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würdige Veränderung vor, daß fast alle krankheitss^mptome verschwanden, das 
bis dahin sehr schwere Schlucken besser wurde, das Kind anfing zu sprechen, auf 
Fragen Antwort gab und endlich ausgewickelt zu werden verlangte. Vach einer 
feuchten Abreibung und einem Wasserclystier wurde der Patient um 12 Uhr Nachts 
ins Bett gelegt und dann ein Hals- und Leibumschlag applicirt. Bald darauf 
erschien der Bote mit dem Bescheide vom Arzt, daß er es seinen Pferden nicht 
anthun könne, da es ja nur ein Kind sei. Die Eltern durch diesen Bescheid entsetzt 
und durch die inzwischen eingetretene Veränderung bei ihrem Liebling Vertrauen 
zu der angewandten Behandlungsweise fassend, baten dringend meine Frau, dieselbe 
fortzusetzen. Nach einer in ähnlicher Weise 2 Tage fortgesetzten Behandlung nahm 
das Fieber allmählig ab und der kleine Patient bekam regen Appetit und wieder 
ein gesundes Aussehen, so daß er einige Tage später mit den Damen einen ziemlich 
langen Spaziergang machen konnte, ohne Schwäche oder irgend einen Rest der 
gehabten Krankheit zu zeigen. 
Reine Lust in Krankenzimmern! 
von Pastor F. Zippet in Altcnroda b. Bibra. 
Die Erkenntniß, wie hoch die Bedeutung der atmosphärischen Luft für den 
menschlichen Organismus sei, bricht sich immer mehr Bahn. Cs giebt zwar noch 
viele Tausende, die keine Ahnung davon haben. Auf dem Lande schließt die 
Arbeiterbevölkerung im Winter vielfach dicht die Fenster und läßt kaum beim 
Reinigen einen frischen Luftzug durch das Zimmer streichen. In der Stadt find 
Viele genöthigt, einen großen Theil des Tages sich in gänzlich verdorbener Comp- 
toirluft aufzuhalten oder bringen freiwillig viele Stunden in total verräucherter 
kneipluft zu. Doch daß gegen früher eine bedeutende Wendung zum Bessern ein 
getreten ist, zeigt der Umstand, daß die Ventilation bei allen öffentlichen Gebäuden 
und Lokalen eine große Rolle spielt. 
Wenn Jemand weiß, daß er zur Erhaltung seiner Gesundheit unter Anderm 
auch einer gesunden Luft bedarf, so sollte man meinen, müßte er auch wissen, daß 
ihm dieselbe in Krankheitsfällen erst recht nöthig sei behufs Wiederherstellung 
der Gesundheit. Dies ist jedoch keineswegs überall zutreffend. Zwar in allen 
öffentlichen Krankenhäusern sorgt man jetzt für gute Ventilation, aber nicht so ist 
es in den Privathäusern. Wan fürchtet so sehr die Erkältung des kranken; 
darum schließt man ihn bisweilen wochenlang ab gegen die frische Luft. Wie da 
die Zimmerluft beschaffen sein muß, kann sich Jeder selbst sagen, der da weiß, wie 
sehr schon durch den Aufenthalt gesunder Menschen in einem geschlossenen Raum 
die Luft verschlechtert wird. Durch das Athmen und die unmerkliche Transpiration 
der Haut entfernt der menschliche Körper binnen 24 Stunden durchschnittlich 
2'/ 2 Pfund Wasser und 2O Kubikfuß Kohlensäure. Der Wasserdunst ist mit 
allerlei abgenutzten Körpertheilen beladen, deren Dasein man leicht an dem Geruch 
des Schweißes und bei Vielen an dem der flüchtigen Ausdünstung selbst erkennt. 
Wie muß die Luft eines unventilirten Raumes, welcher diese Ausdünstungen nebst