Volltext: Der Naturarzt 1885 (1885)

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leicht manchen der „Linnenen" resp. Pf tanzen fa fernen zu anderer 
Ansicht bekehren dürfte. Derselbe äußert sich darüber wie folgt: 
Die WolMeidung als Gesundheitsschutz. 
„Die Ausstellung für Hygieine in Berlin zeigte uns unter vielem anderen die gesundheits 
schützende oder befördernde Kleidung betreffenden auch eine Kollektion der sogenannten Nor 
mal - B e k l e i d u n g s - G e g e n st ä n d e nach Prof. Jage r. Diese Bekleidungsmethode, 
welche iti den letzten Jahren von Si'iddeutschland her, wo sie schon sehr verbreitet ist, unauf 
haltsam nach allen Seiten hin vordringt, soll uns Gegenstand einer Besprechung sein, 
da die Sache wichtig genug ist, um einmal einem gröberen Publikum klar gelegt zu wer 
den. Wir betonen hierbei vorweg ausdrücklich, daß wir von allen den allgenrein als Exzen- 
trizitüten aufgefaßten „Seelenstudien" des Professors Jäger völlig absehen, daß rvir vielmehr 
rvesentlich eigene, jahrelange Erf ah rung en rrnd Nniersu ch un g en dieser Be 
sprechung zu Grunde legerr. (Fortsetzung folgt.) 
Herr Prof. vr. W. Sncken in Gießen, 
der approbirt Ausgegebene, physiatrisch aber Gerettete. 
Vom Herausgeber. 
Es sind nur von verschiedenen Seiten ent paar Nummern der neuen „ H essi s ch e n V o l k s - 
blätter" von diesem Jahre zugekommen, in denen ich das Nachstehende blau angestrichen 
farrd, beut ich gerne einen Platz im „N.-A." einräume rurd am Schluß eirrige zeitgemäße 
Worte beizufügen mir gestatte. G. W. 
Erklärung. 
Das Zeugnis, zu dem mich die Redaktion d. Bl. am 16. d. M. öffentlich 
aufgefordert hat, lege ich mit Freuden ab. Mit Freuden — weil es einer 
guten und gerechten Sache gilt — aber doch auch nicht ohne eine Regung 
des Bedauerns, denn es kann nicht abgelegt weiden, ohne daß ich gleichzeitig 
eine Art von Hinrichtung öffentlich vollziehe. Das „Eingesandt" in Nr. 13 
schließt mit den Worten: „Dies der wahre Sachverhalt"; ich aber erkläre so 
gleich : seine ganze Darstellung ist in allem wesentlichen falsch, unwahr von 
der ersten bis zur letzten Zeile. Das „eingesandt" beginnt mit der Versicherung, 
seine Angaben stammten von „ganz zuverlässiger Seite". Ich aber erkläre 
öffentlich: Wer dem Einsender diese Dinge mitgeteilt hat, unter dem Vor 
geben, er sei authentisch unterrichtet, der hat ihn schändlich hintergangen. 
Es heißt in dem „Eingesandt": „Herr Prof. Oncken litt an einer Rippenfell 
und Herzbeutelentzündung." Hiernach hätte ich also an einer Lungenentzün 
dung gar nicht gelitten und nun komme ich mir in der That sehr wunderbar 
vor, da ich öffentlich konstatiren muß. daß, solange ich überhaupt krank war, 
meine Lunge und zwar deren linker Flügel wirklich und wahrhaftig der Haupt 
sitz meiner Leiden und der Hauptqnell meiner oft recht empfindlichen Schmerzen 
gewesen ist. Hierüber hat denn auch unter denen, die mich behandelt haben, 
weder Zweifel noch Meinungsverschiedenheit bestanden. Insbesondere die Herren 
von der medizinischen Wissenschaft haben sich darüber mit größter Bestimmt 
heit ausgesprochen. „Sie haben ja Lungenentzündung." sagte am 24. Oktober 
1884 mein damaliger Arzt, nachdem er meine linke Schulter, wo ich bloß 
Rheumatismus zu haben glaubte, zum erstenmale genau untersucht hatte und 
auf Lungenentzündung hat er mich danach behandeü; „jetzt ist der ganze linke 
Lungenflügel entzündet," sagte er bereits am 27. Oktober nach Ausweis un 
seres unbedingt zuverlässigen Tagebuches. Lungenentzündung hat dann auch 
am 28. Oktober der Universitätsprofessor ausdrücklich konstatirt, der auf An 
dringen meines Arztes herbeigerufen worden war; ich erinnere mich noch genau
	        
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