Volltext: Der Naturarzt 1889 (1889)

opferfreudig gedient habe, so that ich es auch bei der Zusammenstellung der VortragSreisen 
der Herren Dr. Dock — Waid, St. Gallen (3X), Lehrer Siegert — Friedrichshagen b. 
Berlin (2X), vr. Voigt — Plauen (IX)' Prof- Mund — Hannover (IX). Schriftsteller 
Ressel — Reichenberg i. B. (IX), vr- Paul Förster — Friedenau b. Berlin (IX), und 
Ingenieur Born — Magdeburg (IX). 
Trotzdem die damit verbundenen Bemühungen nicht gering und der dabei gehabten 
Ärgernisse oft sehr viele waren, so forderte ich doch niemals eine Entschädigung, 
noch nahm ich eine solche von den betr. Herren an. 
Dies zur gefälligen Nachricht. 
Chemnitz, den 12./12. 88. Oscar May, Lehrer. 
Ärztlicher Briefkasten. 
K. Sie schreiben: Dem ärztlichen Mitarbeiter würde ich dankbar sein, wenn ich 
über folgende Krankheit sein Urteil hören könnte. Meine Frau leidet seit einem Jahre an 
Armgelenkrheumatismus, trotz aller naturgemäßen Mittel wie: Dampfbäder, Massage, Diät 
u. s. w. will das Leiden nicht ganz verschwinden. 40 Jahr alt. 
Ehe nicht ganz genau angegeben ist, wie die Formen der _ Naturheilmittel in 
Anwendung gebracht worden sind, läßt sich nichts sagen. Herm. Canitz. 
C. H. in L. Chloroform ist ein Mittel, um die Empfindungsnerven abzustumpfen 
bzw. das Gesamtnervenleben lahm zu legen. Wie schädlich es sein kann, geht daraus 
hervor, daß schon mancher Kranke aus der „Oülorokormuareose" nicht wieder erwachte, 
sondern tot blieb. Aber selbst da, wo dieser schlimmste Fall nicht eintritt, bleiben längere 
Zeit üble Nachwirkungen im Nervenleben zurück, welche sich in Eingenommensein des Kopfes, 
Übelkeit, Brechreiz, Erbrechen. Appetitlosigkeit kund geben. Und doch ist bei schwierigen, schmerz 
haften Operationen, namentlich auch da, wo die unbedingte Ruhe und dasMrizliche Stillhalten 
nötig ist, Cyloroformanwendung erwünscht. 
In Ihrem Falle, Anlegung eines Gipsverbandes um das Handgelenk, war die 
Herbeiführung der Chloroformnareose nicht nötig, — außer Sie wären ein Pimpelfritze — 
so auch der Gipsverband nicht. H. Ctz. 
Redaktionsbriefkasten» 
Wir bitten unsere verehrten Leser, alle Vereinsnachrichten, die wir jederzeit gern auf 
nehmen, möglichst kurz zu fasten, da das Vereinsgebiet ein zu großes und unser Raum gar 
zu beengt ist. Kürzungen dürfen niemanden verletzen. 
Der im früheren „Naturarzte" begonnene Aufsatz „Uber Neurasthenie" von vr. 
Neumann wird demnächst in unserem Blatte seinen Abschluß erhalten. 
H. Fr. in Tost. Das ist vernünftig von Ihnen, daß Sie sich neben Kunst u. Poesie 
auch um Gesundheitspflege kümmern und unsere Sache mit fördern helfen. —- Als beste 
Anthologie sei Ihnen das soeben erschienene Prachtwerk: „Deutsche Dichter" von Fr. Büttner 
Pfänner zu Thal (Verlag von Gustav Wolf, Leipzig. Preis 10 M) empfohlen. Sie finden 
darin alle namhaften älteren und neueren Dichter vertreten. Illustrationen der ersten Meister 
zieren das Werk. Auch ein Berglied von mir fand ich darin mit einem kostbaren Bilde von 
E. v. Berlepsch. 
Vermischtes. 
— Philipp Hacquet, ein sehr geschätzter Arzt des 17. Jahrhunderts, hatte die Gewohn 
heit, so oft er zu einem reichen Kranken gerufen wurde, vorher in dessen Küche zu gehen 
u. die Köche mit den Worten zu umarmen: „Freunde, wie vielen Dank bin ich euch jchuldig 
für die guten Dienste, die ihr den Ärzten leistet; ohne euch u. eure liebliche Giftmischerei 
würde die Fakulität betteln gehen müssen." (Schorers Fam. Blatt). 
ILerkiner Maturheilanstakt 
S., Sebastian-Straße 2//28. 
Unter rationeller und individueller Anwendung von Wasser, Dampf-Massage, Diät re. werden die 
vorzüglichsten Erfolge erzielt bei allen akuten und chronischen Erkrankungen des Magens, der Lungen, Nieren, 
Haut, Lebec, Nerven, sowie bei Gicht, Rheumatismus, Blutarmut nnd allen Frauenleiden. 
Der Preis beträgt für Kur und Wohnung 3—9 Mk. pro Tag. Die Beköstigung wird aus der Küche 
der Anstalt nach Vorschrift des Arztes geliefert und stellt sich auf Mk. 1,25—1,50 pro Tag. 
Die Anstalt ist ziemlich im Mittelpunkte der Stadt gelegen, doch ruhig, gegenüber dem Louisenpark. 
Für Patienten, welche nicht in der Anstalt wohnen wollen, werden auch Tages- oder Nachtkuren 
gegeben, und kostet eine Tageskur 2 Mk., im Abonnement Mk. 1.50, eine Nachtkur Mk. 3.—, im Abonnement 
Mk. 2.60, Kastendampfbäder mit Packung und Massage Mk. 1.25, im Abonnement Mk 1. 
Die Oberleitung liegt nach wie vor in denjHänden des Herrn Hermann Canitz, praktischen Vertreters 
der Naturheilkunde.
	        
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