Man versichert, daß Chirurgen in jenen Anstalten mitunter an Kranken schmerzhafte
Operationen vornehmen, die sie im Voraus als unnütz kennen und auch gar nicht zu
irgend einem erfolgreichen Ende fortsetzen. Das Messer werde nicht zum Besten des
Leidenden, sondern einfach zu einem Experiment oder für eine Beweisführung am
lebendigen Menschenleibe verwendet. Ursache biete zu dieser brutalen Rücksichtslosigkeit
der Umstand, daß sie nicht im Stande sind, mit Ausnahme unter Befolgung sehr ver
wickelter Vorschriften, solche Experimente an lebenden Thieren vorzunehmen. Das Gesetz
sei sehr zart, was Kaninchen und Frösche angehe, aber überlasse menschlichen Wesen,
für sich selber zu sorgen. Die St. James' Gazette bemerkt dazu: „Qfe giebt kein hilf
loseres Geschöpf als den Patienten in einem unserer bestbcsteUten Hospitäler. Er ist
unfähig, zu handeln und mitunter des Denkens unfähig, und auch oft genug von der
Außenwelt gänzlich abgeschnitten." Berliner Tagebl.
Die chinesische Arzneikunst scheint doch noch immer ein eigen Ding zu sein. Jüngst
sandten die amerikanischen Zoll-Dffizianten, die hauptsächlich mit der Regulirung der
chinesischen Jmxortationen betraut sind, dem Finanzministerium in Washington eine
lange Liste, auf der die diversen Medikamente und Geheimmittel figuriren, welche
Seitens der Söhne des Reiches der Mitte zur Beglückung, resp. zur Kur für die in den
Vereinigten Staaten lebenden Chinesen und sonstige Dumme versandt werden und |trt
den Häfen zollamtlicher Behandlung unterworfen sind. Die „N-H. H.-Z." bringt
folgende interessante Auswahl aus der seitenlangen Liste': Tryerknochrn, getrocknetes
klrrt, Dären-Galle, Lsels-Lerm, Daumwanzen, Elephanten-GaUe, Fossil-Krebse, fossile
Ilähne, Geflngelmagen, „Insekten mit neuen Gerüchen", „Iobs-Thränrn", Kuh haare,
Glas. Khrnozeros-Hörner, kuhknie, „Prrff-Dalls", Drachenzahne, Stroh, Stachelschwein-
häute, getrocknete Seidrnwürmer, Schlangenhäute, Krebsaugen, Pferdeschwänze, sowie
Tausendfüße.
Ein von Herrn Eger in Mülsen ^ausgehender Vorschlag wird vielleicht die Zu
stimmung der meisten Leser finden. Er ßgeht dahin, bei den Reichstagswahlen nur
solchen Kandidaten die Stimme zu geben, welche für Deseitigung des Impfzwanges ein
treten und dafür arbeiten.
Krtevarrjrhe».
wir machen auf das neu erscheinende „Schweizerische Familienblatt",
eine Wochenschrift, vierteljährlich j,20 Mark, Mollis im IKanton Glarus, aufmerksam,
da es in seiner ersten Nummer einige recht gute Artikel über katurheilknnde bringt
und in seinem Prospekt die vernunftgemäße Lebens- und arzneilose Heilweise ganz vor
züglich zu behandeln verspricht.
VltXXZ :ÜUtdjtttlcIjr£Jt für Alle, die auf Vernunft- und naturgemäßerer Grund
lage kochen wollen, von R. Fischer-Düchelmann'; Preis 60 Pf., Zürich. Die Pflanzen
kost als Heilmittel, von vr. med Alanus, preist. Arzt; \ Mark, Berlin. Unsere vege
tarischen Freunde werden sich über die Bereicherung ihres Bücherschatzes durch die obigen
beiden Brochüren freuen, und können wir dieselben nur loben, doch hätten wir die
erstere etwas ausführlicher gewünscht und in der zweiten können wir nicht mit dem
Verfasser darin übereinstimmen, daß er, dem breitgetretenen weg der autoritätsgläubigen
Anhänger der Bacillentheorie folgend, dadurch Propaganda für den Vegetarismus zu
machen versucht, daß er den Fleisch- und Milchgenuß verbannt, weil durch den Genuß
dieser, wenn sie von perlsüchtigen Thieren kommen, Tuberkulose erzeugt werde, indem
er die bei Tuberkulösen gefundenen Bacillen als die Ursache und nicht als das Pro
dukt dieser Krankheit ansieht, wofür bis jetzt auch noch nicht der geringste Beweis dar
gebracht ist.