Volltext: Der Naturarzt 1887 (1887)

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gar bald den erwähnten tückischen Feinds auch bei noch so hartnäckiger Behauptung 
seines eroberten Standpunkts weichen und fallen. Durch das Naturheilverfahren 
wird der armen, von Krankheit geplagten Menschheit ein freundlichglänzendes Licht 
aufgehen. Schon leuchtet das Morgenroth besserer Tage! Allerorts bei Hoch und 
Niedrig findet unsere Lehre willige Aufnahme. 
Als guten Freund öffnet man sowohl in der Nähe, wie auch in der weitesten 
Ferne dem „Volksarzt" willig Haus und Herz. Die Zahl unserer Leser ist der 
maßen gewachsen, daß wir den neuen Jahrgang mit einer Auflage von 12000 
beginnen können. Möge es unserem Blatte gelingen, sich auch im neuen Jahre 
recht viel neue Freunde zu erwerben! Die Tendenz des „Volksarzt" soll auch 
fernerhin dieselbe bleiben. Trotz aller Feinds die den „Volksarzt" in seinem 
Siegeslauf zu hemmen bestrebt find, wollen wir auch in Zukunft unentwegt das 
Panirr der Wahrheit hoch halten. „Vorwärts" sei und bleibe unsere Losung! 
Kurberichte aus -er vou Zimmermann'schen Natur- 
heilanstalt. 
von Dr. med. H. Lahmaml, öirig. Arzt. 
II. 
Ein Fall non chronischem Llasenratarrh und echter Gicht bei einem 
66 jährigen Manne wurde am 26. (Oktober in Behandlung genommen. Zeit 
18 Jahren bestand Gicht» die — wie gewöhnlich — sich auf Grund einer 
chronischen Verdauungsstörung entwickelt hatte. Der Magen erwies sich bei der 
Untersuchung als hart und in seinen Wandungen verdickt, die Därme schlaff, aber 
nicht erweitert, sondern wegen mangelhafter Nahrungsaufnahme geschrumpft. Der 
Stuhlgang war angehalten Md ungenügend. Im März 1886 war mit einem 
neuen Gichtanfall ein heftiger Blasencatarrh eingetreten, der gllsogleich mit beträcht 
lichem Citerabgang im Harn einherging. Der Liter, der zeitweilig V 3 der gesumm 
ten Urinmenge ausmachte, bestand, wie das Microskop zeigte, ausschließlich aus 
Citerzellen ohne bemerkbare Beimengung von Lpithelzellen und irgend einer 
auffallenden Menge von Harnsalzen, sodaß mit ziemlicher Sicherheit Gährungs- 
und Zersetzungserscheinungen innerhalb der Blase ausgeschlossen werden konnten, 
die Ursache vielmehr in den höheren Partien — irrt Nierenbecken — gesucht 
werden mußte. 
Cs handelte sich höchst wahrscheinlich um eine entzündliche Reizung der 
Nierenbecken durch gichtische (Nierenstein) Ablagerungen, wofür auch das periodische 
8 tägige Auftreten von Nierencoliken sprach, welches mit einer Verschlimmerung des 
Allgemeinbefindens einherging. 
Die Behandlung bestand in wöchentlich 3 maligem Schwitzen, um die Haut 
thätigkeit, die bei völlig trockner, schuppiger Haut sehr darniederlag, zu heben und 
die anderen Ausscheidungsorgane zu entlasten. 
Aus demselben Grunde wurden die nächtlichen feuchten Leibumschläge und 
D-Binden angewendet.
	        
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