehr beachtlich, sondern ich finde ihn auch 
wert, recht bald in reifliche Erwägung gezogen zu werden und 
empfehle ihn sowohl dem Bundesvorstände als auch seinem Beirat, 
den Gruppenvorständen, sowie event. der nächsten Bundes 
versammlung zur wohlwollenden Beachtung. Mögen die Herren 
Gruppenvorsitzenden diese wichtige Anregung schon jetzt auf 
die Tagesordnung der nächsten Gruppen Versammlung setzen und 
sehen, ob sie nach Erledigung des bereits vorliegenden Materials dies 
mal noch genügende Zeit übrig haben, um in eine Beratung dieser 
wichtigen Frage eintreten zu können. Leider wird es an dringlichem 
Material, zumal auf der nächsten Versammlung, schwerlich einer 
Gruppe fehlen, resp. auf der letzten gefehlt haben. Denn auch hier 
geht die nötige Organisation und die höchst wichtige Agitation im 
weitesten Sinne allen Zukunftsplänen voraus. 
Selbst Herr M. wird zugestehen, dass Punkte wie 
die Neuaufnahme von Vereinen in die neue vom Bunde be 
schlossene Gruppenformation und die friedlich zwanglose 
Abgrenzung mit den Nachbargruppen, 
die Aufstellung oder Aenderung der Gruppensatzungen ent 
sprechend den jüngsten Beschlüssen über die neue Gruppen 
organisation, 
die planmässige Verteilung der "Wandervorträge, die Fest 
stellung der Rednerliste und Normierung des Honorars je 
nach der verschiedenen Grösse der Vereine, 
die Gründung neuer Vereine und Gewinnung und Anstellung 
von Vertrauensmännern in Orten, wo eine Vereinsgründung 
noch nicht spruchreif erscheint,
	        
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