Volltext: Der Naturarzt 1887 (1887)

21 
daß 9 Monate nach dem überstandenen Typhus größere Hinfälligkeit, Abmagerung 
und Unfähigkeit zum Gehen eintrat. Cin anderer Arzt verordnete nun tägliches 
Sitzbad, rohe Tier, Kuhmilch und Fleischbrühsuppen, welchen Vorschriften pünktlich 
nachgekommen wurde, indessen trat leider eine wesentliche Besserung nicht ein, was 
das Allgemeinbefinden, die erdfahle Gesichtsfarbe und das eingefallene Aussehen 
bekundeten. 
Die nunmehr herangekommende Schulzeit verlangte wieder das Impfen, 
doch konnte dasselbe bei dem permanenten 'Ausschläge, welchen der Impfarzt als 
Krätze bezeichnete, erst geschehen, nachdem eine LrätzKur, welche aber ohne 
Erfolg blieb, vorgenommen worden war. 
Kaum l Jahr später stellte sich Lungenentzündung, verbunden mit Hals- 
drüsenanschwellung, ein — die ärztlichen Verordnungen besserten diesen Zustand, 
doch wurde nur oberflächliche Gesundheit erzielt, denn der Hautausschlag war nicht 
zu beseitigen und das Allgemeinbefinden war höchst hinfällig, so daß sozusagen 
unser Kind bis zum IO. Jahre stets gehindert war, ein Stück zu laufen. 
Nachdem sich im Mai 1833 wieder sehr bedeutende Halsdrüsenanschwellung, 
verbunden mit Brustschmerzen, einstellte, lautete der ärztliche Ausspruch, daß das 
Kind in außerordentliche pflege kommen müsse, da es durch und durch scrophulös 
und lungenkrank fei. Diesen Anfall einigermaßen zu bessern, erforderte wieder 
9 Wochen und der nunmehrige Zustand war höchst betrübend, das Gewicht betrug 
nur 36 Pfund und in Folge der Entkräftung und des eingefallenen Aussehens 
prophezeiten Nachbarn und Bekannte die baldige Auflösung. 
Die Unterbringung unseres Kindes in geeignete Pflege machte uns schon 
wegen der Kosten große Schwierigkeiten. Herr Hindorf in Radebeul empfahl uns 
endlich das Pensionat des Herrn Fr. Garms in Oberenla, und nachdem wir 
demselben unsere Wünsche zu erkennen gegeben hatten, verlangte er erst das Kind 
zu sehen, wobei er allerdings bei der großen Hinfälligkeit desselben Zweifel für 
Erfolg einer Eur aussprach. Indessen ließ er sich herbei, einen Versuch zur Heilung 
Vorzunehmen. 
Wir gaben ihm hierauf unser Kind in pflege, und Dank seiner und namentlich 
seiner Gattin Bemühungen war schon nach einer IIwöchentlichen naturgemäßen 
Behandlung, zu welcher Zeit wir unser Kind das erste Mal wieder sahen, eine 
ganz bedeutende Veränderung mit demselben zum Besseren eingetreten und jetzt, 
nachdem im Ganzen 9 Monate verflossen sind, ist unser Lind vollständig 
gesund geworden. Das Körpergewicht hat 20 V» Pfund zugenommen und ihr 
Appetit und Wohlbefinden ist in jeder Beziehung so vortrefflich, daß es nicht besser 
gedacht werden kann. 
Wir danken deshalb hiermit nächst Gott Herrn Garms und feiner 
Gemahlin für die unserem Kinde wiedergegebene volle Gesundheit auf's Beste 
und empfehlen Allen in ähnlichen Verhältnissen Befindlichen das an unserem Kinde 
so glänzend bewährte Naturheilverfahren, ohne welches dasselbe unzweifelhaft einem 
elenden Siechthum verfallen wäre.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.