Volltext: Der Naturarzt 1897 (1897)

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9. Anstellung weiblicher Fabrikinspektoren. 
10. Schaffung von Ankleide-, Speise-, Waschräumen 
und Bedürfnisanstalten, getrennt nach Geschlechtern in 
allen Fabriken. 
11. Einrichtung von Baubuden für Bauarbeiter. 
12. Sorgfältigste G-ewerbehygieine. Erlass vonhygiei- 
nischen Vorschriften und Vorträge über Krankheitsverhütung, für 
jeden Gewerbebetrieb; gute natürliche und künstliche Beleuchtung 
der Arbeitsstellen, Lüfterneuerung in den Arbeitsräumen, wo durch 
führbar Anfeuchtung der zu verarbeitenden Gegenstände, Gewährung 
guter Respiratoren, Schutzbrillen etc. 
13. Verbot gesundheitsschädlicher Fabrikate, die 
ersetzbar sind oder nur dem Luxus dienen. 
14. Verbot der Darreichung des Freibiers an Brau 
arbeiter. 
15. Zwangsweise Einführung von Schutzmassregeln bei den 
Arbeitsmitteln, z. B. Maschinen, Baugerüsten etc. behufs Unfall 
verhütung. 
16. Schutz der gesunden Arbeiter vor Anst eckungs- 
•stoffen der Erkrankten, z. B. Verbot, auf den Boden zu speien, 
Anbringen mit Wasser gefüllter Speinäpfe, Gewährung von 
Papiersitz auf lagen bei jeder Abortbenutzung. 
17. Möglichster Wechsel in der Art der Arbeit zur Ver 
hütung von Berufskrankheiten, Bekämpfung der zu streng 
durchgeführten Arbeitsteilung. 
18. Abschaffung des Akkordsystems, Festsetzung eines 
Minimallohnes, der eine naturgemässe Lebenshaltung garantiert. 
19. Ausbau der Ar beiter Versicherung gegen 
Schädigung durch Unfall, Krankheit, Invalidität, Alter und unver 
schuldete Arbeitslosigkeit. 
X. Erholungsfrage. 
1. Für Erwachsene nicht über acht, nicht unter sechs 
Stunden Schlaf in luftigen, dunklen, geräuschlosen, geruchlosen 
Räumen (keine Nachtlichter, keine duftenden Blumen etc.). 
2. Vorschriften über die zweckmässige Art 
des Schlaf An s, einige Stunden vor dem Schlafe keine grösseren 
Mahlzeiten, nicht im Bett lesen, nicht halb sitzend schlafen, nicht 
früh wach im Bett bleiben. Schlaf vor Mitternacht mit zunehmender 
Dunkelheit tiefer und besser. 
3. Pflege des FrühaufStehens. 
4. Bekämpfung der Schlafmittel Morphium, Brom, 
Uhloralhydrat etc. 
5. Bekämpfung des Müssigganges und des 
Nachtlebens, des späten Beginns von Gesellschaften, Vor 
trägen etc. 
6. Einrichtung von Erholungsstätten, Volksunter 
haltungsheimen, Befreiung aus den Kneipen, Schaffung be 
sonderer Vortragssäle oder billige resp. freie Hergabe 
städtischer Räumlichkeiten in Schulen, Rathäusern etc. zu diesem 
Zwecke. 
7. Pfl.ege des Kunstsinns und aller Künste, vor allem
	        
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