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Wissenschaft und ohne Rücksicht auf die Wunden und Brüche, welche etwa die 
Kämpfer oder einer derselben davontragen. 
Ich glaube zunächst, daß der weite Kreis der Leser des „Naturarzt" mit 
der Aufklärung, die ein so wichtiges Thema durch unsern Ansichtstausch jeden 
falls für viele derselben erfahren wird, alle Ursache hat, zufrieden zu sein. 
Denn Unterleibsbrüche jeder Art sind verbreiteter, als man denkt. Rechnet 
doch ein berühmter Chirurge auf je 7 zivilisierte Menschen je einen mit einem 
Bruche behafteten. Ich glaube aber andererseits, daß unser Streit nur dann 
vollen Nutzen haben wird, wenn wir als offene, rücksichtslose Kämpfer, die 
auch die cmpfangenenen Wunden zu zeigen sich nicht scheuen, auftreten und 
verfahren, nicht als Advokaten, welche die erwählte Partei unter allen Um 
ständen und selbst wider besseres Wissen verteidigen zu müssen glauben. 
Sie sind mir in dieser Beziehung mit gutem Beispiel vorangegangen, 
indem Sie nicht nur meinem im „Gesundheitskalender" dargelegten operations 
losen Heilplan im allgemeinen zustimmten, sondern auch meinen Vorwurf, daß 
Sie, statt zu sagen: „nach Erschöpfung der mir bekannten oder von mir für 
zweckmäßig erachteten Mittel der Naturheilmethode" sich dahin ausdrückten, 
„nach Erschöpfung aller Mittel, welche die Naturhielkunde vorschreibt", 
für gerechtfertigt erkennen, insofern die Naturheilkunde weder in ihrer Theorie, 
noch in ihren Mitteln abgeschlossen ist, noch weniger sich anmaßt, unfehlbare 
Vorschriften zu erlassen. 
Hiermit steht es allerdings im Widerspruch, wenn Sie an anderer Stelle 
äußern (S. 73 in Nr. 4): „Hätte ich den Aufsatz des ungenannten Herrn 
als Angriff gegen einen andern geschrieben, dann würde ich den Fall Meitzer 
nicht in demselben erwähnt haben, denn meiner Meinung nach spricht 
derselbe viel mehr für meine Ansicht und gegen meinen Angreifer; 
denn man kann doch wohl annehmen, daß der verstorbene Meltzer, der be 
kanntlich ein sehr tüchtiger Naturarzt war, alle möglichen Mittel des 
Naturheilverfahrens bei sich anwandte, aber im Vertrauen auf die Wirksamkeit 
derselben den für die Operation noch geeigneten Zeitpunkt versäumte, wodurch 
er wahrscheinlich hätte gerettet werden können." — 
Diese Lanze, Herr Doktor ist von bedenklicher Schwäche und muß -an 
meiner Rüstung gänzlich zersplittern. Zunächst ist es weder meine Absicht, 
noch würde es der von mir vertretenen Sache nützen, das mir Bekannte, was 
gegen dieselbe spricht, oder zu sprechen scheint, zu verschweigen. 
Andre — Sie selbst vielleicht — würden dann den Tod des Herrn Meltzer 
hervorgezogen und gegen meine Ansicht verwertet haben. Was aber hat 
Herr Meltzer angewendet? Ich habe es nicht in Erfahrung bringen können, 
und seine Angehörigen haben es bis jetzt nicht veröffentlicht. Wäre dies aber 
nicht sehr nützlich? Würden wir daraus nicht auf die mehr oder mindere 
Fehlbarkcit der von ihm angewendeten Mittel Schlüsse zu ziehen vermögen? 
Das ist ja gerade der schwache Punkt auch in der Naturheilmethode, daß 
meist nur die Erfolge ihrer Anwendung litterarisch verwertet werden und so 
eine Anzahl sehr unterrichtender Fälle, in welchen auch ihre Hilfe versagte, 
in ihrem wesentlichsten Teile — nämlich in dem, was geschehen ist, verborgen 
bleiben. Die bloße Phrase: „trotz aller angewendeten Mittel" ist in der Natur 
heilkunde ebensowenig am Ort wie in der Medizin, z . ass.d 
Daß zudem Herr Meltzer „alle möglichen Mittel" angewendet haben 
sollte, ist gar nicht möglich, das werden Sie selbst zugeben, oder haben es 
vielmehr mittelbar schon zugegeben, da Sie meine in acht Punkten angeführten 
Mittel bezw. sogar die von Ihnen selbst angewendeten, wahrscheinlich noch 
wcnigern, insofern bedenklich finden, als das vorherige Durchprobieren der-