Volltext: Der Naturarzt 1893 (1893)

gelubrt, und der ist in die Zäktema^se eingedrungen. Das bat 2ur Doige einen 
scheren Vergiftn» gssustand, d) bildet dieser ^ngststoff sine Quelle der Nabrung und 
Xnspornung des ObolerabaLillus 2U 60 rapider Vermebrung, dass dem kranken sein Oe- 
webswasser entzogen wirü und er meist erlieft. Damit ist die asiatisebe Obolera fertig. 
V^er den Nut bat, 80 wie Bettenkoter und Dmmerieb ObolerabaLillen mit wissen 2U 
verseblueken, bekommt natürlieb keine Xngst und damit aueb keine asiatisebe Obolera. 
2. Dine Zweite bekannte Disposition i8t sebon bestebende Diarrboe. Dag Land 
rwiscben ibr und dem LaLillus i8t gav2 der gleiebe oder sebr äbvliebe 8toff wie Im 
vorigen Dali: die diairb oiseben Xusleerungen eines Oeävgstigten baben tagt den gleieben 
Oerueb wie die eines aus anderer Drsaebe Diarrboiseben, und die "Wirkung auk den La- 
Mus i8t in beiden Bällen die gleiebe. 
3. Bilden Xngst und Diarrboe mebr dis akute Disposition, 80 giebt die letztere 
aueb Veranlassung 2u einer ^rt von ebroniseber, latenter Disposition. Bekannt ist, da88 
bäuüg einem Oboleraausbrueb irablreiebe Dalle von gewobnbeber Diarrboe vorausgeben. 
Nun, bei Deuten, die unreinlieb und in der sebleebten Dust sebmutAger Quartiere leben, 
giebt dis3 Xnlass 2u einer Xufsxeieberung ds8 8tinkstoffs der Nenseben-Diarrboe in den 
Oeweben gan2 in der Xrt, wie ieb 68 in vielen meiner Veroffentliebungen bei der 
„ebroniseben Belbstvergiftung", einer der gewöbnliebsten Direktionen 2ur Drkrankung, 
gesebildert babe. Die Oewobnung an 8ebleebte Dutt ist nur moglieb, wenn dabei eine 
Xutspeieberung des Duftgiftes in den Oeweben stattfindet. Da8 Divdringen deg Komma 
bazillus giebt nun den Xnstoss 2U plotLlieber Dntspeieberung. lind jetöt i8t die 8aeb- 
lage dis gleiebe wie bei Xngst und gegenwärtiger Diarrboe. Lei Bettenkoters Versueb 
feblte aueb dieser Daktor, wäbrend Brot'. Dmmerieb niebt gav2 8auber war. 
Dür die kiebtigkeit die8er Drklärung spriebt die bekannte Dbatsaebe, da88 die 
kanalräumer die asiatisebe Obolera niebt bekommen. V^enn 8ieb ein Nenseb an 8eb1eebte 
Dukt gewobnt, aleo seinen Körper mit den Oikten derselben imprägniert, so ist er 2war 
geladen, aber, wenn er in der 8ebleebten Dult bleibt, 80 erfolgt niebt leiebt Dntladuvg. 
Dagegen tritt 8ie leiebt ein, wenn er in gute Dust versetzt wird. Nun, das er8tere ist 
beim Kanalräumer der Kall. Irotn seiner intensiven Daduvg erfolgt keine Dntspeiebe- 
ruvg, weil er in der sebleebten Dutt bleibt. Von bier aus fällt aueb ein Diebt aus einen 
Debler, den man bei der Lebandlung von Obolerak ranken maebt. lVenn ein soleber, der 
gewobnt ist, in der stinkenden Xtmosxbäre von üoblenwobnungen 2U leben, plolnlieb in 
die relativ reine Duft des 8pitals gebraebt >vird, so ^ird er dem 8ebut^, den die sebleebts 
Dust gegen die Lntspeiebung bildet, xlolLlieb entzogen und die Dxxlosion nur um so 
sieberer berbeigetübrt. >Venn es bei irgend einem kranken nötig, Ibn da 2u lassen, wo 
er ist, so gilt es von der Obolera. 
Din weiteres Diebt, das aber aueb nur dem kieebstofsverständigen leuebtet, ist 
6ie auffällige Oerueb- und Oesebmaeklosigkeit der reiswasseräbnlieben Obolerastüble. 
^us ibr ergisbt sieb dreierlei: 
1. Dine Bestätigung des sebon oben Oefolgerten: dass das Oift, von dem das 
Bild der asiatiseben Obolera erzeugt wird, niebt ein Brodukt der LaLillen ist. Ds giebt 
Lwar Oiste, die fast gesebmaek- und gerueblos sind, aber das ist so sebr ^.usnabme, 
dass es die B-egel bestätigt, und es ist durebaus kein Orund Lur ^vnabme vorbanden, 
dass das Brodukt der ObolerabsLillen eine solebe ^.usnsbme maeben sollte, sondern, wie 
oben gezeigt, gerade das Oegentsil. 
2. Dass die Appetit- oder Nabrungsstofse der Obolerabarüllen gerade die fäkalen 
Ltinkstofse des Darms sind, denn diese vernebren sie so vollständig, dass die Dntleerungen 
»geruoblos« werden. 
3. Ds ist dureb die sebulgemässen llntersuebuvgen über Obolera festgestellt, dass 
der Obolerabarillus niebt im Blut und in den Oeweben, sondern nur im Darm lebt, dass 
er also — Loologiseb gesproeben — kein „Dleiseb- oder Llutfresser" ist. Din Itieebstoff- 
verständiger brauebt 2U dieser Drkenvtnis keine Versuebe, er kennt die für jeden Daien 
offenkundige Dbatsaebe, dass alle Dleisebfresser und Bluttrinker sieb von allen anders 
sieb näbrenden Oesebopfen — gleiebgiltig, ob sie Lebmarotrer oder Dresser sind — 
dureb ganL besonders übelrieebende ^ussebeidungen als solebe untersebeiden, und 
Zebliesst daraus, dass ein Bebmarotaer, dessen ^ussebeidungen so gerueblos sind wie die 
des Obolerabarüllus, unter keinen Umständen ein Dleisebfresser und öluttrinker sein kann. 
Der ObolerabaMus ist also reiner ,Mistfresser" und 2war mit der Dinsebränkung: er 
frisst nur den Inbalt eines diarrboiseb erkrankten Darms und sein adäquater Instiokt- 
nnd Iriebstoff ist der Dutt der Nenseben 'iarrboe. 
Damit baben wir den Zweiten Dauxtseblüssel 2ur Drklärung der Drsebeinungen 
bei der asiatiseben Obolera und baben jetst Klipp und klar folgendes Bild: 
1. Das X ist der koobsebe Kommabazillus. Da dieser wie abe Darmsebmarotser 
in dem Zustande, in welebem er seinen ^Virt verlässt, niebt avsteekungstüebtig ist, so 
muss er in einem neuen, von 2eit und Oertliebkeit abbängigen Boden ausserhalb des
	        
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