Volltext: Der Naturarzt 1889 (1889)

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Hocherfreulich ist es auch, uud mit besonderem Danke tragen wir die Kunde hinaus 
zu unseren Genossen in Süd und Ost, in Nord und West, daß Eugen d'Albert kommen un 
durch seine Milwirkung die Tage in Köln verherrlichen wird. 
Möge der Congreß von allen Seiten recht zahlreich besucht werden! Möge auch die 
Frauenwelt an demselben teilnehmen! Wir laden alle, alle, die an der Reform des gesell 
schaftlichen Lebens ein Interesse nehmen, ein, nach Köln zu kommen. Hier wird jeder herz 
lich willkommen sein und die geehrten Frauen werden mit ganz besonderer Auszeichnung 
empfangen werden. 
Das geschästsführende rheinische Komitee. 
Die Anmeldungen werden vor dem 1. September erbeten. Ein genau ausgeführtes 
Programm wird nach dem 1. September den Teilnehmern nebst der Festkarte zugestellt werden. 
Bei der Anmeldung wolle man gefälligst für die Festkarte 3 Mark und 5 Pfg. einsenden. 
Der Besuch der Museen und anderer Sehenswürdigkeiten geschieht gegen Vorzeigung der 
Karte. Sämtliche Zuschristen beliebe man zu senden an Herrn Weidner-Köln, Turnhalle.. 
Der Vorstand des Deutschen Vereins für naturgemäße Lebensweise. 
Aus der Küche. 
Ich gebe im Folgenden einige Küchenverordnungen für wertvolle Zugaben zu den 
Gemüsen. 
Linsen- oder Bohnenkoteletts. Auf einer (alten) Kaffeemühle werden 80 g 
Linsen oder Bohnen gemahlen, mit 80 g Butter in kochendem Wasser gerührt und etwa 
V 2 Stunde gekocht, so daß ein steifer Brei entsteht. Dazu kommt ein fein geschnittenes, mit 
kochender Milch gebrühtes Brötchen (Semmelchen), 80 g geriebene Semmel, 2 Eier, Salz 
und in Butter geschmorte Zwiebel. Ist alles gut gemischt, so formt man Coteletts, paniert 
sie mit geriebener Semmel und bäckt sie in Butter braun. 
Erbsenkoteletts werden ebenso zubereitet, nur lassen sich die Erbsen nicht mahlen. 
Dieselben werden daher weich gekocht und nur durchgerührt. 
Zu Semmelkoteletts nimmt man zur Hälfte gebrühte, zur Hälfte geriebene Sem 
mel, Eier, Butter, Salz, Zwiebel und etwas Kümmel. 
Zu Pilzkoteletten werden Steinpilze in wenig Wasser, ohne sie abzubrühen, weich 
gedämpft, dann sehr sein gewiegt und mit Zwiebeln und Salz in Butter geschmort. Dazu, 
kommt teils gebrühte, teils geriebene Semmel, Eier und etwas Kümmel. 
Zu Kartoffel-Pastetchen kocht man (nachBaltzer) abends vorher große Kartoffeln 
in der Schale, zieht sie ab und stellt sie kalt. Am andern Tag reibt man sie auf dem Reibeisen 
thut die lockere Masse mit 80 g zu Sahne gerührter Butter zusammen und fügt noch 3 Eidotter 
und etwas Salz binzu. Nun taucht man die Handflächen in Mehl und formt von der gut durch 
gearbeiteten Masse in der hohlen linken Hand durch Drücken mit der rechten hohle Pastet- 
chen, bestreicht sie von innen mit etwas Butrer, füllt sie mit gehackten und vorher in Butter 
gedämpften Morcheln oder Steinpilzen und Zwiebeln, schließt die Öffnung fest mit Teigmasse 
und bäckt die Pastetchen in Butter auf allen Seiten hellbraun. 
Kartoffelbällchen. Butter wird zu Sahne gerieben, und mit gekochten, geriebenen 
Kartoffeln, Ei, Salz und etwas geriebener Zwiebel gut vermengt. Aus dieser Masse formt 
man längliche, runde Bällchen, garnirt sie in Ei und Semmel, und bäckt sie in Butter auf 
allen Seiten braun. M. G. 
Besprechung von Büchern und Zeitschriften. 
Wie uns mitgeteilt wird, erscheint aus Anlaß des vom 13.—17. Septbr. d. I. in Köln 
stattfindenden Internationalen Congresses, veranstaltet vom „Deutschen Verein für natur 
gemäße Lebensweise" eine mit farbigem Umschlag versebene, reich- illustrierte Festnummer 
der Zeitschrift „Der Vegetarier". Dieselbe enthält für alle Vegetarier und Freunde des 
Vegetarismus einen großen, dauernden und historischen Wert durch die Veröffentlichung der 
über 2 Seiten Groß-Quart füllenden Namenszüge und Denksprüche der hervor 
ragendsten und bedeutendsten deutschen und englischen Vegetarier unserer Zeit. 
Der Inhalt wird ungefähr folgender sein: 
Illustriertes (zweifarbiges) Titelblatt. — Festgedicht von Dr. Aderholdt. — An 
sprache des Vorsitzenden des „Deutschen Vereins für naturgemäße Lebensweise", 
Lehrers E. Hering, in deutscher und englischer Sprache. — Biographie und 
photographische Abbildung des Universitäts-Professors Mayor zu Cambridge, 
I. Präsidenlew der Großen Englischen Vegetarischen Gesellschaft. — Biographie und 
photographische Abbildung von Dr. Aug. Aderholdt zu Paris, des früheren Redakteurs 
der „Thalysia" (jetzt „Der Vegetarier"). — Namenszüge und Denksprüche der 
hervorragendsten und bedeutendsten deutschen undenglischen Vegetarier 
unserer Zeit. — Wider das Saccharin, von Dr. med. Alanus. — Unser Brot, von 
Dr. Aug. Aderholdt. — Elfenerzählung, von Frau B. Mutschlechner. — Verschie 
denes. — Anzeigen.
	        
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