Volltext: Der Naturarzt 1889 (1889)

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Dr. med. Schreiber in Cottbus. 
1. Die Krankheiten des gewerblichen Lebens, deren naturgemäße Verhütung und Heilung . 
2. Die Heilkräfte des Naturheilverfahrens. 
Viicherbesprechnng. 
Klara Muche, Das Unwohlfein bei Frauen. 8. Heft der Gesundheitsbibliothekdes 
B erlin er Vereins für volksverständliche Gesundheitspflege. W. Jßleibs Verlag. Preis 
50 Pf., bei Entnahme durch die Berliner Naturheilanstalt (8 Sebastianstr. 27.) 40 Pf. und 
auf 10 Exemplare 2 frei. 
Von einer geist - und kenntnisreichen Frau für Frauen geschrieben, bringt das 
unscheinbare Büchlein eine Fülle des Belehrenden über einen Vorgang, dessen Be 
nennung schon darauf hinweist, wie verkehrt die Anschauungen über wichtige Lebenser 
scheinungen im Allgemeinen noch sind. Nach einer eingehenden Besprechung des geordneten 
Verlaufes und alles dabei zu Beobachtenden geht die Verfasserin aus die Ursachen eines 
regelwidrigen Erscheinens ein. Hier wieder zeigt sich die besonnene Beraterin, der 
cs in erster Linie darum zu thun ist, durch Beseitigung der Ursachen Krankheiten zu 
verhüten, die aber auch im Stande ist, Kranken diejenigen Maßregeln an die Hand zu 
geben, welche vorhandene Störungen zu beseitigen geeignet sind. Ich empfehle das eingehendste 
Studium des Büchleins allen Frauen aufs Wärmste. 
W. Siegert. 
Vereinsnachrichten. 
Halle. Am 11. Mai hielt Herr Naturarzt G. Voigt aus Mannsfeld im I. Natur 
heilverein einen Vortrag über „Kopf- und Zahnschmerzen, deren Verhütung und naturgemäße 
Heilung." Der Vortragende sprach faßlich und klar. 
Lauter. Am 7. April wurde hierorts ein Verein gegründet, der z. Z. bereits 90 
Mitglieder zählt. Vorsitzender ist Herr Br. Hänel, welcher im vergangenen Winter in der 
v. Zimmermann'schen Naturheilanstalt einen Kursus durchmachte. Im 1. Vortrage wurden 
„die Anwendungsformen der Naturheilkunde" vorgeführt. 
Lichtensteitt. H. Ketzler, Glauchau, sprach am 5. Mai unter lebhaftem Beifall 
über „Naturheilkunde und Kurpfuscherei." 
Falkenstein i. S. Auf Anregung des Naturarztes Herrn Pickert, Plauen, wurde 
anfangs d. I. ein Naturheilverein gegründet, der gegenwärtig schon 110 Mitglieder zählt 
uud stetig wächst. Auch aus der Umgend traten Viele bei. Im Februar sprach Herr 
Schumann, Chemnitz, über die „Anwendungsformen des Wassers zu Heilzwecken," im Mai 
Frau Muche, Berlin, über das Thema: „Was ist Naturheilkraft und wie benützen wir 
sie?" Beide Vorträge waren sehr gut besucht. 
Altenburg. Am 14. Mai hielt Frau Klara Muche aus Berlin einen Damen- 
Vortrag. Obwohl zur Zeit der Anfangs stunde ein heftiges Gewitter niederging, kamen 
trotzdem die Frauen herbeigeströmt, sodaß, obwohl der Saal 450 Personen faßt, Viele 
den Rückweg antreten mußten. Frau Muche sprach in klarer, verständlicher Weise über: 
„Die Unterleibsleiden der Frauen, deren Entstehung und Verhütung. Nicht sowohl der reiche 
Beifall, welcher am Schlüsse des Vortrages gespendet wurde, als vielmehr das Aussprechen 
von Mund zu Mund bewies, wie schnell die Vortragende durch ihre Ausführungen die Anerkennung 
aller Anwesenden gewonnen hatte. Der Vorsitzende des Vereins bemerkte bei Eröffnung der 
Versammlung ganz treffend, daß unsere Bestrebungen viel gewinnen müßten,wenn die Frauen, 
und vor allem die Mütter, überzeugt und eingeweiht würden. Am letzten Vereinsabend 
hatten wir einen Zuwachs von 15 Mitgliedern zu verzeichnen. 
Hamburg. Am 31. Mai sprach Frau El. Muche über Magenleiden und deren 
Folgen. Die Vortragende eroberte sich durch ihre geistvollen Ausführungen im Sturm 
die Herzen aller Anwesenden. — Unser Verein kommt zwar den hiesigen Verhältnissen ent 
sprechend langsam, aber sicher vorwärts. 
Leipzig. Am 22. Febr. brachte unter lebhaftem Beifall Herr Ressel seine bekannte 
Erzählung zum Vortrag; am 6. Juni trug unter Vorführung der geeigneten Maßnahmen 
Herr Wendt über die erste Hülfe bei Uuglücksfttllen mit Anschließung an die Na- 
turheilkunde vor und fand eine sehr aufmerksame Zuhörerschaft. 
Charlottenburg. Am 3. Mai sprach Herr Sperling über das Thema: „Wie kommt 
eine N aturheilung zu Stande und wie wird dieselbe am besten unterstützt." Am 31. Mai 
trug Herr M. Canitz über Ohren-und Nasenleiden vor. Beide Vorträge wurden beifällig 
aufgenommen. Das hiesige Stadtblatt, die „Neue Zeit", deren Besitzer Anhänger unserer 
Sache ist, unterstützt letztere auss lebhafteste.
	        
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