Volltext: Der Naturarzt 1897 (1897)

156 
und Blut nicht?“ Wieder andere Männer, die seinen Wert als nütz 
liches Glied der Gesellschaft erkannten, riefen ihm ein „Glück auf“ 
:zu, auf der neuen Lebensreise. 
Als das Vöglein solche ermutigende Worte hörte, verdoppelte 
es seine Kraft, im Fluge wuchsen ihm die Schwingen, es vergrösserte, 
erweiterte seine Kreise, es nahm ein Hindernis nach dem anderen 
und sein Blick erweiterte sich mit dem Freundeskreise. Man zollte 
ihm Anerkennung in Form von ehrenden Auszeichnungen, es 
stand geachtet und geehrt da und viele hatte es zum Freunde ge 
wonnen. 
Da trat etwas Unerwartetes ein. Eine Kugel, aus dem Hinter 
halt abgefeuert, zerschmetterte ihm den Flügel, es stürzte in die 
Tiefe! — 
• Aber jetzt kam die fürsorgliche brave Schwester, nahm es lieb 
reich auf, es gesundete und heute steht sie wieder vor Ihnen — die 
Naturtierheilkunde! 
Die Schwester, die sie freundlich und liebreich aufgenommen 
und führen wird, bis sie wieder auf eigenen Füssen stehen kann, ist 
„Der Naturarzt“. — Dank sei dem Vorstände, Dank sei Herrn Gerling, 
von dem der gute Gedanke ausging, dass sie es ermöglicht haben, 
dass das Band, welches die Naturtierheilkunde mit seinen Abonnenten 
geknüpft, nicht zerrissen wird. Denjenigen Lesern des „Naturarzt“ # 
welche die Lebensgeschichte der Naturtierheilkunde, auf die in diesen 
Blättern oft genug hingewiesen ist, nicht kennen, sei mitgeteilt, dass 
durch einen Entschädigungsprozess eines Druckers die Naturtierheil 
kunde lahm gelegt wurde. 
Und nun, Gesinnungsgenossen! folgt mir in das Keich der Tiere, 
die ebenso wie Ihr, der rettenden und schützenden Hand bedürfen, 
an denen heute ebenso gesündigt wird, täglich, stündlich in 
der grausamsten, dümmsten und unvernünftigsten Weise, dass sie 
ebenso wie wir der rettenden Hand bedürfen. 
Zugleich bietet sich unseren Gesinnungsgenossen ein Agitations 
mittel von grosser Zugkraft, um die Naturheilkunde aufs Land zu 
tragen. Der arme Bauer, der den ganzen Winter in überhitzter, ver 
pesteter Luft sitzt, von schwer verdaulicher Wurst und Salzfleisch 
lebt, der ist heute noch die melkende Kuh für die Medizinmänner. 
Er liegt heute noch tief im Banne von Tierärzten, die mit selbst 
gefertigten, teuren Pillen und Mixturen kurieren wollen und mit 
Messern und Brenneisen herumfuchteln, als wären es Kinder 
spielzeuge, denen Licht, Luft und Wasser als Heilmittel etwas Frem 
des, aber Bazillen und Bakterien ein guter Helfer sind. 
Diese armen, bedauernswerten Bauern macht mit den Lehren 
der Naturheilmethode, der Naturtierheilkunde bekannt und sie werden 
uns dankbare, treue Anhänger werden. Der Erfolg, den ich mit 
meinem Blatte erzielt, hat es gezeigt. 
Darum, Gesinnungsgenossen, benützt die schönen Sommertage, 
ziehet hinaus aufs Land, stärkt Euch in der freien, ungekünstelten, 
schönen Gottesnatur zu neuem Schaffen und werbt Anhänger für 
unsere heilige, gute Sache, deren Feinde rührig sind wie Maulwürfe. 
--Wer uns in unserer friedlichen, segenbringenden Arbeit den Kampf 
aufzwingt, wird uns gerüstet finden!
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.