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Binnenlandes zugänglich zu machen. Vortrag, gr. 8. 40 S. Frankfurt,
Zügel. M. 1. —.
Naunyn, Prof. Dr., Zum derzeitigen Standpunkt der Lehre von den Schutz
impfungen, Rede re. gr. 8. 18 S. Leipzig, Vogel. M. —. 80.
Neumann, D. C., Welcher Kur soll ich mich unterwerfen? Ein Wegweiser für
Kranke. 8. 133 S. Leipzig, Arnold. M. 1. 75.
Sallis, I. G., Die Massage und ihre Bedeutung als Heilmittel. Eine populäre
Abhandlung, gr. 8. 35 S. Straßburg, Heinrich. M. —. 80.
Stammet, D. R., Die Kunst gesund zu werden, gr. 8. 91 S. Düsseldorf.
Bagel. M. 1. 50.
Ich ersuche hiermit die Herren Verleger vorstehender Schriften, mir, wenn nicht
schon geschehen, ein Rezensionsexemplar mit Post oder auf Buchhändlerweg
(H. Weise in Dresden) einsenden zu wollen; Beleg folgt später unter Schleife per Post franco.
Ergebenst
O b e r l ö ß n i tz bei Dresden. Gustav Wolbold.
Litterarische Besprechungen.
1. I)r. Gustav Jaeger, prakt. Arzt, mein System. Zugleich vierte völlig
umgearbeitete Auflage von „Die Normalkleidung als Gesundheits
schutz". kl. 8. 315 S. Stuttgart, Kohlhammer. Preis 1 M. 20 Pf.
Schluß aus Nr. I. u. II. Kap. 19. 2. Erst wenn der aufgespeicherte Krankheitsstoff
ausgetrieben ist, kann man einen Menschen, durch ein Verfahren, welches eine Wieder
aufspeicherung verhindert, vor Wiedererkrankung beschützen mit dem weiteren Vorteil, daß
der von Krankheitsstoff befreite Körper sich einer wirklichen positiven Gesundheit erfreut,
die in voller Lebensenergie und Arbeitsfähigkeit besteht. Allein schon hier muß der Auf
fassung entgegen getreten werden, daß dies gleichbedeutend sei mit einer Sicherung
vor jeglicher Art von Störung der Gesundheit; wenn ein solcher Mensch stch^eu
Einwirkung eines Giftstoffes aussetzt, heiße derselbe Fremdgift oder Selbstgift, Menschen-
gift oder Pflanzengift oder Mineralgift, so bleiben ihm Vergiftungserscheinungen nicht
erspart; was ihm dagegen erspart bleibt, ist, daß sich zu dieser frischen Ver
giftung als gefährlichstes Moment die Loslösung eines im Körper aufgespeicherten
gleichsam veralteten Giftstoffes hinzugesellt; wir können dieses gefährliche Moment nach
den Ausführungen im Kapitel „Erkältung" mit Einem Worte bezeichnen, denn dort
sahen wir, daß die Krankheitserscheinungen, welche das Freiwerden des aufgespeicherten
Krankheitsstoffes hervorruft, nichts anderes sind, als die bekannten Erscheinungen des
Fiebers; was bei einem von aufgespeichertem Krankheitsstoff freien Körper ver-
sch wunden ist, ist — die D i s p o s i t i o n zu fieberhafter Erkrankung. Derselbe
kann durch die frische Einwirkung eines von außen herkommenden Giftstoffes Schnupfen,
Katarrh, Diarrhöe, Kopfweh, Magenschmerzen re. bekommen, aber während beiden:
Verweichlichten zu allen diesen frischen Gesundheitsstörungen sich das Fieber gesellt,
bleiben bei dem Abgehärteten die fieberhaften Beigaben weg; das ist nicht nur an sich
ein Vorteil — ein fieberloser Katarrh stört einen Menschen nicht erheblich
in seiner Berufsthätigkeit, was bei einem Fieberhaften stets der Fall ist — son
dern auch insofern: die Störungen der groben Mechanik des Körpers im
Fieber führen bei irgend längerer Dauer desselben an irgend einem Punkt des geringster:
Widerstandes zu mechanischen Schädigungen, Bildung von Ausschwitzungen, Blutstauungen,
Gefäßzerreißungen und kurz zu dem, was man in der Laien-und Fachsprache —Ent Zün
dung heißt. Also eine Einwirkung, die bei einem Abgehärteten zu einem sieberlosen
Katarrh führt, ruft bei dem Verweichlichten eine Lungenentzündung, Rippenfell- oder
Halsentzündung hervor, somit Krankheiten, die zwar auch heilen können, aber nur zu
häufig unter Zurücklassung eines m e ch anis ch en Schadens, der unter Umständen
jedem Heilverfahren trotzt (?). — I a e g er sagt nun: Nach diesen Aus
einandersetzungen können wir uns zur Beantwortung der Frage bezüglich der Heil -
und Schutzkraft des Wollregimes wenden und sagen: Die nun tausend
fältigen Erfahrungen mit dem Wollregime zeigen, daß es für Kranke in erster Linie ein
Heilverfahren ist und seine S ch u tz k r a f t erst nach bewerkstelligter Heilung be
ziehungsweise Austreibung der Disposition zu Erkrankung eintritt. Aber es hat als