Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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—Tmpf-Frage. gfc- 
— Der Impfgegner-Bund entwickelt gegenwärtig eine rege Thätigkeit. 
Bisher hatte sich der Bund darauf beschränkt, in allen Teilen des Reiches 
Verbindungen anzuknüpfen, Auskünfte und Ratschläge in Impfangelegenheiten 
zu erteilen um den Hauptschlag vorzubereiten. Auch sind Flugblätter ver 
breitet und die Herausgabe des Dr. Böing’schen Buches gefördert worden. 
Zwar steht der Verfasser des Letzteren nicht auf entschieden impfgegnerischem 
Standpunkte, aber seine Arbeit ist wertvoll, weil Herr Dr. Böing in streng 
sachlicher Weise die Grundlagen der Impftheorie wie auch die Einwände dex 
Impfgegner prüft und zu einer Ablehnung der Zwangsimpfung gelangt. — Der 
Impfgegner-Bund hat auch bereits verschiedene Agitationsvorträge unterstützt 
u. dgl. m. Die Hauptagitation soll nunmehr hei den Reichstagswahlen ent 
faltet werden. Es werden mit Unterstützung des Bundes, bezw. auf Kosten 
desselben Vertrauensmänner in den verschiedensten Wahlkreisen dem Kandidaten 
in Wahlversammlungen die Frage vorlegen, welche Stellung der Betreffende 
in der Impffrage einzunehmen gedenkt und so eine Besprechung darüber herbei 
zuführen suchen. — Das Buch des Herrn Prof. Förster, gleichsam das letzte 
Wort der Impfgegner, wird dem neuen Reichstage vorgelegt werden. Die ge 
schäftliche Leitung des Bundes liegt in den Händen der Herren Prof. Dr. Förster 
(Vors.), Baumeister F. Hartmann (Schatzmeister) und Reinh. Gerling (Ge 
schäftsführer.). 
— In Breslau wurde am 15. März nach einem von R. G erling gehaltenen 
Vortrage ein Impfzwanggegner-Verein gegründet, dem sofort ca. 60 Anwesende 
als Mitglieder beitraten. 
— In Erfurt wurden bereits 1896/97 nicht w r eniger als 78 Erstimpflinge' 
und 5 zwölfjährige Wiederimpflinge der Impfung vorschriftsmässig entzogen 
und diese Zahl dürfte im Jahre 97/98 noch erheblich höher sein. Wäre es- 
nicht ratsam, dass die Impfgegner in Erfurt zu einem Impfzwanggegner- 
Verein zusammentreten? 
— In Osnabrück ist am 22. Februar nach einem Vortrage des Herrn 
Walter Rose -Berlin, ein Impfgegnerverein in’s Leben gerufen 
worden. 
— Ueber 1000 Strafmandate sind von der städtischen Verwaltung zu 
Hannover gegen Ende Februar wegen Impfverweigerung erlassen worden. 
—$§ Bundesnaehriehten. 
Zur gefälligen Beachtung! 
1. Die Bundessteuer (30 Pf. halbjährlich für jedes Mitglied) soll nach 
§ 4 der Satzungen halbjährlich, Anfang Januar und Juli, im voraus 
gezahlt werden. Dafür erhalten die Vereine den ,,Naturarzt“ für jedes Mitglied, 
und 10% Frei-Exempl. zu Agitationszwecken. Wir ersuchen, hei jeder Zahlung 
die Bundesnummer, die Mitgliederzahl und den Zeitraum, für welchen die 
Zahlung bestimmt ist, genau anzugeben. Auch empfehlen wir, jede Zahlung 
durch Postanweisung erfolgen zu lassen und den Postschein als Quittung zu 
den Akten zu nehmen. 
2. Die Bundesnummer bitten wir auch hei allen Briefschaften anzu 
gehen. 
3. Den Veränderungen für die Expedition des „Naturarzt“ (Mitglieder 
zahl, Adresse) kann für die nächste Nummer nur entsprochen werden, wenn 
uns dieselben 
bis zum 15. des Monats, 
welcher der nächsten Nummer vorausg^eht, aufgegeben sind. 
Veränderungen, die uns nach dem 15. bekannt werden, bezw. Nach 
lieferungen können erst von der späteren, also zweitnächsten Nummer an