Volltext: Der Naturarzt 1887 (1887)

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ben Apothekern zuzutragen, sondern er kann Hilfe suchen, wo es ihm beliebt, 
Namentlich auch bei unapprobirten Heilkundigen, am besten natürlich bei der arznei 
losen Krankenbehandlung, bei der Naturheilmethode. 
Möchten diese Zeilen unter den 2lngehörigen der Krankenkassen die weiteste 
Verbreitung finden, und möchten die nächsten beschlußfähigen Versammlungen dazu 
benutzt werden, soweit dies noch nicht geschehen, den Zwang - zu den approbirten 
Aerzten und den Apotheken aus den Statuten zu entfernen, zum Heile der Ge 
sundheit ihrer Mitglieder und ihrer oft sauer verdienten Ersparnisse. 
Die promovirten Aerzte verschreiben, wenigstens zum großen Theile noch, an 
gebliche Heilmittel aus den Apotheken, dies sind entweder unschuldige Sachen, ge 
färbtes Master u. st w., welches vom Brunnen umsonst bezogen und mit etwas 
<fruchtfaft gefärbt werden kann, oder es sind giftige Ingredienzen, welche den 
Lörper erst krank machen, und dadurch den 2lrzt in die Lage bringen, recht viel 
Verdienst herauszuschlagen. 
Durch derartige Behandlungen wird unsere KevölKernng jährlich 
um Millionen gebracht und Tausende werden siech und elend. 
Die oftmals nur infolge Ueberanstrengung erkrankten Glieder der Kranken 
kassen brauchen in der Hauptsache gute passende Nahrung, reine Luft, Ruhe, gute 
Hautpflege u. st tt>., das sind die einzigen und wahren Bedingungen, welche jedem 
-Erkrankten wieder zu seiner Gesundheit verhelfen, sie gehören zu den einfachen aber 
guten und ungefährlichen Unterstützungsmitteln der Naturheilmethode?) 
Radebeul, Dresden. K. Hindorhst Lehrer der Naturheilkunde. 
*) Die Börsen-Zeitung belehrt uns, daß der sehr rührige ärztliche Bezirks-Verein 
„Dresden Stadt" eine Petition an den Bundesrath und an den Reichstag gerichtet hat, der sich 
25 ärztliche Vereine angeschlossen haben, dahingehend, das Verbot und die Bestrasung der Kur 
pfuscherei wieder einzuführen. Ebenso bemühen sich in dem allen praktischen Aerzten gratis zu 
gehenden medizinischen Eentral-Anzeiger zwei praktische Aerzte zu beweisen, wie nothwendig es sei, 
öer Kurpfuscherei das Handwerk zu legen, und zwar nicht etwa in ihrem Interesse, sondern im Inter 
esse und aus Fürsorge für das übel berathene und betrogene Publikum. Da die Petition von 
Dresden und der eine Bericht von Döbeln in Sachsen ausgeht, so ist wohl klar, daß unter Kur 
pfuscher wohl einzig und allein die Naturärzte verstanden sein sollen, denn das Königreich Sachsen 
rst dasjenige Land, wo die Raturheilkunde am meisten Wurzel gefaßt und sich ausgebreitet hat. 
Doch die Raturärzte sind unverzagt, denn sie sind der Ueberzeugung, daß es den Medizin verschrei 
benden Aerzten schwer werden wird, zu beweisen, daß durch ihre naturgemäße Behandlungsweise 
.mehr Schaden angerichtet worden ist als durch die Darreichung von Arzeneien, und diesen Beweis 
werden die Reichstagsmitglieder von ihnen fordern müssen, wenn sie daran gehen wollen, einen 
Einmal gefaßten Parlamentsbeschluß wieder umzustoßen. 
Knrberichte ans der non Jimmermannsschen Naturheilanstalt 
}n Chemnitz. 
Von Dr. med. H. Lahm nun, öirig. Arzt. 
VII. 
Ein Fast non Ülajencatarrh. 
Blasencatarrhe sind im Allgemeinen schwierige Lrkrankungsformen, ja unter 
Umständen sind sie unheilbar bezw. kommen sie nicht eher zur Heilung, als bis 
6'
	        
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