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diese im lebenstbätigen Zustand sebr gekabrlieb und das Liebt meist ebenfalls; wo des-
balb melit ein 2 wischen wirt, sondern eine Oertliebkeit im dreien für den ^ukentbalts-
weebsel gewäklt wird, kann die; nur ein nasser Ort nnd meist auch nur ein dunkler
Ort sein ^lle Leime, die niebt an einen derartigen Ort gelangen, sind kür die Lrbaltuug
der ^rt verloren.
3. Dies fübrt uns 2U einem dritten Gegensatz die Lingeweidewürmer besitzen eine
unglaubliche Kruebtbarkeit, welebedie ibrer näebsten Verwandten weit übertrifft, wäbrenä
die ^ussensebmarot^er siea in dieser Begebung gar niobt von ibren freilebenden L^pus-
verwandten untersebeiden. Dieser Gegensat2 bängt mit dem vorigen Zusammen: bei den
liebt- und luft beständigen. Lchonweebsel niebt bedürfenden ^.ussensebmarot^ern ist die
Lrbaltung der ^rt dureb den Verkebr ibrer Wirte so gesichert, dass bier die blatur mit
der gewöbnlieben Kruebtbarkeit aüsirommt. Lei den Eingeweidewürmern bildet die Not
wendigkeit des Rlal^weebsels einen 8prung ins Dunkle; da sie 2udem niobt liobt- und
lut'tbeständig sind, so sind sie einer gewaltigen Vernich tun gs ge fabr ausgesetzt, und dem
begegnet die Natur dureb die Lildung ungebeurer Keimmengen.
Die Erklärung dieser Gegensätze Lwisoben Bussen- un i Linnensebmarot^ern liefern
uns 2wei die gan26 Lebewelt, d?iere und RÜan26v, beberrsebende Gesetze, deren Ermitte
lung ein Gegenstand meiner biologisoben Ltudien war:
a) Lines der ve selbe lenen ^Veebselgesetre, das Kurs so lautet: dedes Lebewesen,
dessen Xufentbaltsmelium niobt ausgiebig genug mit der freien Natur in Verbindung
stebt, verdirbt seinen Wobnplat2 dureb seine spebüseben ^.ussebsidnngen so, dass es
daselbst niebt oder nur noch kümmerlieb leben kann. 8o verdirbt sieb 2. L. das Wasser-
tier das Wasser, das Lodengeschöpf den Loden, der Nefepils seine Gärüüssigkeit, das
Ltalltier die 8tallluft, der Äenseb die 2immerlukt. Verbleiben die Geseböpfe in dem
verdorbenen Medium (üdittel, ^ukentkaltsort), so sterben sie entweder, oder sie sind ge
zwungen, ibre Lebens- oder Vermebrungstbätigkeit einzustellen, Kur?: die Lrbaltung der
^.rt oder die des Individuums stebt auk dem 8piel. Hier bilft nur ein Wechsel des
Mediums oder umgekeb't wie in der Landwirtschaft: ein Lruebtweebsel. Die Drsaebs
der 8toekuug der Lebenstbätigkeit ist die Sättigung des Lebewesens mit seinen Lelbstgikten,
und von diesen kann es nur in einem neuen Medium, das von diesen relativ frei ist,
gereinigt werden. Leöt dagegen ein Gsseböpf so, dass es seine speeiüseben 8elbstgifts
frei an Luft oder Wasser abgeben kann, so fällt die Notwendigkeit dieser Reinigung,
obo de; Rlatxweebsels, fort. In letzterer Lage sind die ^.ussensebmarotrer und geraten
desbalb nie in einen Zustand, in welchem sie ibre Lebens- oder ^.nsteekungstüebtigkeit
veriie en, wabrend der Linnensebmarotxer dieser Läbmung dureb seine Lelbstgikte unrett
bar ausgesetzt und somit 2U einem Zeitweiligen kiatxweebsel gezwungen ist. Wo dieser
niebt sofort möglich ist, wie 2. L. bei Muskeltriebine und Linne, ist das Linrige, was
der 8ebmarot2er tbun kann, dass er im Zustand des latenten (verborgenen, gebun
denen') Lebens verbarrt, bis die Vorsxmsung seines Wirtes ikn erlöst. Wo der Llatr-
weebsel dagegen möglieb isc, tritt er früber oder später von selbst ein, und das bildet
einen vierten Gegensatz 2wis6beu den beiderlei 8ekmarot2eru. Die ^.ussensebmarol^er,
wie die Läuse und Klöbe, verlassen ibren Wirt niebt von selbst; die Linnensebmaro^er,
insbesondere die des Darms, geben stets eines schönen d?Äg68 von selbst ab, sobald sie
selbst „darmmüde" und der Wirt „wurmmüde" geworden.
b) Das Verwitt6rung8g686t2. Das bat sebr viel 8eiten, und es kann bier nur
Liniges berausgegriffen werden. Gewöbnung nennen wir es, dass Güte wie Arsenik oder
labak keine Gittwirkungen bei einem Lebewesen bervorbringen, wenn dieses mit dem
betreffenden Gift bis 2U einem gewissen Grad imprägniert ist; dass der 8tieb einer
Lüne oder 8ebnake niebt mebr giftig wirkt, wenn ein Nenseb dureb bäubges Gestoeben-
werden mit Gilt imprägniert ist Ilmgekebrt: Wenn eins Giftpilan26 in einem mit
den menschlichen Abladen gedünkten Gartenbeten wäebsr, imprägniert sie sieb mit
spebüseben Nensebenstoffen und verliert infolge dessen ibre Giftigkeit für den Menschen.
(Wer sieb näber für diese Dinge interessiert, die secier ^r?t kennen sollte, lese meine
8ebrikt „8toffwirkung in Lebewesen", Leip2ig 189L.) Dieses Hhfbören der Giftigkeit
dureb spe^tisebe Verwitterung tritt nun bei allen 8ebmarot2ern ein, aber mit dem Unter
schied: rür die ^.ussensebwaro^er bat das keinerlei naebteilige Rolgen. Den Linnen-
sebmarot2ern sebadet diese Verwitterung auch niebt unmittelbar, aber mittelbar ist sie
eine ^ufbebung der Differen2 2wiseb6n inm und dem Wirt, die seine Rabigksit, auk den
Wirt 2u wirken, in ibm 2U keimen, namentlich aber dis den Wirt krank 2U machen, was
bier die Hauptfrage ist, bsrabsetrt, und dies kommt jet2t 2U der 8ebädigung dureb die
8elbstvergi!1un^ (dureb die eigenen 8 lbstgifte des Linnen86bmarot26r8) bin2U. Leides
2usammen bewirbt, dass seine Keime 2unäebst niebt keimfäbig im gleieben Wirt sind
und erst ein Llataweebsel bebufs Reinigung nö'ig ist.
Naeb diesen ^U86inander86t2ung6n über GrosssebmarotZier können wir uns 2u den
K1ein86l;marot26rn, besonders den belebten Krankbeitskeimen, wenden. Diese folgen