Der ilnturapt
für
naturgemäße Behandlung des menschlichen Körpers
in gesunden und kranken Tagen.
Herausgeber und Redakteur: Gustav Wvlbold iu O b e r l ö ß u i tz bei Dresden.
1886.
..V- 8.
Monatlich erscheint eine Stummer a 1 Bogen; ferner vom Februar an
aller 2 Monate eine litt. Bei la g e Bogen ; somit .jährlich 15 Bogen,
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Fünfmrd-
pvanzigster
Jahrgang.
August.
In hatt: Votivtafel. Pastor Zippel.
1. Rat und Hilfe bei plötzlichen Erkrankungsfällen. Vom Herausgeber. (Fortsetzung.)
2. Über chronischen Magenkatarrh. Vom Herausgeber. (Schluß.)
3. Über briefliche Kuren. Vom Herausgeber. (Schluß von Nr. 3.)
4. Professor V o i t s Ernährungsvortrag. (Fortsetzung.)
Vermischtes. — Briefwechsel. Inserate. — Mit Litter. Beilage IV.
DüttOfßfCl« (Fortsetzung.)
Ich zweifle keinen Augenblick, daß Tausende den Rat eines Laien befolgen und der
von mir empfohlenen Heilmethode in Krankheitsfällen sich zuwenden würden, wenn sie
sich nur einmal bemühen wollten, dieselbe aus eigener Anschauung kennen zu lernen;
dieselbe ist in ihren Wirkungen oft so frappant, so ans wunderbare grenzend, trotz aller
Einfachheit ihrer Maßnahmen, daß man die Indolenz des Publikums gegen dieselbe nicht
begreifen würde, wenn man nicht einerseits das aus der Geschichte gelernt hätte, daß der
Mensch aus der Geschichte nichts lernt, und andererseits nicht wüßte, daß der alte
Grundsatz noch zu recht besteht: mundus vult decipi --- die Welt will betrogen sein!
Wo eine Heilkunst sich in den Mantel des Geheimnisses hüllt, da findet sich massenhafter
Zulauf, denn das Geheimnisvolle zieht den Menschen an mit innerer Gewalt; die Natur
heilmethode aber ist zu einfach, zu verständlich, zu naturgemäß, als daß sie dem großen,
urteilslosen Publikum imponiren könnte; daß aber, trotzdem nicht alle Empfänglichkeit
für unsere Heilmerhode fehlt, zeigt, abgesehen von den bereits bestehenden zahlreichen
Vereinen für Naturheilkunde, Naturheilcmstalten, der Umstand, daß meine Abhandlung
eine sehr günstige Aufnahme gefunden hat und mir in Folge derselben eine Reihe von
Anerkennungsschreiben zugegangen sind, woraus ich deu Schluß ziehe, daß meine Arbeit
nicht ganz ungeeignet ist, ein wenig zur Aufklärung auf dem fraglichen Gebiet beizutragen.
Wenn ich mich anschicke, die Frage zu beantworten, wohin wir uns in leiblichen Krank
heiten zu wenden haben, so ist es nicht meine Absicht, nach Art jener Schriften irgend
ein funkelnagelneues Allheilmittel den Lesern zu empfehlen; es ist überhaupt weniger ein
Mittel als^ eine Methode, welche ich denen, welche sie noch nicht kennen, etwas näher
bringen möchte; wer dieselbe zur Anwendung bringt, wird erfahren, daß sie unter anderem
auch das Blut viel besser reinigt, als alle vielgepriesenen Arzneimittel und daß sie daher
in vielen Fällen'noch Krankheiten, die jahrelang mit andern Mitteln vergeblich behandelt
wurden, auf ganz einfachem und natürlichem Wege zur Heilung bringt. Diese Methode
ist nun keine andere, als die W a s s e r h e i l k u n d e.
Pastor Zippel in „Welche Heilmethode ist die beste?"