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oder Lamellen umlagert, die in einer knorpelweichen Masse zum Teil 
kreisförmig geordnet erscheinen. Zwischen ihnen finden sich zahlreiche 
'Spalten. Die Lamellen bilden die festen Teile des Knochens. Sie be 
stehen aus erdigen Bestandteilen, vorzugsweise aus Kalk. Die Knochen 
einer Leiche von etwa 150 Pfund enthalten 8 V 2 Pfund phosphorsauren 
und 1 Pfund kohlensauren Kalk. Im Anfänge des Lebens bestehen die 
Knochen aus einer knorpel weichen Masse oder gar nur aus Haut. 
Durch die Thätigkeit der Knochenzellen lagern sich von einzelnen 
Punkten aus die erdigen Bestandteile ein. Es entsteht Lamelle um 
Lamelle, bis der harte Knochen gebildet ist. Durch die feinen Kanäle 
dringen von der Beinhaut aus Aederchen in die Knochenmasse. Ebenso 
steigen durch die Ernährungslöcher Blutgefässe in die Markhöhle und 
verzweigen sich von da in die Knochensubstanz. Aus den feinsten Ader 
zweigen sickert Flüssigkeit in die feinen Spalten und Lücken des 
Fig. 8. Längsschnitt durch, einen Oberschenkelknochen 
Fig. 7. Teil eines Knochenschliffs, 
sehr stark vergrössert. 
a) Havers’sche Kanälchen, 
von Knochenlamellen umlagert. 
schwammige Knochen 
substanz ^ 
feste Knochen 
substanz 
Markhöhle 
Knochens und tränkt die Zellen. Aus dieser Ernährungsflüssig 
keit bauen die Knochen zellen den Knochen auf, lassen ihn in 
der Jugend wachsen und ergänzen jederzeit verbrauchte Teile. Das 
Knochenmark beteiligt sich an der Ernährung des Knochens nicht; es 
bildet nur die Stütze für das Blutgefässnetz. Dagegen ist die Bein 
haut für die Ernährung wichtig. Die Heilung der Knochenbrüche 
giebt uns ein deutliches Bild des Stoffwechsels in den Knochen. Schon 
nach wenigen Tagen ist die Bruchstelle durch knorpelweiche Masse 
•(Gallus) zusammengelötet. In wenigen Wochen erscheint die Verbindung 
knochenfest. Selbst zersplitterte Knochen heilen wieder zusammen. 
Unter den Nahrungsmitteln enthält die Milch besonders viel Kalk, 
also knochenbildende Bestandteile. Aus diesem Grunde mit ist sie die 
hauptsächlichste Nahrung des frühen Kindesalters. Auch Hafer und 
Hülsenfrüchte (Leguminosen) haben viel knochenbildende Stoffe. Bekommt 
der Säugling statt der Mutterbrust Ersatzmittel (Tiermilch, Mehlbrei), 
oder lebt das Kind sonstwie unter ungünstigen Verhältnissen, wie wir sie 
bei den Armen recht oft finden, oder aber büsst es die Sünden des 
Vaters, so sehen wir nicht selten Verdauungstörungen auftreten, durch 
die unter anderm die Knochenzellen die Fähigkeit verlieren, Kalk fest 
zuhalten. Infolgedessen zeigen sich nach einiger Zeit eigentümliche 
Erscheinungen an den Knochen: die Zähne kommen zu spät, sind missfarbig 
und bröcklich. Der Brustkorb bildet sich kahnförmig („Hühnerbrust“)-