Volltext: Der Naturarzt 1889 (1889)

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W- Langenwolschendorf. Seit Oktober 1888 besteht hier ebenfalls ein Verein, welcher 
durch Hern Naturarzt Pickert aus Plauen gegründet worden ist, welcher Herr auch bereits 
zwei Vorträge über: ,,Wert und Bedeutung der Naturheilmethode" und „Massage und 
Bewegung" gehalten hat. Die Mitglieds zahl beträgt 56. 
Potsdam. Am 12. Februar sprach hier Herr Rechtsanwalt Volkmar aus Leipzig in 
ausführlicher und beisälliger Weise über: „Impfung." Mehrere Mitglieder traten bei. 
Anwesend waren gegen 200 Personen. Am 9. März wird Herr Oberlehrer Sa-reffler— 
Eilenburg über: „Pflege des Kindes im schulpflichtigen Alter" vortragen, am 13. März 
findet Allgemnnversammlung statt und am 27 März hält Herr Braun—Berlin Vortrag 
über: „die Anwendungsfarmen der Naturheilmethode." Die Verhältnisse liegen hier immer 
noch ungüttstig — bei festem Zusammenhalten werden auch wir ausblühen. 
Bremen. Am 16. Januar fand die Allgemeinversammlung des Vereins „Prießnitz" 
statt. Die Mitglieder zahl ist im letzten Jahre von 187 auf 308 gestiegen. Der Barbestand 
beträgt trotz großer Ausgaben noch 271,77 M. Die Bücherei ist um 27 Bände vermehrt 
und zählt 83 Bände. Es wurden 13 Vorträge gehalten von den Herren: Hollstein, Wiese, 
Höst, Goldhausen, Dr. Dock und Prof Mund, welche gut besucht waren und großen Anklang 
fanden. Das Stiftungsfest am 13. Oktober war zahlreich besucht. Weihnachten wurde dem 
Vorsitzenden, Herrn Hollstem, von den Mitgliedern ein wertvoller Vereinsbücherschrank 
geschenkt. In den Vorstand wurden gewählt bte Herren: Hollslein, Pahlmann, Eckelmann, 
Freudenstein, Wolf, Wendt, Bellois und Lindner. 
Chemnitz. Dem 20. Jahresbericht des dortigen I. Naturheilvereins entnehmen wir 
folgende kurze Sätze: Vor 10 Jahren zählte der Verein etwa 100 Mitglieder, jetzt über 1100. 
Im letzten Jahre traten 349 bei — darunter 65 Lehrer. Die auswärtigen Mitglieder finden 
sich in den verschiedensten Provinzen uud Ländern zerstreut. Es traten 12 Redner auf u. a. 
die Herren: Weidner—Köln, Schneckenberg—Reitzenhain, Kerbel—Berlin, Pros Mund— 
Hannover, Dr, Lahmann—D'esden, Dr. Haupt—Chemnitz, Ressel—Reichenberg. Naiurarzt 
Stahringer erteilte in 96 Fällen Unbemittelten unentgeltlichen Rat. Die Bücherei und das 
Inventar (Wannen, DampMpparate, Wärmflaschen, Thermometer) wurden wieder vermehrt. 
Herr Stadtrat Kunze gewährte den Mitgliedern Ermäßigung der Bäder. Es wurden 200 
Dampfbadebillets allein entnommen. An der Gründung des deutschen Bundes hat sich der 
Verein lebhaft mit beteiligt. Unter den Festlichkeiten verdient besonders das 20. Stiftungs 
fest hervorgehoben zu werden. 
Gera. Am 22. Januar hielt der hies. Kuranstaltsbesitzer Herr Baumann in einer 
Versammlung von fast 200 Zuhörern einen höast dankenswerten Vortrag über: „das 
gesunde und kranke Herz." <Der Vorstand berichtigt nebenbei die Vereinsnotiz in Nr. 12 
des „Naturarzt" 1888 und betont, daß Herr Lehrer Ka'b-Gera in seinem Vortrage s. Z. keine 
politische Parteistellung habe erkennen lassen. D. Red.) 
Zwickau. Der Knappschaflsältesten-Verein beschloß, die Naturheilmethode durch Lesen 
von Zeitschriften und Büchern näher kennen zu lernen. Es dürfte das als der erste Schritt 
zum Besserwerden anzusehen sein. Die Knappschafts-Krankenkassen werden dann hoffentlich 
der Sache gar bald näher treten. 
Auerbach i. V. Am 2. Februar hielt Herr Lehrer Schumann—Chemnitz vor außer 
ordentlich zahlreicher Versammlung einen lehrreichen Vortrag über: „Magenkrankheiten und 
deren Behandlung." 
Mitteilungen des Bundesvorstandes. 
Im gedruckten Jahresbericht des Wiesbadener Vereins für volksverständliche Gesund 
heitspflege macht einer unserer bewährtesten Mitkämpfer Herr W. A. Securius, dem 
Bundesvorstände den Vorwurf einer „satzungswidrigen, dem § 13 der Satzungen entgegen 
stehenden Geschäftsführung", weil derselbe die Bundeszettschrift mit deutschen, statt lateinrschen 
Lettern druckeil läßt. 
Wir wollen uns, indem nur diesen Vorwurf als unbegründet zurückweisen, lediglich 
auf Feststellung der Thatsachen beschränken. 
Im ß 13 der Bundessatzungen heißt es: „Die Zeitschrift des Bundes ist die bisherige 
Zeitschrift des Deutschen Vereins." 
Dieser Forderung ist durch die Angabe des Zeitschrift-Jahrganges, durch Beibehaltung 
der Herren Mitarbeiter und durch bie völlig freie, unabhängige Führung der Redaktion 
Genüge gethan. 
Daß der Ausdruck „bisherige" sich auch auf die äußere Ausstattung beziehen sollte, 
ist in der gemeinschaftlichen Leipziger Hauptversammlung weder beantragt noch beschlossen 
worden. 
Für unsere Entscheidung waren ausschließlich praktische Erwägungen maßgebend. 
Dle Behauptu»g, daß wir durch den „Deutsch-Druck" gesundheitlich einen Rückschritt 
gnnacht hätten, wird an einer anderen Stelle dieser Nummer ihre Widerlegung finden.
	        
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