Volltext: Der Naturarzt 1893 (1893)

gslHgMb'eb seines 50^äbrigen Doktors ubiltzums ein Diplom gestiftet worden, welebes 
demselben wäbrend der Lerbner Driesspitzftzier am 6. Oktobsr -überroieb^ werden selb 
Nän erwäblt späterbin bierrn. den Vorsitzenden, dem die Herren Herrn. Oanitz und 
Lperling aus'Berlin beigeordnet werden. Da. fast allen Lollegen Ln der letzten ^eit 
bezügbeb ibrer Dbätigkeit in (len Krankenkassen grosse Lebwierigkeiten erwaebsen sind 
und sieb die VorkältviLLe in Döbeln besonders zugespitzt batten, so reiste der Vor 
sitzende dortbin, bielt eine Volksversammlung ab, in der die kragllebo Lngelegenbeit 
naeb allen Leiten erörtert wurde und suebte so ein Brü^udiz zu sebaüev, oaeb dem 
sieb später alle Kollegen riebten Können. Im Lnsebluss au diese Nitteilung besebloss 
die Versammlung, da83 die8S Beise als im Voreinsinteresse gesebebeu zu beträebteu sei. 
Laeb kurzer Debatte über den bosebäftßberiebt, wäbrend de88en der auweseude 
Voisitzeudo des Buudesvorstaudes, Herr Lebmeidel-Lvrlin; gebeten wird „im Laturarzt^ 
noebmals und zwar unter den amtbebeu Bekanntmaebungen eine Lukkorderung der» 
Inbalts zu erlassen dass sieb alle die LaturärztS) welebe wünselren, in ein zu ver- 
öüontllebendes ompkeblendes Verzeiebnis aufgenommen zu werden, ibro Ldresso an 
Herrn Köbler-Brauvsebweig eivsendeu 8ollen", wurde dem Vorsitzenden DsebargO erteilt. 
Der Lassenberiebt ergiebt nebst dem Laarbestand laut letzter Lbreebnung von 
322;55 LIark eine Dinrabme von 727,02 Nark und eine Lusgabe von 777,05 Narb, so 
da^8 272,42 Narb kür das uäebste Vereiusjabr bleiben. 
2u Dunkt II. der Tagesordnung: „Die Kravkenkassenkrage", teilt der Vorsitzende 
mit, dass naeb seinen Drkabruugen nur dann auf Drkolg zu reebnen sei, wonu es den 
Lollegen gelingt, die Kasseuvorstäude und Lasseuuritglieder 211 gewinnen. Lur weun 
diese, Lei aus Deberreugung, sei es aus Beebtsgekübl energiseb t'ür dis Laturbeilmetbodv 
eintreten, so sei die Zulassung als Kassenarzt aueb unter den sebwierigsten Verbält- 
nissen möglieb, wie dies deutlieb die Vorgänge in Drkurt, Lrauosebweig, 2sebopau und 
Beiebeubaeb 1. V. beweisen. Besonders interessant war ein Briet' aus Beiebenbaeb 1. V., 
in dem beliebtet wurde, wie manubakt die dortigen Kassen gegen die Verwaltigungs- 
versuebe der Lernte aufgetreten waren und wie dabei Loliego Lalzbreuner dureb solebv 
Dnterstützuug den sebönsten Lieg errungen bat. 
Laebdem viele Kollegen ibro Dr< abrungen zum besten gegeben batten, kommt 
inan in der Drwägung, dass eine sebriltliebe Bearbeitung dieser Drage für unsere Be 
strebungen von böebstem Werte sein muss, zu der Lnnabme des Antrages Lebler: 
„Lezüglieb der Kranken Kassen-Lvgelegenbeit wird allen Nitgliedern ein Dragebogen zu 
gesandt; aus dem eingebenden Naterial wird alsdann eine Denksebrikt bearbeitet." 
III. Dnnkt der Ilagesordnung: Anträge. 
la) Lntrag Leboita, Dreisarbeiten betreffend, wird in naebstebender Dorm an 
genommen: „Ds werden Mbrlieb etwa 4 Breisarbeiten ausgescbrieben und zwar 3 koste 
^bemen Und 1 Dbema naeb kreier Wabl. LIs Dreise werden wissensebattliobe Debr- 
büeber verteilt." Der Vorstand batte bierzu boseblosseu: „Die krejsarbeiten müssen 
eigene beistosprodukto sein und dürfen 6 Druekssiten niebt üdersebreiten." Lur auf 
Orunä dieser Drklärnug wurde der 1. Besebluss gefasst. 
lb) Lutrag Leboita: Was ist 211 tbun, um den „Latnrarzt" mobr als bisber kür 
unsere Vereinsbestrebungen 2U gewinnen?" fand dadureb seine Drledigung, dass Lerr 
Bundesvorsitzender Lebmeidel gebeten wurde, ein stetes Land in Hand geben mit uns 
anzustreben und 2u diesem 2weeke von 2eit 2u Leit im Bundesorgan Lrrikel 2n bringen, 
welebe unsere Ltandesinteressen vertreten. 
2) Dem Lntrago des Obemnitzer Dnterverbandes: „Die Nitgliedskarten werden 
in Zukunft in Dixlomt'orm gedruekt, bleiben aber Eigentum des Vereins und sind beim 
Austritte an den Vorsitzenden desselben Lurüekgegeben", wird angestimmt. 
3) Der Lntrag Löbler: „Die Versammlung wolle erklären, wer unter „impfenden Latur- 
är2ten" 2U versieben ist, die wir als Laturär2to niebt auerlcenuen sollen", rnkt eine äusserst 
stürmisebe Debatte bervor. ^.Ile Lnwesenden waren sieb wob! darin einig, dass die 
Impfung ein Dlueb sei, der sebwer auf unserem Oesebleebt lastet: aber wäbrond uun 
die eiue Bartel den rein idealen Standpunkt vertrat, ein Lr2t, der ,,Laturar2D' sein wolle, 
dürko unter allen Umständen dies vergiftende Impfgesebäkt niebt ausüben, nabmen die 
Oogner eine vermittelnde Ltellung ein. Lie kübrten aus, so lange dureb das Oesets 
«de Impfung erzwungen werden kann, dürfte es kür impfgognerisebo Dltein eine 
grosse Berubigung sein, wenn der Li'2t, dem sie ibr gan2es Vertrauen gesebenkt 
babsn, die niebt abzuwendende Drozedur vernimmt, kennen sie doeb dann überzeugt 
sein, dass der imxfgegnerisebe Impkar2t die Lebädigung so gering als nur möglieb aus- 
rubren wird; die armen Kinder werden demua'eb von 2 liebeln nur dem gerivgsten aus 
gesetzt. Keltere Lnsiebt trug den Lieg davon, dann der Lntrag Lökler: „Lls 
„impfende Laturar2te^ werden solebo niebt angeseben, welebe nur die Impfung 
vornebmen, um ein Dlternberz 2U beiubigen, sondern solebe, die ein bewerbe daraus 
rnaeben.-
	        
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