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wenn er nach dort kommt (Mitglied der Meininger Schauspielergesellschaft), Ihnen Ge
legenheit zu geben, seinen jetzigen xannieu1u8 in Augenschein zu nehmen. Mit method.
Anwendung von Wasser, veget. Diät und Gymnastik läßt sich viel ausrichten, nur
mögen die Wanstler sich keiner vernünftigen Vorschrift unterwerfen nnd saufen lieber
alljährlich ihren Karlsbader Sprudel oder Kissinger Ragozi, wenngleich sie wissen, daß
jeden Winter der Pannikel n a ch w ä ch st !
Herrn Ob.-Stabsarzt Dr. Dyes in Hannover. Auch Sie haben die Güte, mir in
Hinsicht auf die in Nr. 12 mitgeteilten Methoden zur Behandlung ein ge wach
sen er Nägel einen Beitrag zuzusenden; er lautet: „Jeder Leser dürste darin mit
mir einverstanden sein, daß die Verhütung einer Krankheit deren Heilung vorzu
ziehen ist, zumal dann, wenn sie schmerzhaft ist und ihre Heilung lange Zeit in An
spruch nimmt. Da nun das E i n w a ch s e n der Fußnägel mit seltener Ausnahme
selbstverschuldet ist,..so dürfte es für Ihre Leser wichtig sein, zu erfahren, auf welche
Weise dieses schmerzhafte Übel entsteht und wiedasselbe verhütet werden kann. Mögen
auch zuweilen unverschuldete Quetschungen der Zehen die Ursache des Einwachsens der Nägel
sein, zumal dann, wenn der Beschädigte die vollständige Verheilung der gequetschten Zehen
nicht abwartet, ehe er seinen Geschäften wieder nachgeht, so sind doch die meisten Fälle
vom Einwachsen der Nägel dadurch selb st verschuldet, daß die Nägel seitwärts
beschnitten wurden, während selbstverständlich nur der die Weichteile der Zehen
überragende Teil des Nagels entfernt werden darf. Von Natur ist der seit
liche Teil des Nagels sanft nach unten gewölbt, so daß die ihn berührenden Weichteile selbst
bei Engigkeit des Schuhwerks durch den Nagel nicht gereizt werden. Wird aber dieser
von Natur gewölbte Rand des Nagels gedankenlos mit der Scheere entfernt, so wird er
natürlich scharfkantig und es kann nicht ausbleiben, daß die dadurch gereizten an
grenzenden Weichteile häufig in einen entzündlichen Zustand versetzt..werden, dessen gründ
liche Heilung nur durch monatelanges Liegen, Anwendung von Öl, Fußbädern, Ein
schieben von Scharpie oder Schwamm, sowie durch Verdünnung des Nagels durch Abschaben
mit Glas (um seine Spannung zu vermeiden) zu erreichen ist. Bei sehr hochgradigen
Fällen dieses Übels kann selbst die Entfernung des Nagels nötig sein; für diesen
Fall möchte ich statt des nicht ungefährlichen Ausreißens des Nagels dessen Aus
rottung empfehlen, welche man durch die Anwendung von Zugpflaster und einer abtöten
den Salbe bewirkt, indem man ein fingerbreites Zugpflaster über die Weichteile der
Nagelwurzel legt und nach Entfernung der dadurch gezogenen Blase die Wunde 5 Tage
lang mit einer abtötenden Salbe verbindet. Zu dem Zwecke nimmt man 10 Gramm
Sabinasalbe gemischt mit 12 Centigramm Brechweinftein; nach 5tägigem Verband mit
dieser Salbe muß der Fuß gebadet und das künstlich erzeugte Geschwür anfangs durch
warme Kataplasmen von Leinsamenmehl, dann durch eine Salbe aus Schmalz und
Wachs bereitet, verheilt werden; der Kranke darf dann wieder umher gehen, er muß aber
noch Montae lang weite und weiche Schuhe tragen, bis der abgestorbene Nagel sich all
mählich ablöst. Ein neuer Nagel bildet sich freilich nicht wieder, der Rücken des
Nagelgliedes der Zehe wird aber mit der Zeit so schwielig, daß der Verlust des Nagels
nicht mehr belästigt; man beschneide die Nägel niemals seitwärts und zwinge die Füße
nicht in enges Scbuhwerk. so wird das Einwachsen des Nagels sicher verhütet!
Antw. Schönsten Dank für diese Einsendung, welche die Leser beherzigen mögen!
Ab. St. in Norderney. Sie schreiben: Seit Ende August vor. Jahres weile ich
hier und mache, wenn nur langsam, so doch stetig Fortschritte in der Gesundheit;
ich bin Ihnen für den Rat, hierher zu gehen , sehr dankbar; ich habe von allen bis jetzt
unternommenen Kuren noch niemals einen solchen Erfolg gehabt, wie durch die außer
ordentlich erfrischende und stärkende Seeluft, die mir hier zu teil wird. Antw. Aber warum
haben Sie diesen meinen guten Rat erst ein Jahr später befolgt und sind
nicht gleich von Dresden dorthin gegangen, sondern haben den Kopf vorher erst noch
an ein paar anderen Orten abermals verstoßen? Und wie stehts dort mit der fleischlosen
Diät und dem Wasser, wohl schlecht?
Herrn Lehrer Nepple in Meersburg am Bodensee. Sie erhalten 1 Exempl.
N.-A. von diesem Jahre gratis zugeschickt aus Dankbarkeit von dem Vater eines Ihrer
Schüler. — Bravo, das ist doch lobenö- und nachahmungswert und kommt auf diese Weise
ein physiatrisches Samenkorn an Stellen, wo es einen guten Boden finden dürfte!
Ab. in Frankfurt a. M. Schönsten Dank für das kunstsinnige Geschenk —
„Wanderungen im bairischen Gebirge und Salzkammergut"; Sie dachten dabei wohl an
einen Beitrag für die gute Stube, wo das schöne Buch bereits seinen Platz gefunden!
Ab. in Mainz. Sie lassen auch wieder was von sich hören und zwar etwas
Gutes, denn Sie schreiben unterm 26. Dezember: Was meinen Kopf anbelangt, so
hat sich bis heute keine Spur des alten Leidens mehr eingestellt, nur finde ich
denselben sehr empfindlich gegen Kälte, so daß ich mich sehr dagegen hüten muß; ich habe