Volltext: Der Naturarzt 1886 (1886)

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Briefwechsel für Alle und mit Allen. 
Ab. in H e i l b r o n n. Was Ihr Schwager bez. der in Nr. 8 vom vor. Jahrg. vor 
geschlagenen Malariabehandlnng auszusetzen hat. hat mir just ein Lächeln hervorgerufen! 
Weiß denn der gute Mann nichts von k ü n st l i ch e r Eisbereitung? Überall, wo der 
Mensch sich dauernd niederlassen will, hat er zuerst für gutes Wasser zu sorgen und wo 
es keines gibt, da verbietet ihm sein Menschenverstand, seine Hütte zu bauen! Mir hat 
bis jetzt noch niemand darüber seinen Zweifel ausgesprochen, daß das vorgeschlagene 
Heilverfahren in Afrika re. ausführbar sei und vollends die Lehre über die veget. 
Diät, wodurch das Fieber meistens verhütet wird, ist leicht zu befolgen! 
Jbr Schwager mag nur das neueste Schriftchen von med Dr. Fischer bet. „Mehr 
Licht im dunkeln Weltteil" durchlesen und beherzigen, was derselbe darin sagt, der 7 Jahre 
prakt. Arzt rn Sansibar war! 
Ab. in Liesing bei Wien. Sie fragen: In welcher Art bei einer Frau Wasser 
sucht, die mit einer Geschwulst in der Gebärmutter in Verbindung steht, zu kurireu 
sei? Bei der Schwäche dieser Patientin erscheine nämlich die proponirte Operation höchst 
gefährlich, daher möchte man um selbige herumkommen, wenn irgend möglich! Antw.: 
Für einen solchen Fall paßt die Schrothsche Kur ganz vortrefflich. 
Ab. in Base l. Sie fragen, ob ich nicht hübsche Einbanddecken für den „N.-A." 
habe anfertigen lassen? Antw.: Bis dato sind noch keine verlangt worden, sonst 
hätte ich diese Idee schon zur Ausführung gebracht, denn auf bloße Spekulation solche 
herzustellen, ist bei der kleinen Abonnentenzahl doch zu riskirt! 
Ab. in M a g d e b u r g. Sie klagen, daß eine hartnäckige Trübung Ihrer Augen 
Ihnen nicht mehr erlaube, die kleinere Schrift des „N.-A." zu lesen; ferner machen 
Sie dem ..N.-A." das Kompliment, daß Sie dessen probaten Gesundheitsratschlägen Ihr 
jetziges hohes Alter von 80 Jahren zu verdanken haben! Antw.: Die kleinere Schrift, 
welche mir gegen 100 Mark jährlich Zuschuß kostet, ist nicht mein 
Vorteil, sondern nur der der Abonnenten, welche dadurch effektiv mehr Lesestoff er 
halten; selbe kommt auch in allen Zeitschriften vor und läßt sich nicht gut umgehen; 
solche Stellen können Sie sich ja vorlesen lassen! 
Ab. in Zittau. Sie schreiben: die harte Unterleibsstelle bei meiner Frau, welche 
von verschiedenen Ärzten teils als Geschwulst, teils als L e b e r s e n k u n g und 
Verhärtung beurteilt wurde, ist zwar noch vorhanden, aber doch befindet sich meine 
Frau dank Ihrer Behandlungsvorschrift den Umständen nach wohl und hat sie auch die 
Strapatzen der Weihnachtsfeiertage glücklich durchgemacht, ist nicht wieder zum Bettliegen 
gekommen! Vor ca. einem halben Jahre ließ ich sie von meinern Hausarzte, der im 
Anfang von einer Geschwulst gesprochen, wieder einmal untersuchen und diesmal er 
kennt er auf „Wandernieren"; das war nun wieder ein neuer Ausspruch und ist 
man jetzt heute so klug, wie zu Anfang. Es wäre mir daher interessant, von Ihnen 
etwas über die „Wandernieren" zu erfahren, denn bis dato ist mir noch dunkel 
und unbekannt, was man darunter zu verstehen hat; wie mir, so gehts gewiß noch vielen 
Andern! Bei dieser Gelegenheit verfehle nicht, Ihnen zugleich mitzuteilen, daß ich schon 
öfters Propaganda für Ihr geschätztes Blatt gemacht, aber das Verständnis für die 
Naturheilweise ist noch gar zu gering und die heilige Einfalt zu groß, als daß es ge 
länge, Proselyten zu machen; das Verfahren ist den Leuten zu umständlich und das 
Verhalten erfordert zu viel Entsagung — man schluckt lieber Pulver und behandelt mit 
Mixturen; hoffentlich wirds zum Wohle der Menschheit in 100 Jahren anders sein! 
Antw.: Freut mich, daß es Ihrer Frau jetzt besser geht, nur konsequent fortmachen nach 
Vorschrift; für Ihre Propagandaversuche besten Dank, ad Wandernieren hätte 
gern die Erklärung Ihres Arztes von Ihnen vernommen; in nächster Nummer werde 
ich Ihnen berichten, was ich darüber weiß. 
vr. C. Älimiis üßUirlirilfliistiilt ju Berlin. 
Aufnahme finden vorzugsweise Nervenkranke, Schwächliche, Verdauungs-, 
Hämorrhoidal- und Frauenleiden. — Prospekte gratis und franko durch den 
Berlin, Schönebergerstraße 33. Anstallsarzt und Besitzer Dr. O, ^twrun. 
Vegetar. Hansdienergesuch. Sinm 
Berlin (Potsdamer Bahn) wird ein in der Gärtnerei erfahrener vegetarischer Haus 
diener gesucht; derselbe hat auch Hausarbeit zu übernehmen. Zeugnisse über bisherige 
Thätigkeit sind mit Gehaltsforderung bei freier Station wir einzureichen. Otto Rave.
	        
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