Volltext: Der Naturarzt 1885 (1885)

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Schaflläutl, Prof. Dr. K. E. v„ Ein physiolog.-mediz. Rätsel. Die Wasser 
trinkerin Jungfrau Marie Furtner aus Frosdorf in Oberbayern, welche 
50 Jahre hindurch ausschließlich von Wasser lebte. Mit Porträt. Wahr 
hafter Bericht nach gewissenhaften Beobachtungen, welche mit derselben im 
Krankenhause zu München vorgenommen wurden. gr. 8. 15 S. München. 
Wenger. M. —. 60. 
Weber, Dr. L., Keine kinderlose Ehe und keine Übervölkerung mehr. Zu Nutz 
u. Frommen f. Jedermann. 8.Aflg 8. 30 S. Hamburg. Kramer. M. —. 75. 
ÜHT** Ich ersuche hiermit die Herren Verleger vorstehender Schriften, mir, weiln lücht 
schon geschehen, ein Rezensionsexemplar mit Post oder auf Buchhändlerweg 
(H. Weise in Dresden) einsenden zu wollen; Beleg folgt später unter Schleife per Post frnuco. 
Ergebenst 
Oberlößnitz bei Dresden. Gustav Wolbold. 
Litterarische Besprechungen. 
4. G. von Flotow, Zur Begründung des St ornessertn ms. 
Als Beitrag zur sozialen Erlösung für alle. Kl. 8. 51 S., Rudolstadt. K -Ver 
lag von Hartung & Sohn. Preis 40 Pfennig. 
Welcher Sprung in der Ernährungsfrage! Anno 1850 war bei sog. Ge^ 
bildeten neu, das Fleisch überhaupt von dem täglichen Tische zu streichen, jetzt 
kommt Einer und wirft auch den ganzen fleischlosen Tisch mit seinen gekochten 
Speisen Liber den Haufen, langt in seine Hosentasche hinein, holt eine Hand 
voll G e trei d ekö r n e r heraus und sagt, bevor er sie in seinen Mund schiebt: 
„Sehet her, das ist d i e N o r in a l - oder die r i ch t i g e Zukunfts 
speise für den Menschen, das ist erst der w a h r e Weg zu in 
P st r st b T e s." 
Der Inhalt des Schriftcheus ist folgender: 
Vorwort über menschenwürdige Diät; Verbot des Fleische s, Milch und Eier; 
der Vergleich mit dem Affen; Kraut und Wurzeln, die Kartoffeln, Körner und Früchte: 
n o ch iivct l s das Fleisch; nach 5jähriger Erfahrung; Touristen, Hungersnot; Wichtigkeit 
für die Armee, und das Erziehungswesen, für Zucht- und Rettungshäuser; religionsphilosophische 
Schlußbetrachtung. 
Ich will hier nicht anführen, was Vers, gegen das Fleisch sagt, denn 
etwas neues kann er uns theoretischen und praktischen Vegetariern nicht mehr 
sagen, also will ich anführen, was er im Kapitel „Körner und Früchte" 
Schlagendes vorbringt; er sagt unter anderm: 
Das Kriterium wahrer Lebensmittel ist, daß die Lebenskeime in ihnen noch nicht 
erstickt sind, wie in den rohen Körnerfrüchten und dem rohen Obste, darin liegt ihre 
lebensspendende Kraft zur besten erfrischendsten Neubelebung; durch Kochen, Backen oder 
sonstige k ü nstliche Zubereitung wird der Lebenskeim ertötet und das F e u e r muß 
insbesondere als ein l e b e n z e r st ö r e n d e s Element angeschen werden; alle mittelst Feuer 
dargestellten Lebensmittelpräparate sind nur eine stoffliche D e k o m p o s i t i o n der natürlichen 
Lebensmittel, zum Ausbau von Leben umso weniger geeignet, je weiter sie von der reinen 
Gottesnatur, der Quelle, entfernt sind und solche Nahrungsmittel siuken in ihrem Nährwert 
zu tote n plastischen Nahrungs stoffen herab, welche nur einseitig dem Ersatz verbrauchter 
Stoffe genügen, aber nicht der wahren Neubelebung. Diesem Umstande ist es, neben vielen 
audern schlechten Lebensgewohnheiten, zuzuschreiben, daß soviele Menschen frühzeitig zu 
Grunde gehen! Schon S ch l i ck e y s e n betont die einzig belebende Frische und Spann- 
kraft, welche der Genuß rohen Obstes und roher Körner gibt und fügt sehr 
richtig hinzu (Obst und Brot, S. 111): Jede k ü n stli ch e Veränderung der natürlichen Speise, 
jede unnatürliche Nahrung und jedes künstliche Getränk führen einen krankhafter: g u - 
st and herbei. Wie der Magen unsere Küche, so sind die Zähne, die uns von Gott ver 
liehen , Mahlmühle zum Zerkleinern und Kauen der Getreidekörner und Früchte, sie sind so 
recht die Grundsttulen unserer Ernährung! Im Kapitel „Nach 5jährig er Erfahrung"
	        
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