Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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20jähriger Erfahrung gemeinverständlich dargestellt, gr. 8. 53 S. Komm.-Verl. 
von L. Fernau in Leipzig. Preis M. t.20. 
Inhalt: Einleitung, das Herz und dessen Erkrankungsursachen, die Heilung der 
Herzkrankheiten. 
In meiner Besprechung des Verfassers früherer Broschüre „Die Nervenkrankheiten" 
habe ich denselben auf die fleischlose Diät aufmerksam gemacht, wovon er damals 
noch nichts wußte oder sie geringschätzte, geschweige selbst sie befolgte; jetzt ist aus 
dem damaligen Fleischsaulus ein Paulus geworden, der aus diese Lebensweise seinen 
Heilplan auch bei Herzkrankheiten basirt, indem dadurch bekanntlich die Verlang 
samung der Herzthätigkeit eintritt; Verf. hat inzwischen an sich selbst auch die Wirkung 
der vegetar. Lebensweise erprobt, indem er, der früher in sog. Kraftkost kaum stehen 
und noch weniger gehen konnte, jetzt mit Stolz aus Leistungen, wie — den Marsch von 
Meran auf das Stilfser Joch und die Röthelspitze und wieder zurück hinweist. In der 
Einleitung erzählt der Verf., daß vor einigen Jahren San.-Rat Dr. P. Nie me per 
ihm seine 17 jährige an Herzklappeafehler leidende Tochter in Meran zugeführt und 
nach längerer Debatte über die Möglichkeit einer Heilung, selbige ihm zur Behandlung 
anvertraut habe, welche nunmehr auch gelungen sei, nachdem das Fräulein eine rein 
vegetar. Lebensweise streng beobachtete. In den beiden andern Kapiteln beschreibt Verf., 
was der Titel besagt. Und damit sei das Schriftchen nicht bloß Herzkranken, sondern 
Jedermann zur Lesung bestens empfohlen, der nicht herzkrank werden will. 
27. Dr. Carl Neumann, die Haut, Haare, Nägel und Zähne 
des Menschen. Deren Bau, Pflege, Krankheiten und naturgemäße Behandlung. 
Mit Abbild, im Texte. 8. 111 S. Leipzig, Verlag von Th. Grieben. Pr. M. 1.50. 
28. Derselbe, die Massage. Anleitung zur praktischen Ausführung der 
selben für jedermann. Nebst speziellen Krankheits- und Heillehren. Mit 34 Abb. 
2. Ausl. 8. 124 S. Leipzig, Verlag von Th. Grieben. Preis M. 1.50. 
Der schreiblustige Verf. beschenkt uns wieder mit zwei neuen Broschüren, deren 
Inhalt ad 1 folgender: Von der Form und dem Baue der Haut, von dem Wesen 
und der Verrichtung derselben, von der Pflege und den Krankheiten der Haut und deren 
naturgemäßen Behandlung; das Haar, von der Pflege und den Krankheiten desselben. 
Von der Form und dem Baue der Nägel, von der Pflege und deren Krankheiten. 
Die Entwicklung und Ausbildung der Zähne; der Zahnwechsel, von der Pflege und 
den Krankheiten der Zähne. — Ad 2: Von den Bewegungszuständen unseres Körpers; 
die Haut, die Muskeln und Knochen als Körperteile, welche unmittelbar von der 
Massage berührt werden; die Massage und die Art und Weise ihrer Ausübung; 
von den besonderen Wirkungen derselben in den aktiven und passiven Bewegungen auf 
den Organismus; von den Krankheiten, für welche sich besonders die Massage in Ver 
bindung mit den aktiven und passiven Bewegungen eignet. 
Verf. hat nicht wie Prof. Ebstein (s. 25) die Litteratur angegeben, welche er bei 
Abfassung der zwei so verschiedenen Schriftchen benützt hat, deren Inhalt er doch nicht 
nur so aus den Aermeln geschüttelt! Das sogenannte Naturheilverfahren ist jetzt aber 
Mode und darum sucht man nun Alles von diesem Gesichtspunkte aus darzustellen, so 
auch bei dem ersten Schriftchen; bezüglich der M a s s a g e, dem sogenannten passiven 
Teil der schwedischen Heilgymnastik, welche ich in ihrem ganzen Umfange 
schon 1853 in Berlin 6 Monate lang theoretisch und praktisch studirte, welche 
uralt sein soll und jetzt wieder neu aufgewärmt wurde, wird es auch bald wieder ganz 
still werden, denn mit derselben läßt sich nur ein kleiner Teil menschlicher Leiden kuriren, 
während ein viel größerer Teil durch eine mäßige, vernünftige Lebensweise 
neben geregelter Haut-, Lungen- und Muskelpflege verhütet werden 
kann, wovon aber das genußsüchtige Publikum nichts wissen will! Bereits in allen 
Zeitungen liest man jetzt Anzeigen von obscuren Personen, die sich als Masseur und 
Masseurin empfehlen und nicht ein Jota vom menschlichen Körper verstehen! 
29. Armin Franke, Merksprüche für Jung und Alt. 12. 19 S. 
München. Verlag von Brixel. Preis M. —.10. 
Als Probe daraus S. 5: 
Durch was ist die Menschheit so elend geworden — 
Was hat ihr die schreckliche Not denn geschafft? 
Das täglich gesteigerte gräßliche Morden — 
Der Wahnsinn: daß Fleisch nur allein gibt die Kraft! 
Dazu noch Tabak und Kaffee, Alkohol — 
Was braucht es noch Schlimmeres — der Jammer ist voll! (Bravo!)