Volltext: Der Naturarzt 1894. (1894)

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Anschluß an den deutschen Bund, der „Naturarzt“ getreten. Um auch prakti 
schen Bedürfnissen entgegenzukommen, wurden einige Dampfkruken und ein 
Moosdorfscher Dampf-Schwitz-Apparat angeschafft, deren Gebrauch in einer Ver 
sammlung eingehend begründet und erläutert wurde. 
Leipzig. (B.-N. 22.) Im ab gelaufenen Vereinsjahr wurden 49 Vereinsabende 
abgehalten, welche sich verteilen auf 1 Generalversammlung, 1 halbjährl. General 
versammlung, 2 Quartalversammlungen, 4 Damenabende und 41 Vereinsabende 
mit Vorträgen, Vorlesungen, Diskussion, Packungen u. s. w. Außerdem fanden 
noch statt an Sonntagen: 1 Vortrag über Magenleiden mit Demonstration an 
Apparaten durch Frau M. Voigt, am 8. Oktober Prießnitzfeier mit Vortrag 
von Herrn Oberlehrer Scheffler-Eilenburg, Abendunterhaltung und Tanz; 5 Fa 
milienabende mit 2 Vorträgen von Herrn 0. Wagner, 2 Vorträge Von Herrn Lehrer 
Kirsten-Weißenfels und 1 Vortrag von Herrn Oberlehrer Scheffler-Eilenburg. 
An die Vorträge knüpften sich Gesang, komische Vorträge, Theater und Tanz, 
sowie noch ein spezieller Unterhaltungsabend am 1. Osterfeiertag. Das siebente 
Stiftungsfest fand am 28. Juli 1898 statt. Die Themata der Vorträge waren: 
Behandlung der Wunden hei Unglücksfällen durch Herrn Reischel; J. H. Rausses 
Leben und Wirken durch Herrn Naturheillehrer Schneider. Wie ist der Mensch 
gesund und wie hat er sich gesund zu halten? durch Herrn K. Boden; Ueber 
Frühjahrskuren durch Herrn Rudolph-Lindenau; Der Stoffwechsel in seiner Be 
deutung für Erhaltung der Gesundheit durch Herrn Oberl. Sehe hier; Das gesunde 
und kranke Herz durch Herrn 0. Wagner; Rheumatismus, Gicht und Podagra 
durch Herrn Lehrer Ehrsten; Nierenkrankheit, ihre Entstehung und naturgemäße 
Behandlung durch Herrn 0. Wagner; Nahrungs- und Genußmittel durch Herrn 
Oberl. Scheffler; Lungenleiden mit besonderer Berücksichtigung der Tuberkulose 
durch Herrn Lehrer Kirsten; Heilung von Krankheiten mit Beleuchtung ver 
schiedener Heilmittel durch Herrn H. Hoffmann; Die Anwendungsformen der 
Naturheillehre durch Herrn L. Schneider. Die Vereinsabende und Vortragsabende 
waren gut besucht. Besonders zeigten die Frauen regesinteresse an den Vereins 
bestrebungen. Dem 1. Vositzenden, Herrn Rietzschel, gebührt besonderr 
Dank des Vereins für das Arrangement der so wohlgelungenen Abendunter- 
haltungen im Winterhalbjahr. Für nächstes Winterhalbjahr sind wieder zur Ab 
haltung. von Abendunterhaltungen in Verbindung mit Vorträgen u. s. w. sechs 
Sonntage bestimmt worden und zw r ar im Etablissement „Kaiserhallen“ in Leipzig- 
Neustadt. Eine Steigerung der Mitgliederzahl war leider nicht zu bemerken, trotz 
dem im Laufe des Jahres nahezu 50 Neuaufnahmen stattfanden. Die Bibliothek 
hat sich wieder durch einige Anschaffungen vermehrt. 
Spandau* (B.-N. 71.) Im Vereinsjahre 1893/94 fanden statt 9 Vorstands 
sitzungen zu geschäftlichen Verhandlungen, 12 Monatsversammlungen des Vereins, 
davon 7 mit Vorträgen von auswärtigen Rednern, incl. 1 Vortrag nur für Damen, 
ferner 3 mit Vorlesungen und darauf folgender Diskussion, und 2 Diskutirabende. 
Die Versammlungen v 7 aren nur teilweise gut besucht. Nichtmitglieder zahlten zu 
den Vorträgen 10 Pf. Eintrittsgeld. Am 25. Juni v. J. machte der Verein ein8 
Dampferpartie nach Moorlake und Nedlitz, welche ohne alle Störung verlief. Am 
24. Februar d. J. beging der Verein das Fest seines 10jährigen Bestehens unter recht 
reger Beteiligung nicht nur der Mitglieder, sondern auch von Gästen. Auch aus 
Berlin und Charlöttenburg verschönten Gäste das Fest mit ihrer Gegenwart. Die 
Mitgliederzahl des Vereins schwankte im Laufe des Vereinsjahres zwischen 85 und 
110 und betrug am Ende des Jahres 109 (gegenwärtig 112). Im Ganzen kann 
der Verein mit einiger Befriedigung auf das abgelaufene Jahr zurückblicken, ob 
wohl bei den 54 000 Einwohnern Spandaus noch viel Raum zur Ausbreitung 
unserer guten Sache ist. 
—sf Aus der Zeit, 
Zur rechtlichen Stellung der Laienärzte. Die Zulassung von Natur 
heilkundigen betreffend ist den eingeschriebenen Hilfskassen in Dresden 
folgende Verordnung des königlich sächsischen Ministeriums des Innern 
durch den Rat der Stadt zugegangen: Nach der Verordnung des königlichen 
Ministeriums des Innern vom 24. März ds. Js. ist der in § 6 Absatz 1 
Ziffer 1 des Krankenversicherungs-Gesetzes vom 15. Juni 1893 erwähnten
	        
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